Geld regiert die Welt, das ist halt momentan leider so, die Gier hat momentan ein ganz eigenes Gefüge, dass sich die, die hohe Positionen aus diesem Gefüge beziehen, bewahren wollen... Ich finde es gehört erst einmal ein Diskurs her, über das, was ich ja schon beschrieben habe: andere Aspekte der Psyche gleich von Kindesalter an fördern, je nach Beruf (Forscherdrang, Freude, Bewegungsdrang, Neugier, Pioniergeist) dann rückt die Gier in den Hintergrund und verrichtet dort seine Arbeit, wo sie nicht dominiert. Wenn das allen klar geworden ist, wird es schon mal schwerer, sich gegenseitig in die Augen zu schauen. Denn momentan ist es ja leider so, das Kinder in der Schule reinen Gehorsam lernen und dabei sterben die positiven Aspekte der Psyche und zurück bleibt die Gier...
Du möchtest die eff. Zahler der Veranstaltung "Staat" enteignen, die "Gierigen"? Die obersten 10% der Einkommen finanzieren in der BRD 50%, schon vergessen?
Kennst die Bierparabel?
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Zehn Freunde gehen jeden Abend in die selbe Kneipe und trinken Bier, so weit so gut. Angenommen, ihre Rechnung beträgt jeden Tag 100 € und sie würden die Rechnung in der Art und Weise bezahlen wie unser Steuersystem funktioniert, würde das wie folgt aussehen…
Die ärmsten vier der zehn Freunde zahlen nichts. Der Fünfte zahlt 1 €. Der Sechste zahlt 3 €. Der Siebte zahlt 7 €. Der Achte zahlt 12 € und der Neunte zahlt 18 €. Der Zehnte und reichste der zehn Freunde, zahlt 59 €. Da sie sich wirklich gut kennen und jeder weiß was der andere verdient, haben sie sich dafür entschieden.
Jeden Tag gehen sie also in ihre Stammkneipe und trinken Bier, zahlen ihrer Rechnung auf diese Art und Weise und alle sind glücklich. Eines Tages beschließt jedoch der Wirt, dass die zehn Freunde ab sofort einen „Stammkundenrabatt“ bekommen.
Der Stammkunden-Rabatt
Der Rabatt beträgt 20 Prozent der Gesamtrechnung, also kosten die Getränke der zehn Freunde zukünftig nur noch 80 €. Alle zusammen sind sich jedoch einig, dass sie die Rechnung auch in Zukunft auf die gleiche Weise teilen wollen wie vorher. Sprich, weiterhin genauso wie wir unsere Steuern zahlen.
Die ersten vier Freunde trinken ihr Bier weiterhin kostenlos, aber was ist mit den anderen sechs die für ihr Bier bezahlen? Wie können sie die zwanzig Euro Ermäßigung untereinander gerecht aufteilen? Eine kleine Rechnung die sie am Abend machen, zeigt schnell dass die 20 € geteilt durch sechs 3,33 € ergeben. Was heißen würde, dass der fünfte und sechste der Freunde ab sofort für ihr Bier Geld erhalten würden.
Der Wirt hatte diese Überlegung seiner treuen Kunden mitgehört und hatte eine andere Idee. Er schlug vor, dass je nach Einkommen der Betrag prozentual gestaffelt werden sollte. Je ärmer der Mensch desto höher die Ermäßigung, was wiederum unserem Steuersystem entspricht. Wenn Du also wenig Geld hast, kannst Du davon in Zukunft mehr behalten und je weniger Du hast, desto mehr darfst Du behalten. Da er als Kneipenbesitzer auch nicht schlecht in Mathe war, half den Freunden (bei einem weiteren Bier) die entsprechenden Beträge auszurechnen.
Die zehn Freunde kannten den Wirt inzwischen recht gut und so ließen sie ihn machen und schauten gespannt auf seine Rechnung. „Der Fünfte, wie auch die ersten vier, zahlt zukünftig nichts“, sagte der Wirt (100% Einsparung). Der Sechste bezahlt 2 statt 3 €, was einer Einsparung von 33 % entspricht. Der Siebte spart 28 % und zahlt ab sofort 5 statt 7 €. Der Achte bezahlt 9 statt vorher 12 € und spart noch 25 % ein. Der Neunte zahlt vier Euro weniger als zuvor, 14 statt 18 € bei 22 % Einsparung und der Zehnte spart 15 % und zahlt nur noch 50 €.
Die ersten Vier trinken weiterhin frei, die anderen Sechs kommen günstiger weg als vorher und so stimmen alle dem neuen Plan zu.
Die wirkliche Ersparnis
Als sie abends nach einem weiteren Bier, diesmal auf Kosten des Wirtes, aus der Kneipe kommen, beginnen sie jedoch ihre tatsächliche Ersparnis zu vergleichen. Der Sechste meint etwas angetrunken, er habe von den 20 € Ermäßigung nur einen Euro abbekommen. Er zeigt auf den Zehnten: „Aber er zahlt neun Euro weniger!“. Da stimmt der Fünfte ein. „Das hast Du Recht, auch ich habe nur einen Euro Ersparnis. Es ist doch unfair das er neunmal so viel spart wie wir!“ „Das ist wahr!“ mischt sich der Siebte ein, „Warum soll er neun Euro weniger zahlen wenn ich nur zwei Euro weniger zahlen muss? Die Reichen bekommen immer die meisten Vorzüge!“
„Moment mal!“, lallten die ersten Vier leicht angetrunken. „Wir haben überhaupt nichts bekommen, das neue Steuersystem ist totale Schei… und lässt die Armen außen vor!“ Da wendeten sich die neun Freunde gegen ihren Reichsten und schlugen ihn zusammen.
Am nächsten Abend gingen sie wieder wie gewohnt zu ihrer Bar und entschuldigten sich untereinander für den gestrigen Abend. Aber der zehnte Freund kam nicht. So saßen die neun alleine und tranken ihr Bier. Als der Wirt die Rechnung brachte, merkten sie jedoch, dass sie zusammen noch nicht einmal die Hälfte des Betrages zahlen konnten.
Und die Moral der Schlägerei
Und das ist, wie unser Steuersystem funktioniert. Die Menschen die schon das meiste zahlen, sparen auch am meisten ein und bekommen den „dicksten Batzen“ wenn es um Steuersenkungen geht. Besteuert man sie zuviel oder greift sie an weil sie reich sind, kommen sie eines Tages vielleicht nicht mehr wieder. In Wirklichkeit gehen sie einfach woanders hin und trinken in einer Kneipe in Übersee.
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Jetzt kapiert, Kapitalistenfeind?