hallo olivia,
ich stimme zu, dass man angst haben kann. wir haben gesehen, dass man diesbezugelich unterschiedlicher meinung sein kann. deshalb steige ich auch nicht da ein, sondern beim genannten thema.
ob angst immer die richtige metapher ist, kann ansichtssache sein. da sie in diesem thread vorgegeben wurde moechte ich sie also aufgreifen und verwenden.
ja ich habe aengste. eine meiner aengste waere zum beispiel, dass meine frau ploetzlich aus dem leben gerissen wird und ich mich nicht von ihr verabschieden kann.
aus erfahrung weiss ich leider, dass so ein abschied fuer mich sehr wichtig ist. ein freund starb bei einem autounfall als ich noch sehr jung war. ich konnte mich nicht verabschieden. ein anderer freund starb kurz drauf an krebs. zu dem zweiten hatte ich eine engere verbindung, aber ich konnte mich verabschieden. ich konnte 'leichter' damit umgehen.
den schmerz den ich bei beiden empfand war gleich. der umgang damit nicht.
natuerlich gibt es noch weitere aengste bei mir. ich wollte nur einen anfang machen, damit sich wenigstens einer auf das thema sachlich einlaesst.
so long
Lacrimosa1791
post scriptum
das fett markierte gilt nicht olivia, aber das weiss sie sicherlich.
Erstmal, werter Lacrimosa, finde ich es bemerkenswert, dass Du mit deinen Beiträgen anderen klarmachst, wie schön es wäre, würde unsere Gesellschaft mehr Diskussionskultur entwickeln! An der fehlt es überall, was ich auf einige Kleinigkeiten zurückführe, um die ich mich seit langem bemühe und aus denen ich auch sehr viel Nutzen ziehen konnte. Das Fehlen dieser Kleinigkeiten im Bewusstsein verrät nämlich viel vom Verhalten jener, die wir uns als Partner für Gespräche oder sonstwas aussuchen.
Dass ich in der letzten Zeit mehr mit Nachdruck mein Bemühen unterstütze und dazu auch immer öfter angriffslustig gegen Plakataufhänger und unartige Glotzer agiere, die mit dicken schwarzen Filzstiften Bärte unter Nasen kritzeln,
"FUCK YOU!" oder sonstwas auf die Plakate sprühen, weil es ihnen schwer fallen würde, selbst eines aufzuhängen, das Zeitgenossen sich anschauen, hat mit meinen Vorbereitungen zu tun, all das mit Gewalt in die Öffentlichkeit zu "treten", was ich als intensive Anstrengung meiner letzten 30 Lebensjahre sehe.
Und in diesen Anstrengungen fanden sich auch Angstphasen, die mir einige Jahre lang maximal 2 - 4 Stunden Schlaf pro 24 Stunden ermöglichten und mir und meiner Familie vieles raubten, was die meisten Menschen in Angst versetzt, wenn sie daran denken, sie könnten es verlieren. Mehrmals sprang ich in dieser Zeit auch dem Tod von der Schippe, bzw. ließ die mir noch innewohnende Lebenskraft für mich kämpfen. Einmal verblutete ich auf der Intensivstation eines Krankenhauses über etliche Stunden und musste bei vollem Verstand miterleben, wie die Kräfte um mich herum um mein Leben rangen, bis ich endlich selbst so weit war, meinen Lebensgeist aufzugeben.
Insofern ist mein Verständnis für die chronische Ignoranz vieler Zeitgenossen nicht nur erschöpft, sondern auch von der Angst motiviert, dass die Flüchtlingsströme und vor allem die Auswirkungen davon das dicke Ding sein werden, das meinem Heimatstaat das Genick brechen wird. (Der Körper BRD wurde ja schon seit der großen Sättigung nach dem letzten Wiederaufbau so oft und empfindlich geschwächt, dass nur die enormen Anstrengungen vieler Menschen, auf denen man in Diskussionsforen gerne herumtritt, einen schon viel früher entstehenden Systemkollaps verhindert haben. Nicht zu vergessen natürlich die vielen Menschen, die keine Zeit hatten, sich in Diskussionsforen über die doofe Welt zu echauffieren und oft geschuftet haben bis zum Umfallen.)
https://de.wikiquote.org/wiki/Angst
https://de.wikiquote.org/wiki/Angst
All den mitunter hochintelligenten Gedanken vieler Menschen aus allen Zeiten zum Thema Angst,
das Olivia auch nur sehr oberflächlich angerissen hat, um nach den üblichen Diskussionsschwierigkeiten ein neues Thema anzureißen, um vielleicht mal irgendwo sagen zu können, dass sie in einem Forum die meisten Diskussionsthemen geschrieben hat,
fehlt die Erkenntnis, die mir geholfen hat, viele Jahre lang die unterschiedlichsten Schwerstkonflikte angstgeplagter Mitmenschen sehr rasch zu klären und so weit zu entlasten, dass sie mit deutlich weniger Angst weiterleben konnten.
Und deshalb wird auch das viele Geschwafel hier, das möglicherweise ohne Beteiligung der Threadstarterin fortgeführt wird, nicht viel mehr werden als ein Plakat, das sich eine Hand voll Leute anschauen, auch wenn das mit deiner Hilfe möglicherweise nicht zu einer Zielscheibe für den üblichen Dreck der Welt wird.