Solidarität ist keine Einbahnstraße. In alten Zeiten, war ein Herrscher auf die Kampfkraft seiner Mitbürger angewiesen, aber diese Mitbürger auch auf die Staatskunst ihres Herzogs (um mal das Wort Führer zu vermeiden).
Wer viel hat, kann auch viel geben. Dies ist das Regulativ der Solidarität. Die Schwierigkeit besteht wohl eher darin, nicht die Klagen und Forderungen anzuhören, sondern gerechte Zuweisung.
Wie weit wir von Bild der Bibel (Gleichnisse) abweichen kann man gut am Gleichnis der Arbeiter im Weinberg erfahren, wo es Zoff gab, weil der Herr des Weinbergs, den gleichen Lohn denen zahlte, welche er morgens, und denen, welche er erst mittags einstellte, zahlte. Ein nachdenklich zu machendes Gleichnis.
Der frühe Jäger hatte schon Arbeitsteilung. Ein Mammut oder Wildpferde zu jagen bedeutete, dass alle wehrhaften Männer sich an der Jagd beteiligten. Die Frauen waren da mit dem Sammeln von Essbarem oder heilendem vollauf beschäftigt (von der Kinderversorgung mal ganz abgesehen). Die Beute stand dem gesamten Clan 100% zu, ohne Ausnahmen. So sind die Reste von Wildbeuter-Gemeinschaften (z.B. Inuit) noch heute organisiert.
Über die 'Portionsgröße' von erjagtem Fleisch kann man spekulieren, es ist aber ersichtlich, dass der Jäger mehr erhielt als eine sammelnde Frau. Der Neandertaler lebte länger auf diesem Planeten, als alle nachfolgenden Sapiens-Typen bis heute, welche es wesentlich einfacher hatten, in einer sich erwärmenden Welt.