Meine Vorschläge vorab im Groben.
- Kleinerer Klassenteiler
- Klassen-, bzw. altersübergreifender Unterricht
- Keine starren Klassenverbände -> Kurssysteme
- Inklusion -> gewisse Anzahl von Behinderten
- Nicht nur reine Pädagogen als Lehrer, sondern zusätzlich Therapeuten, Sozialarbeiter ö.ä., also mehrere Berufsgruppen pro "Klasse"
- Mehr lebenspraktisches Wissen vermitteln (Verbraucherrecht, Schülerfirmen, Medienkompetenzen)
- Projekte, Gruppenarbeiten, Freiarbeit, Anschauliches Lernen, Experimente...
- Mitbestimmung der Schüler
- Flexible Zeiteinteilung im Unterricht
- Kommunikationslehre, Konfliktbewätigung, psycholog. und pädagogische Grundkenntnisse vermitteln
- Modernere techn. Aussatttung
- Förderung von Talenten und Neigungen (Kunst, Musik, Theater, Tanz, Handwerk, Technik....)
- Bezug zu Interessen der Schüler herstellen (z.B. Faust als Hip-Hop-Theater-Vorführung, Englisch durch Songtexte o. Biogaphien von Musikern)
Zentrale Frage ist ja, welches Grund- und Zusatz- oder Spezialwissen ist wichtig und wer beurteilt und bewertet das.
Zu wissen, welche Werke Picasso wann erschuf, oder wann Mozart geboren ist und wo er gelebt hat, das verorte ich eher unter "nice to have" und nicht als wichtige Basics. Wichtige Philosophen schon eher.
Bei Bildung ist mir wichtig, dass sie lebensnahen Bezug hat, dass gelehrt wird Dinge zu hinterfragen, man systematisch an Dinge herangehen und zu analysieren lernt. Dass die Phantasie angeregt wird und man auch mal um die Ecke denkt, dass unkonventionelles Denken ausprobiert und vor allem erlaubt und dazu angeregt wird.
Sicher, Basics in Mathe, Sprachen, Naturwissenschaft und Geschichte sind wichtig.
In Sachen Bildung gibt es viel Potenzial. Weg vom reinen Ansammeln von Informationen hin zum verknüpfen, umsetzen, veranschaulichen und anwenden von Informationen.
Medienkompetenz ist auch so ein Ding in Sachen Bildung. Gerade bei dem Überangebot an Informationen und Meinungsmache, muss man den Kids beibringen, Informationen kritisch zu beleuchten. Auch Internetsuche und Recherche beherrschen wenige, obwohl sie den ganzen Tag am PC sitzen. Auch ein Problem der sprachlichen Phantasie und Vielfältigkeit, die die Schule leider nicht vermittelt.
Es muss bereits in der Schule (KiGa) gelehrt werden, wie man zivilisiert miteinander umgehen lernt, lernen was für ein Lerntyp man ist, ach mir fallen da viele Dinge ein.
In Umgang mit unseren Kindern wird der Grundstein gelegt, wie sich unsere Gesellschaft entwickelt. Sie entscheidet in erheblichem Maße, wie wir lernen miteinander umzugehen. Und das wiedrum kann man lernen. Lernen, einen Umgang miteinander zu finden, der auf gegenseitigem Respekt, Akzeptanz und Toleranz gründet, ohne Angst haben zu müssen seine Autonomie und Selbstbstimmtheit zu verlieren.
In diesem Zusammenhang sehe ich persönlich ein großes Problem in den geänderten Familienstrukturen.
In der früheren Großfamilie lernte das Kind, sich auf viele verschiedene Persönlichkeiten und deren Reaktionen und Verhalten einzustellen, ja auch zu erlernen. Kam es mit Mutter oder Vater nicht so gut klar, war da vielleicht der Cousin oder die Oma.
Es hatte also auch emotionale Ausweichmöglichkeiten, das Spektrum des erlenten Verhaltens, der Nachahmungsobjekte war größer. Es machte gewissermaßen flexibler und weniger abhängig.
Das ist in der klassischen Kleinfamilie nicht mehr der Fall. Da ist man mit Gedeih und Verderb von der Gunst von Mutter und Vater abhängig.
Ein Grund mehr für mich, in der Schule "soziale Verhaltensweisen" zu üben, bzw. Handwerkszeug wie Konfliktbewältigung, Kommunikationslehre etc. zu lehren. Damit fällt es leichter, "in Schieflage geratene Verhaltensmuster und Sozialisation" zu kompensieren. Die Kinder werden evtl. autonomer in ihrer eigenen Meinungsbildung und Wertevorstellungen, erlangen evtl. früher ihre eigene "Lebensphilosophie", statt die ihrer Eltern.
Es ist nicht das Allheilmittel, aber ich bin überzeugt, mehr Wissen und Bildung in diesem Bereich könnte viele soziale Probleme die wir haben stark abmildern.
TM, die zu diesem Thema Romane schreiben könnte