Das ist nicht falsch. Religionen verlängern das Leben ins Spirituelle und nehmen damit die Angst vor dem Tod. Nur machen sie dabei einen Fehler: sie behaupten, daß ich als ICH nach dem Tode irgendwie weiter existieren werden. Das werde ich bestimmt nicht.
Zu einem gelungenen Leben gehört unabänderlich die Anerkenntnis der Tatsache, daß es ein Ende hat. Für die Akzeptanz dieser Tatsache hat man ein Leben lang Zeit. Und dann ist Schluß.
Das mit der Endgültigkeit nach dem endenden Leben auf Erden bezweifle ich. Irgendwie. Ich mag im Übrigen die Ideen der Seelenwanderung/Wiedergeburt. Hab ich schon einmal vor Jahren gedanklich in Gedichtform gefasst:
Ruhelos durch Welten eilen
mit dem unbekannten Ziel -
tat zuweilen man verweilen
zu Geselligkeit und Spiel.
Schien´s nicht lohnend dann zu bleiben
zog man fort in neues Land -
von der Sehnsucht ließ sich treiben,
weil das Glück man noch nicht fand.
In den Träumen endlos´Weiten
spricht Erinnern leises Wort -
an die Zeiten vor den Zeiten,
wo ich starb und du gingst fort.
Abendwind, er flüstert leise
Worte uns´rer Ewigkeit -
nie verstummend diese Weise,
weil zu neuem wir bereit.
Neu geformt der Leib geboren
drang die Seele in ihn ein.
Seelen niemals gehn verloren -
können nur unendlich sein.
Wie die Liebe, die ich spürte,
als ich endlich dich erkannt`.
wieder Seel´an Seele rührte
und das Glück ich wieder fand.
Seelenfreund meines Verlangens
mir bestimmt von Anbeginn -
Lösung allen Hoffen, Bangens,
Anfang, Ende, Ziel und Sinn.
Schließlich war gar nichts vergebens
nichts auf immer je verlorn -
süße Liebe meines Lebens,
wenn ich wieder neu geborn.
Ach, wie könnte ich verwehren
in der Nächte Dunkelheit -
dies unendliche Begehren,
diesen Hauch von Ewigkeit.