Hier hat sich ein Missverständnis eingeschlichen.
Zunächst mal gibt es keine andere Möglichkeit als mit Arbeit Wertschöpfung zu betreiben und Geld zu verdienen. Selbst ein Apfel muss ja erst mal gepflückt werden.
Auf den Märkten wird dann nicht der Apfel, sondern nur die „Pflückleistung“ gegen andere Leistung getauscht, das Tauschverhältnis wird durch Angebot & Nachfrage festgelegt oder geregelt.
Kapitaleinkommen kommt hier erst mal gar nicht vor, auch nicht beim Geldverleih. Ein Geldverleiher bezieht weder Zins noch Kapitaleinkommen, sondern die sog. „Bankmarge“.
Bankmargen sind ganz normales Arbeitseinkommen, nicht mehr nicht weniger.
Zins & Rendite entstehen in einer Zinswirtschaft durch künstliche Verknappung, Z.B. wenn nicht jeder die Möglichkeit hat Äpfel zu pflücken weil einem Bauern alle Apfelbäume gehören. Auch ein Unternehmen, eine Bank oder ein privater Geldverleiher kann nur dann einen Zins „erwirtschaften“ der über das eigentliche Arbeitseinkommen hinaus geht, wenn ein Knappheitszustand im Markt existiert. Wenn es z.B. mehr mehr Kreditnachfrage als Kreditangebot gibt, oder mehr Güternachfrage als Güterangebot.
Ist Angebot & Nachfrage ausgeglichen, wird den Banken & Geldverleihern nur die Bankmarge, also der reine Arbeitslohn für ihre Tätigkeit gezahlt. Man ist dann z.B. nicht in der Lage, den Sparern einen Zins Gutzuschreiben. Ist Geldverleiher und Sparer eine Person, steht er mit seiner Tätigkeit in Konkurrenz zu andern Geldverleiher/Banken. Auch in dem Fall wird ihm kein Zins, sondern Arbeitslohn bezahlt.
Bei gesättigter Marktlage bedeutet das für Unternehmen und Sparer der komplette Verzicht auf Knappheitsgewinnen, also Zins/Rendite.
Diese Zusammenhänge werden im Buch, welches in meiner Signatur verlinkt ist, ausführlich erklärt.