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Amoklauf der Medien

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Wir wissen nix, aber es könnte...

Stundenlange Sondersendungen, abendfüllend, versteht sich, zum Thema "München" gestern Abend. Oder: eine Lehrveranstaltung aus dem Bestseller: "Wie verkauft man KEINE Information"...

Gegen 18.30 Uhr: 1 Täter.
Gegen 19.00 Uhr: 3 Täter. "Mehrere Zeugen haben, unabhängig voneinander"...
Gegen 20.00 Uhr: 1 Toter. Vielleicht auch mehrere Tote. Und viele Verletzte.

Inzwischen: "Meldungen über weitere Schießereien aus dem Bereich der Innenstadt"...
"Unser Reporter vor Ort: Ignaz Planlos, was können sie uns über die aktuelle Situation in München sagen?"
"Ääääh... Nun, nicht viel. Von der Polizei sind derzeit noch keine Informationen zu bekommen, aber es wurde berichtet, es habe...".
"Ignaz, handelt es sich um einen Terroranschlag?"
"Ääääh... Nun, wir können einen Terroranschlag nicht ausschließen, die Polizei spricht von einem Anschlag, es könnte sich auch um einen Amoklauf handeln. Die Polizei ist mit einer unglaublichen Menge an Einsatzkräften hier vor Ort...".

Sagt mal, Leute: GEHT´S NOCH??? Da kommt es zu einer Schießerei in einem belebten Einkaufszentrum - und keine 5 Minuten später geht die Spekuliererei los??? Was da nicht alles geboten war: Amoklauf, islamistischer Terrorakt, rechtsradikaler Hintergrund (linksradikal kommt offensichtlich gar nicht erst infrage, die werfen ja nur mit Molotow-Cocktails). Die Durchführung passe zu islamistischen Anschlägen... Der Geifer läuft der Journaille aus der - im Wortsinne - NEU-gierigen (man verzeihe mir den Ausdruck, aber mir fällt dazu kein anderer mehr ein) Hackfresse und man überbietet sich gegenseitig mit "Erkenntnissen", "Vermutungen", möglichen "Ursachen".
Und weil´s so schön ist, findet man für jedes denkbare Wehwehchen auch gleich die passenden "Experten", die darlegen, wie es, wenn es, weil es, falls es...

Ganz ehrlich? Ich vermisse die Zeiten, in denen Nachrichten noch über Vorgänge und Vorfälle BENACHRICHTIGT haben. Und nicht darüber, wer jetzt gerade was für eine mögliche Nachricht über einen möglichen Vorgang oder eventuellen Vorfall wie interpretiert.


Genervte Grüße -
Bendert

P.S.: Ich entsinne mich genau, daß in den 80er Jahren häufiger mal der Spruch fiel: "Mann von Baum erschlagen: BILD sprach zuerst mit dem Opfer!". Im Vergleich zu dem, was öffentlich-rechtliche wie private Medien und Plattformen wie das Internet gestern Abend abgeliefert haben, ist das sozusagen ein historisches Sinnbild für seriösen Journalismus.

P.P.S.: Wenigstens hat es ein offensichtlich schwer gestörter Teenager geschafft, mediale Dauerpräsenz und Verbreitung seines Anliegens auf buchstäblich allen Kanälen zu bewirken. Nutzt ihm zwar nix mehr, wird aber garantiert ein paar andere Schwachköpfe seines Kalibers zur Nachahmung inspirieren.

P.P.P.S: Ich war eigentlich immer ein Freund des Konjunktivs, aber vor dem Hintergrund der gestrigen Berichterstattung erwäge ich ernsthaft, mir meine Freunde zukünftig besser auszusuchen.
 

walter & walter

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Gegen 20.00 Uhr: 1 Toter. Vielleicht auch mehrere Tote. Und viele Verletzte.

Inzwischen: "Meldungen über weitere Schießereien aus dem Bereich der Innenstadt"...
"Unser Reporter vor Ort: Ignaz Planlos, was können sie uns über die aktuelle Situation in München sagen?"
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Sagt mal, Leute: GEHT´S NOCH??? Da kommt es zu einer Schießerei in einem belebten Einkaufszentrum - und keine 5 Minuten später geht die Spekuliererei los??? Was da nicht alles geboten war: Amoklauf, islamistischer Terrorakt, rechtsradikaler Hintergrund (linksradikal kommt offensichtlich gar nicht erst infrage, die werfen ja nur mit Molotow-Cocktails). Die Durchführung passe zu islamistischen Anschlägen... Der Geifer läuft der Journaille aus der - im Wortsinne - NEU-gierigen (man verzeihe mir den Ausdruck, aber mir fällt dazu kein anderer mehr ein) Hackfresse und man überbietet sich gegenseitig mit "Erkenntnissen", "Vermutungen", möglichen "Ursachen".
Und weil´s so schön ist, findet man für jedes denkbare Wehwehchen auch gleich die passenden "Experten", die darlegen, wie es, wenn es, weil es, falls es...

