mehrfach genannt: mit System
auch: industriell
oder: wertlose Menschen
das sind erst einmal drei Begriffe, die die Ermordung einzigartig erscheinen lassen.
Nun ein Versuch meinerseits, das, was ich meine, in Worte zu fassen.
die ersten beiden: mit System oder industriell ist für mich plausibel und ich kann das einsortieren. Wurde auch schon in der Schule gelehrt.
Wertlose Menschen = Untermenschen, das war ja der gängige Begriff für all die Ermordeten, das sehe ich immer noch anders.
Jedem, dem ich geplant (nicht im Affekt oder aus krankhaftem Tun) das Leben nehme streite ich einen lebenswerten Wert ab, er muss weg, er gehört nicht hierher, ich behandel ihn wie Müll, einfach Dreck.
Er stört mich, er hat kein Recht auf das Dasein mit mir in diesem Dorf, Stadt...
Minderwertig:
ob Algerier, Schwarzer, Indianer oder Chinese, das passierte auch diesen Menschen, egal von welcher Seite aus.
Industrielles und systematisches Ermorden ist doch auch einen Krieg aus sehr großer Entfernung zu führen. Jedem Krieg stelle ich voran, einer will nicht, dass der andere weiterhin existiert. Und auch nur die eingebildete (oder anerzogener Glaube daran) Minderwertigkeit des Gegners macht mich dazu fähig zu töten, ohne etwas Schlimmes darin zu sehen.
Ohne diese eingeimpfte Vorstellung (Tötung eines wertlosen Menschen) kann doch kein Soldat/Mensch solch eine Tötungsmaschinerie psychisch überleben.
Ich denke dabei z.B. an Vietnam oder Algerien, wo ausschließlich Westmächte im Prinzip doch schuld an diesen Kriegen sind.
Nur mit industrieller Möglichkeit, mit Logistik, Effizienz und dem Einschwören der Soldaten auf das <Bessersein> als die anderen, konnten diese Kriege geführt werden und weil beide Völker in ihrer Art und Kultur nicht in die Vorstellung des Westens, wie man zu leben hatte, passten.
Weil <man> es so wollte, hat man diese ganzen Menschen umgebracht. Dazu noch mit jahrhunderte lang dauernden Umweltvergiftung - und verpestung, dass nachfolgende Generationen noch darunter zu leiden haben. Das passiert doch nicht aus einer Laune heraus. Und ist das mit den Nachfolgeschäden nicht auch einzigartig? Und sehr neu?
Früher blieben nur Blindgänger und Tretminen zurück, vergrabene Munition... heute kann man weder etwas wegräumen, noch auswaschen, noch abkochen...Der Dreck bleibt und bleibt und bleibt
Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr wehre ich mich über das Wort einzigartig.
Ich bin nur entsetzt über jeden Krieg, jeden Mord, jede Brutalität und Entmenschlichung. Und das macht wohl das Wesen des Menschen aus, oder aller staatenbildenden Wesen. Einzigartig...