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Das Wort Ethik kommt aus dem Griechischen und meint das sittliche Verständnis. Jedoch ist dieses in einer pluralistischen Gesellschaft niemals wirklich definierbar. Und das ist wohl eines der Grundprobleme.
Hans Küng, der mit der katholischen Kirche im Clinch lag bemühte sich um die Findung eines kleinsten gemeinsamen Nenners. Denn nicht Regierungen und Banken bestimmen die Regeln. Regeln, die einzig und alleine durch die Liberalisierung der Kapitalmärkte auf Gewinnoptimierung ausgerichtet sind. Aber viele haben diese „Wertordnung“ nicht durchblickt.
Als vor fast einem halben Jahrhundert die Machenschaften der US-Wirtschaft durchleuchtet wurden, da wurden diverse "Terrorstaaten" diffamierend erschaffen. Das Gleiche wurde dann mit Griechenland gemacht. Aber die idiotischen Europäer haben während der Lateinamerikakrise nur Angst um die „freie Welt“ gehabt. Was dann dazu führte, dass es sie gar nicht interessierte, was der Hüter der westlichen Werte tatsächlich tat, z.B. den Euro mittels Swaps in die Krise zu stürzen. Und da sozusagen beinahe ein jeder in den europäischen Industriestaaten ein paar Euro auf der hohen Kante liegen hatte, glaubten die Leute, am Kapitalmarkt mitspielen zu können. Um dann ohne Arbeit/Leistung reich werden zu können. Wobei sich dann der Wähler gegen eine Regulierung des Marktes aussprach. Denn es hatte sich noch nicht herumgesprochen, dass es schon lange nicht mehr um den Markt im Sinne von produktionsmittelbesitzender Klasse und der Arbeiter ging und auch nicht um Rohstoffländer und deren Ausbeuter. Sondern um eine reine Fiktion. Um Geld, das es gar nicht gab/gibt. Nur virtuell.
„Weltethos“ müsste, um Sinn zu machen, einen Mittelwert finden zwischen „il principe“ und der Bergpredigt. Aufgeklärte Menschen glauben seit Macchiavelli zu wissen, dass Wirtschaft sich keinen höheren Normen/Werten unterzuordnen habe.
Kant versucht zu relativieren. Er sieht den Menschen zwar als gierig und feige. Aber er erkennt ihn auch als rational. Was dann bedeuten würde: Alles könnte gut werden. Man müsste den Menschen nur rationale Gründe geben, den anderen nicht um des Profits wegen zu vernichten. Das können eigentlich nur Gesetze sein. Denn der Versuch von Bewusstseinsbildung wird weiterhin scheitern. Die Gesetze müssten so gestrickt sein, dass es sich einfach nicht mehr rechnet, den anderen kaputt zu machen.
Hans Küng schrieb das Urkonzept für Weltethos, welches dann von Gelehrten aus verschiedenen Religionen weiter entwickelt wurde. Das Parlament der Weltreligionen in Chicago verabschiedete 1993 die Erklärung, die von 200 Vertretern aus allen Weltreligionen unterzeichnet wurde. Damit wurde eine Verständigung über die Kernelemente eines gemeinsamen Ethos erzielt. Oberbegriff: Menschlichkeit. Und als „Goldene Regeln“ dann die vier Elemente unverrückbarer Weisungen, die da sind: Gewaltlosigkeit, Gerechtigkeit, Wahrhaftigkeit und Partnerschaft und Gleichberechtigung von Mann und Frau.
So weit, so gut. Sollte nur noch berücksichtigt werden.
Dann hätten wir die wirklich schöne neue Welt!
Was denken Sie, wie man diesem Ziel ein Stück näher kommen könnte? Denn das "geduldige Papier" auf dem diese Richtlinien geschrieben stehen, wird ja nun einmal nicht selbst aktiv.