Hallo,
in Nord- und Mitteleuropa sind Einkommen und Beschäftigungsrate deutlich besser als in Südeuropa. Ganz schlimm wird es dann in Nordafrika und am verheerendsten in Zentralafrika. In Amerika haben wir das gleiche Gefälle. Canada und die nördliche USA, dann die südliche USA, Mexiko, Zentralamerika.
Warum ist das so? Welche Ursachen hat das?
Sicherlich nicht nur eine. Ich danke für alle Hinweise.
Gruß, Franz
Das muss man im Gesamtkontext sehen.
Was ist die Grundlage jeglicher Kultur? Die Umweltbedingungen und das Klima. Darauf baut alles auf, denn je nach geographischer Lage und den Wetterverhältnissen, entstehen unterschiedliche Verhaltensweisen bei den Menschen.
Jetzt ist es nicht so offensichtlich, weil die Globalisierung einen Mischmasch verursacht und überall auf der Welt kulturelle Enklaven durch Kolonisierung enstanden sind.
Geht man aber weiter in der Geschichte zurück, so stellt man fest, dass das Klima und Religion in Verbindung mit dem technischen Fortschritt, ganz entscheidend für das jetzige Nord-Süd Gefälle sind.
Im Norden ist immer schwierig gewesen zu überleben.
Die Wikinger z.B. haben (je weiter im Norden desto schlimmer) im Winter gehungert. Die Sterblichkeit war astronomisch hoch und es überlebten nur die Leistungsfähigsten und Fleißigsten. Eine natürliche Auslese. Ihre Zahl war verhältnismäßig gering, aber sie waren zur letzten Jahrtausendwende der Schrecken Aller Nationen bis nach Nordafrika und Byzanz; Stark, intelligent und fortschrittlich. Die bahnbrechendsten Entdeckungen und Technologien der Zeit haben ihre Ursprung bei den Wikingern.
Sie waren aber zu Extrem und Ungestüm, genau wie das Klima in Skandinavien und haben es nicht geschafft ihre Leistungsfähigkeit zu systematisieren und daraus eine eigenständige Hochkultur zu bilden.
Würde man jetzt die Deutschen, Franzosen oder auch die Inselaffen nehmen, so waren sie nicht so extremen Bedingungen ausgeliefert, aber mussten trotzdem schwer ihre Brötchen verdienen. Somit haben sie in Verbindung mit der "Demutsreligion" Christentum, eine Stabile Kultur und Gesellschaft hinbekommen, welche dann zu Zeit der Reformation von den Dogmen der Kirche losgelöst, einen technischen und wissenschaftlichen Fortschritt ermöglichte.
Nimmt man jetzt die Südlage, so ist es im extremsten Fall immer noch Steinzeit. Denn der Aufwand zum Überleben ist nicht so groß. Die Natur ist freigiebiger und der Zwang seinen Lebensunterhalt der Natur abzuringen geringer.
Das kann man auch an den alten Griechen sehen. Sie hatten viel Zeit für die schönen Künste, Philosophie und theoretische Wissenschaften. Sie waren gute Händler, aber wurden nie wirklich herausgefordert, so dass ihr Fortschritt ab einer bestimmten Marke stehen geblieben ist.
Wenn man sich die Karte anguckt, so befindet sich die erste Welt bzw. ihr Ursprung ausschließlich in der gemäßigten Klimazone der Nordhalbkugel. Da wo die Balance hergestellt ist; Soll heissen, dass dort fleißig gearbeitet werden MUSS um nicht zu verhungern, aber gleichzeitig die Natur so ergiebig ist, dass eine Kontinuität und Stabilität gewährleistet werden kann.