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Da wären einmal die Transitverträge für Erdgas und deren Bezahlung durch die Ukraine. Dann diverse Verträge zur wirtschaftlichen Kooperation mit Russland und die Zusage des Präsidenten der Ukraine, Teil der Eurasischen Union zu werden sowie die Verträge zur Marinebasis auf der Krim.as interessiert mich dann doch: Von welchen Verträgen zwischen der Ukraine und Russland redest Du? Du sprichst überhaupt an dieser Stelle recht blumig in Rätseln ...
Zu dem bestehenden Streit betreffs der Gaspipeline kam ein Regierungssturz mit wohlwollender Begleitung des Westens. Putin ist davon ausgegangen, das damit alle Verträge hinfällig sind, sobald Russland seine Fähigkeit zu glaubhaften Drohungen verliert. Also hat er seinerseits Vertragsbrüchig gehandelt. Das die neue Regierung Russlands Pachtverträge verlängerte, war für Russland nicht ausreichend angesichts der bisherigen Erfahrungen mit der ukrainischen Administration und sobald die Ukraine Teil der EU gewesen wäre, wäre jeder Einsatz von militärischer Gewalt sehr viel gefährlicher geworden.
Wenn Verträge nichts mehr gelten, dann marschieren Truppen auf. Das war schon immer so. Das hat man in der EU wohl "vergessen", während die Ukrainer meinten, der Westen würde Russland nicht gewähren lassen. Eigentlich klassische Machtpolitik, wie sie unter Feinden ausgetragen wird. Der Einzige Weg, eskalationen zu verhindern sind dann wieder die Gleichen - es müssen Verträge her und Vertrauen, das sich alle Seiten daran halten, egal ob es Regierungsumstürze gibt. So was ist leider nicht auf die Schnelle auf zu bauen, aber wie man im Falle des Ukraine Konfliktes sieht, ist das Vertrauen in Verträge schnell zerstörbar. Diesen Mechanismus meinte ich, der gilt auch für die EU, deswegen gibt es derzeit erhebliche Bedenken, ob wir nicht das Ende der europäischen Integration erleben. Das Vertrauen in die Vertragstreue ist in der EU am erlöschen. Anders als in Osteuropa sehe ich aber kaum Gefahr, das man nun wieder zu militärischen Mitteln greift.
Vertragsgerecht wäre es gewesen, wenn die EU sich nicht in die Innenpolitik der Ukraine eingemischt hätte und die Akzeptanz der neuen Regierung davon abhängig gemacht, das sie alle bereits geschlossenen Verträge mit Russland ein hellt. Dann wäre es vielleicht sogar möglich gewesen, weitere Differenzen an einer unwilligen urkrainischen Regierung vorbei mit Russland zu verhandeln. Die Reaktion von Russland war sehr hart und auch nicht zu entschuldigen. Aber das ist alles Schnee von Gestern und man arbeitet inzwischen mühsam daran, neue Vertragsregelungen zu finden um den Konflikt von der militärischen Ebene wieder auf die Zivile zu velagern.
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