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Bendert

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P.P.S.: Wenigstens hat es ein offensichtlich schwer gestörter Teenager geschafft, mediale Dauerpräsenz und Verbreitung seines Anliegens auf buchstäblich allen Kanälen zu bewirken. Nutzt ihm zwar nix mehr, wird aber garantiert ein paar andere Schwachköpfe seines Kalibers zur Nachahmung inspirieren.

P.P.P.S: Ich war eigentlich immer ein Freund des Konjunktivs, aber vor dem Hintergrund der gestrigen Berichterstattung erwäge ich ernsthaft, mir meine Freunde zukünftig besser auszusuchen.

Globalisiert, schnell, billig und profitabel. Was sonst?
 

icke

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jep,wir leben halt im *informationszeitalter....:rolleyes2:;)
 

Volkmar

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Merkel ist auch erst 20 Stunden nach der Tat vor die Presse getreten.

wv
 

imho

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Und weil´s so schön ist, findet man für jedes denkbare Wehwehchen auch gleich die passenden "Experten", die darlegen, wie es, wenn es, weil es, falls es...

Ganz ehrlich? Ich vermisse die Zeiten, in denen Nachrichten noch über Vorgänge und Vorfälle BENACHRICHTIGT haben. Und nicht darüber, wer jetzt gerade was für eine mögliche Nachricht über einen möglichen Vorgang oder eventuellen Vorfall wie interpretiert.


Genervte Grüße -
Bendert

P.S.: Ich entsinne mich genau, daß in den 80er Jahren häufiger mal der Spruch fiel: "Mann von Baum erschlagen: BILD sprach zuerst mit dem Opfer!". Im Vergleich zu dem, was öffentlich-rechtliche wie private Medien und Plattformen wie das Internet gestern Abend abgeliefert haben, ist das sozusagen ein historisches Sinnbild für seriösen Journalismus.

P.P.S.: Wenigstens hat es ein offensichtlich schwer gestörter Teenager geschafft, mediale Dauerpräsenz und Verbreitung seines Anliegens auf buchstäblich allen Kanälen zu bewirken. Nutzt ihm zwar nix mehr, wird aber garantiert ein paar andere Schwachköpfe seines Kalibers zur Nachahmung inspirieren.

P.P.P.S: Ich war eigentlich immer ein Freund des Konjunktivs, aber vor dem Hintergrund der gestrigen Berichterstattung erwäge ich ernsthaft, mir meine Freunde zukünftig besser auszusuchen.

Ich wüsste gerne die Einschaltquoten. Das war wirklich nervig, aber wenn niemand abgeschaltet hat, dürften sich die Verantwortlichen bestätigt fühlen.

Was wäre die Alternative gewesen? Die Aufnahme des normalen Programms wäre sicher als pietätlos gebrandmarkt worden.
 

nachtstern

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dafür braucht man keine Glaskugel


https://netzfrauen.org/2013/12/10/t...liche-meinung-ein-paar-wenige-medienkonzerne/
Wer macht die „öffentliche Meinung“? Ein paar wenige Medienkonzerne …
…kontrollieren was Sie denken, wie Sie denken, was Sie wissen sollen und wie Sie es wissen sollen.

Das hat nur nichts mit der gestrigen Berichterstattung zu tun.

Medienkritik ist wichtig. Wenn sie aber unsachlich mit Allgemeinplätzen daher kommt, dann ist sie kontraproduktiv.

Im konkreten Fall hat die Polizei gebeten, Dinge, die den Tätern Hinweise hätten geben können, nicht sofort zu veröffentlichen. Das war schon immer so und ist auch sinnvoll. Berichterstattung darf die polizeiliche Arbeit nicht behindern. Seriöse Medien halten sich daran in dem Wissen, dass sie nach Abschluss der Ermittlungen ihre Erkenntnisse veröffentlichen können. In diesem Zusammenhang von Zensur zu reden ist unlauter.
 

nachtstern

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Fundiert?

Gruß -
Bendert

 

nachtstern

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Das hat nur nichts mit der gestrigen Berichterstattung zu tun.

Medienkritik ist wichtig. Wenn sie aber unsachlich mit Allgemeinplätzen daher kommt, dann ist sie kontraproduktiv.

Im konkreten Fall hat die Polizei gebeten, Dinge, die den Tätern Hinweise hätten geben können, nicht sofort zu veröffentlichen. Das war schon immer so und ist auch sinnvoll. Berichterstattung darf die polizeiliche Arbeit nicht behindern. Seriöse Medien halten sich daran in dem Wissen, dass sie nach Abschluss der Ermittlungen ihre Erkenntnisse veröffentlichen können. In diesem Zusammenhang von Zensur zu reden ist unlauter.

welcher Täter hat während der Ausübung einer Tat Zeit sich darum zu kümmern?
 
