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Denen war aber "deutsch" aber nur mittel zum Zweck, zwischenzeitlich war es Mode am Hof in latein, altgriechisch oder französischen zu fabulieren.
Das Hochmittelalter war nur eine, sagen wir mal, sehr bodenständige Zeit, in dem der Adel noch in seiner Funktion ins normale Volk eingegliedert war.... gerade die Höfe der Fürsten als Hort deutscher Nationalentwicklung darzustellen ist schlicht blödsinn, zu einen waren die schwerst international versippt und Nation bedeutete ihnen gar nichts, nicht den deutschen Fürsten, zum anderen entsand die Idee in Deutschland mit dem Austieg des großbürgertums als gegenpol zum Adel.
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Es ging um dies:
[MENTION=3104]Diogena[/MENTION]: Schaut man in die Geschichte, ist Deutschland ein sehr junges Land. Etwa ab dem 19. Jahrhundert beginnt sich etwas "deutsches" herauszubilden.
Dazu hatte ich auf die Herausbildung einer deutschen Hochsprache, den Minnegesang deutscher Zunge sowie die Niederschriften alter Heldensagen als Ausdruck deutscher Identität verwiesen.
Dabei sind diese Indizien nur Ausdruck dessen, was sich zu jener Zeit politisch vollzog. Mit der Krönung Kaiser Karls teilt sich das damalige Römische Reich in Orient (Byzanz) und Okzident. Das karolingische Westreich entsteht. Damit erwachsen Begehrlichkeiten, die geeignete Maßnahmen zur Stabilisierung des neu erstandenen Großreichs erfordern. Ein Treueeid auf den Kaiser, das Lehnsrecht und das Vasallentum sind die Instrumente, die quasi als einigende Klammer die politische Einheit garantieren sollen. Das funktioniert etwa ein Jahrhundert lang leidlich. Zwistigkeiten innerhalb der Karolinger schwächen die Dynastie, Teilreiche entstehen: Westfranken, Ostfranken, Hoch- und Niederburgund, Italien.
Hier ist mitnichten von einem Deutschland die Rede. Was jedoch angelegt ist und im Folgenden deutlich wird, ist die identitätsstiftende deutsche Sprache, wenn etwa an den Außengrenzen des geschwächten Reiches Ostfranken, Schwaben, Sachsen und Bayern geeint auftreten, um Eindringlinge abzuwehren.
Das Reich ist geschwächt, an den Außengrenzen droht Gefahr. Im Norden und Westen durch die Normannen, im Süden durch die Sarazenen, im Osten durch die Ungarn. Mit dem Niedergang des Reiches erstarken die Stammesherzöge, treten an die Stelle des schwachen Königtums im zerfallenen Großreich und wählen 911 Frankenherzog Konrad zu ihrem König. „Im Hinblick auf die Herzöge zeigt sich, daß sie, die ihre Gewalt erlangt hatten, weil es kein starkes Königtum gab, sich dennoch zusammentaten, um sich einem gemeinsamen König zu unterstellen: ein deutliches Zeichen dafür, daß sich in Ostfranken seit der Regierung Ludwigs des Deutschen ein Zusammengehörigkeitsgefühl gebildet hatte, das stark genug war, ein eigenständiges Reich ohne den Rückhalt am alten Königsgeschlecht zu konstituieren.“ (Josef Fleckenstein, Deutsche Geschichte, Bd. 1, Grundlagen und Beginn der deutschen Geschichte; Seite 133, Vandenhoeck & Ruprecht, 3. Auflage, Göttingen, 1988)
P.S.: Am 18. Januar 1871 verkündete Wilhelm I. im Spiegelsaal von Versailles die Gründung des Deutschen Reiches.