Der ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr, Harald Kujat, fordert eine schnellere Entscheidung über den Einsatz von deutschen Patriot-Raketen in der Türkei. Kujat sagte am Donnerstag MDR INFO, ihm dauere der politische Entscheidungsprozess zu lang. "Der dauert viel viel länger als die eigentliche Verlegung des Systems. Wir müssen in der Lage sein, schneller politisch zu reagieren in Krisen. Es kann nicht sein, dass es Wochen dauert, bis eine Entscheidung des Bundestages gefällt wird, die ich im Übrigen für unbedingt erforderlich halte.
Kujat erklärte, Ziel des Einsatzes des deutschen Flugabwehrsystems sei es, "dass wir ein Zeichen setzen." Gehe die Eskalation weiter, "dann muss die syrische Seite wissen, dass die Türkei dort nicht allein steht, sondern dass ihre NATO-Verbündeten zu ihr stehen."
Wie der ehemalige General weiter ausführte, besitzt Deutschland dieses Raketensystem aufgrund der Vergangenheit des Kalten Krieges. "Wir waren dringend auf ein solch wirksames System angewiesen, weil wir diese lange Grenze hatten mit dem Warschauer Pakt. Deutschland hat eben diese Kronjuwelen noch, andere haben sie nicht. Und da ist es eben eine Frage der Solidarität im Bündnis, dass jeder das zur Verfügung stellt, was er hat und was in diesem Fall gebraucht wird."