OP
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Ich wüsste gerne die Einschaltquoten. Das war wirklich nervig, aber wenn niemand abgeschaltet hat, dürften sich die Verantwortlichen bestätigt fühlen.

Was wäre die Alternative gewesen? Die Aufnahme des normalen Programms wäre sicher als pietätlos gebrandmarkt worden.

Ja, da hast Du recht: es WÄRE als pietätlos gebrandmarkt worden und vielleicht wäre es das auch gewesen. Aber: es ist ein Unterschied, ob man das Programm umstrukturiert, wenn es die Umstände erfordern und sich in seiner Berichterstattung auf das beschränkt, was tatsächlich bekannt ist (was, naturgemäß, während des Ablaufs stets nur wenig sein kann) oder ob man sich weitschweifig mit den unzähligen Möglichkeiten auseinandersetzt, wilde Spekulationen über Motive und Hintergründe anstellt und dann diese POSTULIERTEN Hintergründe bereits zu analysieren beginnt, bevor auch nur ansatzweise bekannt ist, ob es überhaupt analysierbare Motive und Hintergründe gibt, oder?

Gruß -
Bendert
 

Picasso

Die letzten Tage.
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Mich hat besonders irritiert das mehrmals kurzhaarige, blonde Täter mit Springerstiefeln benannt wurden. War anscheinend eine Art Medienwunsch....
 
OP
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Was wollen die deutschen Journalisten denn machen, die stehen doch alle unter Beobachtung.
Mitunter darf die Wahrheit gar nicht an's Tageslicht kommen.

Beobachtung ist schon richtig, es wurde gerade auch im Zusammenhang mit dem Attentat in Würzburg u.a. die Berichterstattung der ARD heftig kritisiert, deren Korrespondent noch nichts wußte, während die Privaten und das Internet bereits - bestätigte - Informationen über den Tathergang, den Täter und dessen Hintergrund verbreitet hatten.
Nur waren in diesem Falle besagte Informationen VON DER POLIZEI BESTÄTIGT. Und das Attentat lag bereits einige Stunden zurück, abgesehen davon, daß die gesamte Sachlage weit klarer war als in München (wohl nicht zuletzt der Wahl des Tatorts geschuldet).

Wenn sich ein Ereignis aber nur Minuten zuvor ereignet hat, es logischerweise keinerlei gesicherte Informationen geben KANN alle nur denkbaren Szenarien zu kommentieren, kann im Gegenzug auch nicht der Weisheit letzter Schluß sein. Da stellt sich die Frage erst gar nicht, ob bestimmte "Wahrheiten" ans Tageslicht kommen dürften oder nicht, schon deshalb, weil es zur fraglichen Zeit nicht einmal Informationen gab, von Wahrheiten ganz zu schweigen. Kurz: es gab ja nicht mal etwas, was ans Tageslicht hätte gebracht oder vor diesem hätte versteckt gehalten werden können.

Gruß -
Bendert
 
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Volle Zustimmung.

Gruß -
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Merkel ist auch erst 20 Stunden nach der Tat vor die Presse getreten.

wv

Ich bin kein Freund des Aussitzens, im Gegenteil: mir ist sauber gerittenes, taktreines Leichttraben allemal lieber. Aber: in diesem Falle muß man, meines Erachtens, ganz klar sagen: Merkel ist dankenswerterweise erst 20 Stunden nach der Tat vor die Presse getreten. Nach dem - ebenfalls erfreulich allgemein gehaltenen - Statement unseres Bundespräsidenten allemal früh genug.

Gruß -
Bendert
 

imho

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Da sind wir ganz einer Meinung. Dagegen hilft nur Abschalten. Ich habe das aber auch nicht gemacht, weil ich wissen wollte, was da los war. Nur lief bei mir der Fernseher nur im Hintergrund. Es soll ja Menschen geben, die abends nichts anderes zu tun haben als vor der Glotze zu sitzen; ich wüsste gerne, wie die reagiert haben.
 
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"Ignaz, handelt es sich um einen Terroranschlag?"
"Ääääh... Nun, wir können einen Terroranschlag nicht ausschließen, die Polizei spricht von einem Anschlag, es könnte sich auch um einen Amoklauf handeln. Die Polizei ist mit einer unglaublichen Menge an Einsatzkräften hier vor Ort...".

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meine Meinung ist:
es wird vorsätzlich STRESS erzeugt - wo immer möglich,
weil:
Stress macht blöd,
und "blöd" ist immer gut indoktrinierbar :)
 

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