Darum kann man das Schweizer Erfolgsmodell auch nicht weltweit exportieren, denn dann würde niemand mehr Gewinne machen.
Stichpunkt Steueroasen.
Tja, DAS ist das Hauptproblem des Kapitalismus.
Die Welt ist eine geschlossene Ökonomie, es gibt keinen Import oder Export auf globalem Level, die Gewinne des Einen sind IMMER die Verluste eines Anderen, nicht immer innerhalb vom selben Staat, aber ganz sicher innerhalb der Welt.
Man kann mit Technologie und Erfindergeist immer mehr, immer neue, immer bessere Produkte herstellen, was auch tatsächlich passiert, mit einer Wachstumsrate von so ca. 1,5% im globalen Durchschnitt.
Man kann damit die ganze Welt in ihrem Lebensstandard um diese 1,5% pro Jahr anheben, aber sobald auch nur ein einziger Bewohner dieser Welt pro Jahr MEHR Gewinn machen will als diese 1,5% muss zwingend irgendwo auf der Welt ein Anderer sein, der weniger als seine 1,5% bekommt und wenn die Gewinner derartig gierig werden, dass ihre Gewinne > 3% pro Jahr werden, dann müssen zwangsläufig die Anderen nicht nur weniger gewinnen, sondern sogar an Lebensstandard verlieren.
Wenn also z.B. der amerikanische Staat zur Zeit seine Staatsschulden innerhalb von 12 Monaten verdoppelt, dann darfst du davon ausgehen, dass das daran liegt, dass Google, Apple, Amazon, usw., in diesem Jahr um ganz drastisch viel mehr als 3% wachsen.
Wenn die chinesische Wirtschaft auch im Corona-Jahr noch um über 3% wächst, dann darfst du davon ausgehen, dass in weiten Teilen der Welt die Wirtschaft schrumpfen muss.
Wenn neuerdings die Textilindustrie in Äthiopien produzieren lässt, weil die Löhne dort NOCH niedriger sind als in Bangladesch, dann kann das nur bedeuten, dass in Bangladesch die Wirtschaft schrumpft, weil dabei aber genau wegen der niedrigeren Löhne die Wirtschaft in Äthiopien um weniger wächst als sie in Bangladesch schrumpft, kann das nur bedeuten, dass da ein Profit über bleibt, den sich die Inhaber der Markenrechte in die Taschen stecken, oder mit anderen Worten, die ohnehin schon Reichsten erweitern ihre Profite auf Kosten der Ärmsten.