Wozu bedarf es Mittler, um sich begreifbare Vorstellungen machen zu können? Klingt reichlich fantasievoll.
Und wer macht die Mittler begreif- und erfahrbar?
Und ich dachte bisher, gläubige Christen glauben nur deshalb an die einmalige Auferstehung, weil es sich um Gottes Sohn gehandelt haben soll.
Ohne den - lebenden - Mittler (Erlöser) gibt es keine Befreiung aus dem Rad der Wiedergeburten. Ohne einen lebenden Meister kann die Seele der Knechtschaft nicht entrinnen. Jesus war ein solcher Erlöser und heutzutage lebt er in der Erinnerung der Menschen fort. Alle heiligen Bücher der Vergangenheit sind nichts als Fußspuren im Sand der Zeit für die liebenden Sucher nach Gott.
So sagte Sant Kirpal Singh: "Die Geistlichen der verschiedenen Religionen predigen Falsches, anstatt die Wahrheiten zu verkünden, die bereits in unseren Schriften sind. Sie erklären lediglich, daß ihre Religion, ihre Gemeinde, die höchste ist und die anderen irregehen. Das Ergebnis ist eine Entzweiung zwischen den Menschen und natürlich Konflikte zwischen den verschiedenen Klassen. Gott ist in Tempeln, die nicht von Händen geschaffen wurden. Er wohnt im wahren Tempel und zwar dem Körper, den ihr habt." - "Wer ein echtes Verlangen hat, Gott zu suchen und zu finden, für den trifft Gott Vorkehrungen, daß er auf den Weg gestellt wird".
Aber auch Moslemheilige, welche das Geheimnis kennen, sprechen davon. So erklärt Maulana Rumi: "Traue nicht deinem Wissen, deiner Schlauheit und deinem Geschick, trenne dich nicht vom Rettungsanker des lebenden Propheten." Rumi sagt: "Ein Aulia (Gottmensch) ist fähig, selbst einen Blitz von oben abzuwenden." Weiter: "Aulias oder Gottmenschen sind die Erwählten Gottes. Sie haben volles Wissen über alles Sichtbare und Unsichtbare." Rumi sagt: "Wenn du auf Pilgerreise gehen willst, dann nimm dir einen erfahrenen Pilger als Begleiter mit. Es hat dabei nichts zu sagen, ob er ein Hindu, ein Türke oder ein Araber ist." (aus 5. Kapitel: "Der gegenwärtige Meister", Gottmensch-Aurum Verlag Freiburg im Breisgau 1976).
Typisch die Worte Jesu: "Niemand kommt zum Vater denn durch mich." (Johannes 14, 6).
"Und niemand weiß, wer der Vater sei, denn nur der Sohn und welchem es der Sohn will offenbaren." (Lukas 10, 22).
"Es kann niemand zu mir kommen, es sei denn, daß ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat." (Johannes 6, 44).