Ich warne in diesen Diskussionen gerne davor, dass es keine einfachen Arbeiten sein werden, die zwangsverrichtet werden. Es werden die dreckigen, anstrengenden und Ekel erregenden Arbeiten sein, die sonst keiner machen will, und es werden grenzdebile Schwachköpfe mit Freude am Sadismus sein, die solche Zwangsverpflichteten antreiben.
Wetten, dass kein Park sauberer wird, sondern dass dubiose Träger die Müllsortierung an sich reißen. Die Leute werden ohne Atemschutz die stinkenden Jogurtbecher von den gärenden halbleeren Eintopfdosen trennen, und hinter ihnen steht ein verrückt gewordener Capo.
Ich halte dagegen.
Bei uns gab es bereits vor 10 Jahren diese Jobs. Dabei hat die Stadtverwaltung die Leute eingeteilt.
Die eine Truppe hat das Ordnungsamt bei Sicherheitsaufgaben an öffentlichen Plätzen unterstützt, andere wiederum haben mit professionellen Gerätschaften kommunale Anlagen, wie Fahrrad- und Fußwege instand gehalten, bzw. Wanderwege neu befestigt.
Die hierarchischen Strukturen wurden flach gehalten, denn die "Vorarbeiter" waren selbst Menschen in Bürgerarbeit mit entsprechendem beruflichen Background.
Arbeitsschutz und Qualitätssicherung erfolgten unter Kontrolle der Kommune und die Bürger in Arbeit hatten sogar eigene Büros in der Stadtverwaltung. Dennoch wurden keine regulären Arbeiten der Stadt verteilt, die z.B. hätten ausgeschrieben werden müssen.
Das hätte sonst richtig Ärger gegeben- denn da hatten anfangs die Bürger schon ein Auge drauf.
Alles in Allem: wird es in D. künftig keine Vollbeschäftigung mehr geben und Arbeit ist genug da in einer Kommune.
Wenn man die Projekte "Bürgerarbeit" im Vorfeld durch fachgerechtes Controlling, resp. ein juristisches Backup plant, dann gibt es doch wohl kein besseres Modell, um die soziale Integrität von Langzeitarbeitslosen würdevoll wiederherzustellen.
Nebenbei: bekamen die Leutz ein sozialversicherungspflichtiges Gehalt und deshalb entstand auch kein künstlicher Leistungsdruck- denn die Arbeit soll ja auch Freude machen.
... UND: Arbeiten müssen wir nun mal alle in einer solidarischen Gesellschaft.