Nein, funktioniert nicht, weil Wachstum immer Verschuldung bedingt. Dabei ist es egal ob der Staat die Schulden macht, die Wirtschaft oder die privaten Haushalte.
An dieser Stelle muss ich mal kurz eine anderes Forenmitglied zitieren:
Uwe O. schrieb:
Von was verstehst Du eigentlich etwas so richtig richtig?
Im Übrigens nimmst Du wieder einmal zwei vollkommen konkurrierende Positionen ein. Auf der einen Seite nennst Du die Regierungspolitiker "neoliberale Wachstumsfanatiker". Die Regierung Merkel bricht hingegen mit der uneingeschränkten Wachstumsorientierung, setzt eine Schuldenbremse ein und nimmt damit in Kauf, dass Wachstumsimpulse, welche lediglich auf Pump basieren, nicht zu Stande kommen. Aber das gefällt Dir auch nicht? Also Du bist gegen wachstumsorientierte Wirtschaftspolitik mit Verschuldung, aber auch gegen konsolidierungsorientierte Wirtschaftspolitik mit weniger Wachstum. In einigen Fachbereichen nennt man das wohl schizophren.
raiiis schrieb:
auch wenn ich als ehemaliger spielsüchtiger es nicht gerne sage, aber der gemeine 0815 spiessbürger hat schon recht, wenn er nicht mehr ausgibt als er einnimmt. das prinzip funktioniert tatsächlich auch bei staaten.
Es ist im Grunde auch genau so. Die Schuldenbremse in Deutschland kommt genau zur richtigen Zeit. Natürlich trifft die Idee bei vielen Ökonomen auf Widerstand, eben weil eine solche nicht das Wachstum in den Vordergrund stellt, sondern die Generationengerechtigkeit. In den letzten Jahrzehnten wurde Wachstum tatsächlich vordergründig durch Verschuldung finanziert, es wurde im letzten halben Jahrhundert ein wirtschaftlicher Wohlstand realisiert, der bei verantwortungsvoller Wirtschaftspolitik so nicht entstanden wäre. Da sich Menschen aber ungern verschlechtern, und keine Regierung der Spielverderber sein wollte, wurde dieser Kurs weitergeführt. Die Finanzkrise konnte den Bürgern deutlich machen, dass es so auf Dauer nicht geht.
Es muss Ziel sein, dass nicht jede kleinere Krise dazu führt, dass der Staat hektisch die Staatsverschuldung vorantreibt. Dann ist es auch möglich wieder einen echten Keynesianismus zu betreiben: Der Staat legt in guten Zeiten zurück, und investiert es in schlechten Zeiten. Und keinen Schein-Keynesianismus, der uns die derzeitige Situation in Europa beschert hat. Man stelle sich vor, die fast 40 Milliarden Euro, die vom Bundeshaushalt an die Gläubiger gehen, stünden der Allgemeinheit zur Verfügung ... ich finde, das ist ein erstrebenswertes Ziel.
Aristo, Wachstum entsteht durch Reinvestition von Gewinnen, denn das sichert:
Kaffeepause930 schrieb:
Produktivität, Wertschöpfung, Handel, Mehrwert, Forschung, Arbeit und Leistung
Mit Verschuldung hat das nichts zu tun.
Und noch einmal kurz dazu:
Ein Scheinriese ist über dem Atlantik aufgetaucht. Sein Versprechen: Mehr Wachstum durch mehr Handel.
Das Problem der US-EU-Freihandelszone ist bloß, dass es sie de facto schon gibt. Die durchschnittlichen Zölle im Handel zwischen den USA und der EU liegen laut EU-Kommission bei unter drei Prozent.
Das ist mir bewusst. Und genau das ist der Grund, warum die Zölle nun endgültig fallen sollten. Gerade der deutsche Mittelstand sieht sich durch die Bürokratie belastet, die dann eine Ende hätte.