Ist es nicht trotzdem so, dass die Anstrengung die Chancen steigert? Bei dem Armen als auch dem Drittlegisten?
Nein, ist es nicht, bzw. immer nur für den Einzelnen.
Wenn ein Einzelner sich mehr anstrengt, dann kann dieser Einzelne mehr bekommen, aber NUR weil er dabei einen Anderen verdrängt.
Das ist aus der Sicht eines Einzelnen sicher erstrebenswert, aber in der Gesamtansicht der gesamten Gesellschaft ist das reiner Humbug.
Nimm das Beispiel vom Fussball, stell dir vor du sagst den Verlierern, das es ihre eigene Schuld ist, wenn sie absteigen, sie hätten sich ja nur mehr anstrengen müssen, dann wären sie nicht abgestiegen, sondern deutscher Meister geworden.
Was steht im diesem Argument?
NICHTS!
Weil es vollkommen schnurz ist, wie sehr sich alle anstrengen, es wird IMMER Absteiger geben, schlicht weil in den Regeln steht, dass am Ende der Saison die Untersten der Liga absteigen und es IMMER einen Untersten geben wird, einfach weil Konkurrenzkampf ein relatives Konzept ist.
Edit: Ich zeige dir auch noch die Alternative, denn sie existiert.
Im American Football bekommt NICHT der Sieger der Saison das meiste Geld, sondern der Verlierer bekommt im nächsten Jahr am Meisten, damit er nächstes Jahr bessere Chancen hat.
Auf die Art haben ALLE Teams jedes Jahr wieder gleiche Chancen den Superbowl zu gewinnen.
Trotzdem, bzw. eigentlich genau deswegen bleibt das Spiel spannend und der amerikanische Football ist zu einem Weltereignis geworden, weil bei gleichen Chancen für alle das Ganze drastisch viel interessanter ist, nicht nur für alle Akteure, auch für alle Zuschauer.
Im amerikanischen Baseball bleiben dagegen schon im April die Stadien leer, weil die hochbezahlten Teams die Liga schon entschieden haben und die Fans der kleinen Teams die Lust verlieren ihren Teams beim Verlieren zuzuschauen.