Nein, nein, das ist überhaupt nicht lächerlich, wie Deine, die von [MENTION=1440]Horatio[/MENTION] und viele andere Beiträge nicht nur in diesem Forum zeigen.
Dir schmeckt das nicht? Du möchtest also dass wir dem auch zujubeln?
Geschenkt!
nun, die SZ titelt aber auch
"Triumph von Herz, Humor und Toleranz". Dumm gelaufen ist das eher für die Schreiberlinge der SZ oder für dich. Der von dir verlinkte Artikel macht genau das, was ich vorher schon angedeutet habe. Er versucht ein düsteres Bild eines bösen und homophoben Europas zu zeichnen. Genau in die Kerbe schlägt ja auch dein >>wie Deine, die von Horatio und viele andere Beiträge nicht nur in diesem Forum zeigen.<< Den Damen und Herren in der Schreibstube der SZ schmeckt das genauso wenig wie dir, dass nicht jeder frohlockt, ja dass gar böse Zungen nicht in den höchsten Tönen vom neuen Helden Europas sprechen.
Schauen wir mal in den von dir verlinkten SZ Artikel:
Aber, wie so häufig nach ausschweifenden Feiern: Am nächsten Tag herrscht Katerstimmung. Man fragt sich angesichts des Conchita-Hypes: Ist es wirklich so einfach? Sogar die Bild rudert zurück - und lässt Béla Anda darüber sinnieren, ob er den Auftritt wirklich gut finden muss. Schafft es ein 25-jähriger Travestiekünstler mit seinem Auftritt, Homophobe in ganz Europa zum Schweigen zu bringen?
Ja schafft er das? Diese Horden an Homophoben zum schweigen zu bringen? (die im düsteren, rückwärtsgewandten und mittelalterlichen Europa die Homosexuellen noch regelmäßig verfolgen, diskriminieren und teeren und federn)
Ohne den Artikel weiterlesen zu müssen ist die Intention bereits sonnenklar.
Natürlich schafft er das nicht! Das wäre ja zu einfach. :rolleyes2:
Wohl kaum: Beim Eurovision Song Contest stimmt nicht ganz Europa ab. Den Musikwettbewerb verfolgt - man muss sich nur im Bekannten- und Freundeskreis umhören - nach wie vor eine besondere, eingeschworene Fangemeinde. In Deutschland waren 8,96 Millionen dabei (zum Vergleich: Ein guter Tatort holt schon mal zehn Millionen vor den Bildschirm). In ganz Europa sollen Schätzungen zufolge 120 Millionen bis 180 Millionen Zuschauer die Sendung gesehen haben. das entspricht kaum einem Fünftel der europäischen Gesamtbevölkerung. So weit die Zahlen: Wie viele Menschen tatsächlich für Conchita Wurst angerufen haben (viele von ihnen womöglich mehrfach), das ist schwer auszumachen. Also ist die Wurst-Wahl ein schlechter Indikator dafür, wie es um Europas Einstellung gegen Homophobie bestellt ist.
Überraschung! Kaum ein Fünftel der europäischen Gesamtbevölkerung hat beim ESC zugesehen und angerufen. Viel zu wenig! Natürlich ein schlechter Indikator wie es in Europa um die Homophobie bestellt ist. Denn in Wahrheit steht es ganz schlecht in Europa. Homophobie an jeder Ecke und in den Köpfen von mindestens vier Fünftel der Europäer. Ein ganz schlimmer Umstand. Hierzu ein paar interessante Gedanken
"Die metapolitische Bedeutung der Conchita Wurst".
So am Rande eine Frage an dich. Dazu nochmal ein paar Zeilen aus dem besagten SZ Artikel:
Die Zuschauer wählten die Österreicherin zwar auf Platz eins, die Jury jedoch auf Platz 11. Heraus kamen am Ende sieben Punkte und Platz vier. Viel weniger also, als von der Bevölkerung gewünscht.
Deutschland ist kein Einzelfall, was diese Diskrepanz angeht. Der Journalist Holger Dambeck wertet in seinem Blog die Punkte für Conchita Wurst getrennt nach Jury und Zuschauern aus.
Die Zuschauer aus Deutschland wählten Neuwirth auf Platz eins und die Jury ihn auf Platz 11. Dein
Beitrag #17 in diesem Thread enthält einen Link direkt zur
ESC Page, dort wird es genau anders herum dargestellt. Also Jury 11 und Anrufer 1...
Wer sind nun die schrecklichen Homophoben? Die Jury oder das Publikum? Wem muss deiner Meinung nach noch mehr Umerziehung zukommen um die böse Homophobie auszutreiben?
Nicht schon einmal, dieses mal gewann eine Dragqueen, ein Transvestit, eine Kunstfigur, die im richtigen Leben ein schwuler Mann ist. Du solltest dich erst einmal über den Unterschied kundig machen, sonst kann man nicht ernsthaft mit Dir über das Thema diskutieren.
Und auch damals löste Dana International heftige Diskusionen aus, besonders in Israel selbst und in Ägypten, aber auch hier in Deutschland aus. Und natürlich wurde sie in der LGBT-Community überschwänglich gefeiert. Ich jedenfalls kann mich noch gut daran erinnern.
Der/die eine lies sich mit 13 Jahren zur Frau umbauen. Der andere setzt, nachdem die Karriere nicht so ganz anlaufen will, auf einen angemalten Bart und enge Kleider. Für die Sache ist es jedoch erstmal belanglos ob der Gewinner ein zur Frau gemachter Mann, eine Dragqueen, ein schwuler Mann oder vma ein sprechendes Toastbrot ist. Es geht um den Hype der vom Zaun gebrochen wird. Es ist vollkommen legitim wenn solch ein Sieg des, ich nenne es mal, des "Unnormalen" auch kritische Stimmen und ablehnende Haltungen auf den Plan ruft. Schließlich verläuft dies alles noch in akzeptablen Bahnen. Problematisch wird es dann, wenn dieser Sieg gefeiert wird wie die Mondlandung und es zum Dogma wird, dem tapferen Astronauten zuzujubeln. Wer dies nicht tut, mit dem muss ja irgendwas nicht stimmen...
Man hätte die Wurst einfach Gewinner sein lassen sollen und ihn nicht ideologisch instrumentalisieren. Das schadet nicht nur dem ESC sondern auch der ganzen LGBT Community.