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Ich scheine mich wohl missverständlich auszudrücken: Beide Parteien erleben die Konflikte als Infragestellen ihrer Existenz.
Ein Frieden wird es nur geben, wenn beide gemeinsam ihre Ängste (verständlich und nachvollziehbar) und vertrauensbildene Maßnahmen erfahren. Ok, die Aufnahme eines Friedensprozesses wie jene in den 90er Jahren scheint wohl kaum mehr möglich zu sein. Aber dennoch genau dieser gescheiterte Friedensprozess zeigte doch, dass es durchaus Anknüpfungspunkte gab und meiner Ansicht nach auch noch gibt: Die gegenseitigen Anerkennung des Lebensrechts der Konfliktpartner, -Stand am Beginn des Prozesses- und ebenso Regelungen, die die Existenz eines israelischen Staates sichern und den Aufbau eines palästinensischen Staates überhaupt ermöglichen; denn nur so könnte die politische und völkerrechtliche Gleichheit beider Konfliktpartner hergestellt werden, m.E.
Das ist alles sehr theoretisch und hört sich beinahe an,
als sollten beide Parteien in eine Art Gruppentherapie einwilligen, [MENTION=2162]Marla[/MENTION].
Israel hat nach den letzten Camp David Verhandlungen endgültig erkannt,
dass es dem politischen Arm der Palästinenser nicht um Frieden geht,
ja noch nicht einmal primär um die eigene Autonomie,
sondern allein um das Verschwinden des Staates Israel.
Arafat hätte es keine 2 Tage überlebt, mit Israel einen Friedensvertrag abzuschließen,
und das Land offiziell anzuerkennen, wiewohl das, was er dafür bekommen hätte,
nie so viel war wie in den genannten Verhandlungen.
Arafat wäre von den eigenen Leuten massakriert worden. Das wusste er.
Seither hat sich innerhalb der israelischen Gesellschaft vieles radikal verändert.
Anschließend wählte man den Hardliner Sharon und auch heute ist jegliche Hoffnung
darauf, dass auch von den Palästinensern ein friedliches Miteinander gewünscht wird,
in den Kellern der Geschichte versunken.