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Gelöschtes Mitglied 2801
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- #41
Dann hättest du nicht antworten sollen. Vor allem aber solltest du nicht vergessen, dass du auch mit Liberalen und anders denkenden Menschen in dieser Gesellschaft leben musst. Wenn du nicht willens oder in der Lage bist, dich mit deren Standpunkt auseinanderzusetzen, schadest du dem Grundprinzip einer Demokratie.A) Das solidarische Prinzip wurde ausgehöhlt durch Bemessungsgrenzen (Deckelung der Beiträge) und den Angriff auf die paritätische Finanzierung.
B) Durch eine Ausweitung von Teilzeitjobs und Zeitarbeit werden den Versicherungen ihre Finanzierungsgrundlagen entzogen. Gut bezahlte Arbeit könnte den Sozialstaat besser finanzieren.
C) Durch die Schaffung alternativer privater Versicherungen ist es Besserverdienenden möglich, sich der solidarischen Finanzierung zu entziehen.
D) Derzeit befinden wir uns in einer Phase der demographischen Überalterung und einer damit einhergehenden zusätzlichen Belastung der Kranken- Renten- und Pflegevericherung.
Ich denke, dass politische Anpassungen an A&B&C den Sozialstaat langfristig ohne Querfinanzierung möglich machen.
Mit A,B,C wurde in den letzen Jahrzehnten aktiv von CDU/CSU/FDP/SPD versucht, den Sozialstaat finanziell zu ruinieren.
D) wird sich mit der Zeit entschärfen. Bis dahin ist eine Querfinanzierung angebracht.
Und Nein Metadatas, Sebastian Hauk, Problemmanager & sportsgeist mit euch habe ich keine Lust meine Argumente zu diskutieren.
Zu A) Erkläre doch mal, warum es moralisch und ökonomisch sinnvoll ist, dass ein Individuum für seine Krankenversicherung eine Beitragssumme zahlt, die entkoppelt ist von der zu erwartenden Inanspruchnahme an medizinischen Leistungen. Die Kosten verändern sich nicht, da wir eine festgelegte Gebührenordnung haben. Es ist daher nicht erkennbar, warum es für das Individuum fair ist, für gleiche Leistung und Kosten, einen höheren Beitrag zahlen zu müssen.
Zu B) Hier gehe ich absolut d’accord mit dir, genauso wie Zeitarbeitsfirmen hier eindeutig einen massiven Schaden für die Sozialsysteme verursachen.
Zu C) Wäre dann nicht eine grundsätzlich eigenständig zu regelnde Versicherungsstruktur die deutlich bessere Lösung? Es ermöglicht den Menschen eine individuelle Regelung ihres eigenen Ruhestandes, die Krankenversicherung nach persönlicher Einstellung zu Medizin und nicht durch zentrale Festlegung der Leistung, generell gibt es deutlich mehr Freiheit.
Der Staat könnte sich zurückziehen auf eine positive Rolle der gesetzlichen Einhegung und den Kern eines Sozialstaats, nämlich denjenigen helfen, die es selbst nicht können (Waisen, Invaliden, Behinderte, geistig und körperlich…).
Zu D) Das wird sich auf Jahrzehnte gesehen auch nicht merklich ändern. Ein Nachteil des derzeitigen Systems ist, dass es keinen Vermögensaufbau zulässt, da die Beiträge bedarfsorientiert bestimmt werden. Es wäre durchaus sinnvoll wenn, besonders die Rentenkassen, Vermögen in Form von Immobilien und anderen Anlagen aufbauen könnten, damit auf lange Sicht die Rente nicht mehr ausschließlich aus dem aktuell generierten Einkommen der arbeitenden Bevölkerung gezahlt werden muss. Dass das nämlich gleichzeitig ein massiv krisenanfälliges System ist, kommt ja zu der Finanzierungsproblematik noch hinzu.