Warum in Autos Sprengstoff verbaut wird
Beim Wort Pyrotechnik denken die meisten wohl an Silvester, manche an Fußballspiele und einige wohl auch an Händels Feuerwerksmusik. Kaum jemanden kommt jedoch das eigene Auto in den Sinn. Aus das enthält Pyrotechnik, wobei man als Fahrer natürlich hofft, dass diese nie zum Einsatz kommen möge.
Pyrotechnik ist in den Airbags verbaut. Im Falle eines Unfalls wird in ihnen eine kleine Sprengstofftablette gezündet. Dadurch wird ein Gasgenerator aktiv, der den Airbag im Bruchteil einer Sekunde aufbläst.
Künftig wird es mehr Sprengstoff in den Autos geben. Zum einen, weil immer häufiger auch seitlich angebrachte Airbags in die Fahrzeuge eingebaut werden. Zum anderen, weil in Elektroautos kleine Sprengladungen direkt an den Batterien installiert werden.
Diese werden bei einem Unfall gezündet und dadurch die Stromversorgung gekappt.
Die Batterien von Fahrzeugen mit reinem Elektro- oder Hybridantrieb haben Spannungen von 400 bis 800 Volt. Es wäre sehr gefährlich, wenn nach einem Unfall Rettungskräfte oder Ersthelfer mit einer derartigen Spannung an einem stromführenden Bauteil in Berührung kommen würden.
Es ist von Fällen berichtet worden, bei denen sich potenzielle Helfer aufgrund dieses Risikos zunächst nicht getraut haben, einzugreifen.
Mittlerweile werden jedoch Elektrofahrzeuge mit pyrotechnischen Batterie-Trennsystemen ausgestattet, die von Experten auch als „Pyrofuse“ bezeichnet werden.
Im Falle eines Falles sprengen sie Teile der Verbindungsleitung zur Hochvoltbatterie weg, so dass keine leitenden Bauteile des Autos Spannung tragen können. Auch die Gefahr eines Brandes wird dadurch reduziert, weil es nicht mehr zu einem Kurzschluss und damit verbundenen Lichtbögen kommen kann.
Sensoren müssen schwere Unfälle erkennen können
Natürlich soll eine solche Explosion nur dann ausgelöst werden, wenn es wirklich notwendig ist. Intelligente Elektronik ist also gefragt, die erkennen kann, ob die Sensordaten tatsächlich für einen schweren Unfall sprechen.
Die gleiche Aufgabe stellt sich im Prinzip ja bereits bei den Airbags. Sie sind mit Halbleiterchips ausgestattet, die sehr schnell darüber entscheiden müssen: Zündimpuls auf die Pyrotechnik geben, oder nicht.
Bei manchen Elektroautos sind denn auch die pyrotechnischen Systeme des Airbags und der Batterie miteinander gekoppelt. Es reicht dann ein Sensor, und wenn der Alarm schlägt, dann wird gleich zwei Mal gesprengt: beim Airbag und der Batterie. Es sind aber auch abgestufte Auslöseschwellen denkbar, wenn man die Verantwortung für Pyrofuse und Gasgenerator zwei separaten Mikrochips überträgt.
In jedem Fall kommt es hier auf das richtige Zusammenspiel von Mikrochip- und Pyrotechnik an. Was die „Pyro-Chips“ leisten müssen, lässt sich erahnen, wenn man weiß, dass sie Millionen von Transistoren bergen, die für die Autosicherheit arbeiten.
Doch auch professionelle Feuerwerke mit feurigen Inszenierungen kommen nicht ohne Chip-Technik aus. Hier sind es ganze Computer, die die Zündimpulse Millisekunden-genau an die verschiedenen Pyrobatterien senden, um an den Himmel leuchtende Bilder zu zaubern.
https://www.msn.com/de-de/nachricht...stoff-verbaut-wird/ar-AAIrMdg?ocid=spartandhp
Hört sich wie eine Granate an und sehr Umweldfreundlich *LOL*