Katastrophe im Ahrtal
„Liebe Malu, die Lage eskaliert“: Regierungs-Chats entlarven Versagen in der Flutnacht
Thomas Frey/dpa Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Innenminister Roger Lewentz und der damalige Bundesfinanzminister Olaf Scholz kurz nach der Flutkatastrophe im Ahrtal.
Samstag, 19.02.2022, 12:18
Anfang Januar wurde der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz zur verhängnisvollen Flutnacht vernommen. Seine Antworten, die FOCUS Online einsehen konnte, belegen eine desaströse Informationslage in der Mainzer Regierungszentrale. Zudem soll der beschuldigte Ex-Landrat des Kreises Ahrweiler den Minister gebeten haben, nicht gegen ihn zu ermitteln.
Der prominente Zeuge erscheint am 7. Januar zur Vernehmung durch den Leitenden Oberstaatsanwalt Harald Kruse und die Ermittlungsleiterin Ute Adam Backes. Es ist später Nachmittag, als Roger Lewentz die Fragen der Strafverfolger beantworten soll. Seine Wohnanschrift will er lieber nicht protokollieren lassen. Eine Gefährdung ist für den Innenminister von Rheinland-Pfalz nicht auszuschließen.
Der
SPD-Politiker soll Angaben im Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Landrat Jürgen Pföhler und dessen Krisenstabsleiter Michael Z. aus dem Kreis Ahrweiler machen. Es geht um fahrlässige Tötung durch Unterlassen. Der Anfangsverdacht steht im Raum, dass die Bevölkerung trotz erkennbarer Hinweise zu spät durch den Krisenstab vor der tödlichen Flutwelle gewarnt wurde. Bei der Katastrophe vom 14. auf den 15. Juli2021 starben 134 Menschen. Knapp 800 wurden verletzt, tausende Anwohner verloren ihr Heim. ....
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