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Es gibt auch da wie überall sonst auch nicht keine Grenze, letztendlich hängt sie von der Gesellschaft ab, von ihrem Bildungsstand und Willen und Glauben sich in fachliche Entscheidungen einmischen zu können. Aber auch hier als Demokrat eine Merhheitsentscheidung.Wenn es Entscheidungen gibt, die ein Einzelner mit seinem Wissen nicht überblicken kann, wo ist die Grenze anzusetzen?
Nehmen wir das Beispiel der Stammzellenforschung. Die Frage, ob Forschung an den Zellen ethisch ist, ist eine hoch komplexe, denn sie erfordert Wissen über den Vorgang, die Ausbildung menschlichen Lebens, die Frage nach Überlebenschancen aber auch religiöse Ansichten spielen eine Rolle. Zudem ist eine Beurteilung der Chancen und Risiken so komplex, dass eine Abbildung hier kaum möglich wäre. Ein Volksentscheid in dieser ethischen Frage würde also nicht von informierten Bürgern getroffen, wahrscheinlicher wäre eine Medienschlammschlacht verschiedenster Interessensgruppen (besonders der Kirchen), die eigentlich keine Einflüsse auf staatliche Entscheidungen nehmen sollten (ja ich weiß wir führen die Diskussion an anderer Stelle auch gerade).
Hier sieht man, wie der informelle Einfluss nicht staatlicher Organisationen zunehmen würde in einer direkten Demokratie.
Moral, Gerechtigkeit, Ethik und Ideologie sind eben doch so komplexe Vorgänge mit oft weitreichenden Folgen, dass auch hier Fachwissen notwendig ist. Die Frage individueller Freiheiten, die oft einen Schutz vor der Meinung der Mehrheit brauchen, stünde in der direkten Demokratie ziemlich verloren da. Hier geht es nicht darum, eine Einstellung aufzupflanzen, sondern einfach das Ausleben der Individualität zu schützen, nicht nachmachen, nur tolerieren.
Es gibt niemals, ehrlich ich wiederhole niemals eine Möglichkeit gut oder schlecht, Ethik und Moral über Wissen Bildung oder sonstwie objektiv bestimmen zu können.
Man kann nur objektiv bestimmen was aus einer Entscheidung heraus für Konsequenzen entstehen. Man kann objektiv beurteilen welche Entscheidung wem zum Vorteil gereich und wem unter unteständen zum Nachteil, welche Gruppe davon profitiert und welche Nachteile hat. Man kann nie bestimmen ob das objektiv gut ist oder schlecht ist. Was ist denn allgemein gut? Kannst du das definieren? Objektiv? Wohl kaum? Absolut gut ebendso wie "gerecht" ist nur persönlich für einen selbst subjektiv festzulegen. Ein allgemeingültiges gut oder schlecht ist immer nur über eine Referenz festzulegen, auf Basis einer Ideologie, auf Basis von Glaubenssätzen, Dogmen Religionen.
Die Gesellschaften sind dazu übergegangen als "gut" das ideologisch und dogmatisch festzlugen was einem sehr grossen Anteil der Bevölkerung zum Vorteil gereicht. Je grösser diese Anteil ist umso akzeptierter in einer Gesellsachaft ist diese Festlegung. Je grösser aber der Anteil ist der durch diese Festlegung oder ethischen Grundsatz für sich Nachteile hat umso diskussionswürdiger ist der Grundsatz, umsomehr wird er in Frage gestellt. Der Minderheitenschutz zB kann diesem Ansatz uU entsprechend auch entgegen laufen.
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