Wer hat verlangt "Arbeitplätze einzuengen"?!? Der Grund, warum ich diesen Vergleich herangezogen habe, ist, dass "die Tippse," wie du sie schmeichelnd nennst, nach der Arbeit in ihre 100-170 Mal größere Wohnung fährt, in der sie ihre Privatsphäre genießen kann.
Die Zustände in deutschen Asylantenheimen sind katastrophal und menschenunwürdig. Die dort lebenden Menschen, haben diese 6m² nicht etwa für sich allein, sie teilen sie sich in Gruppenschlafzimmern - wogegen grundsätzlich nichts einzuwenden ist, allerdings mit Menschen verschiedenster Herkunft, Kultur und Religion - auf engstem Raum. Die Behausungen sind zum Teil baufällig, die schnelle Ausbreitung von Krankheiten ist vorprogrammiert. Es gibt keinerlei Rückzugsorte, auch nicht für Kinder, die das Glück haben, die Schule besuchen zu können, und diese Rückzugsorte zum Lernen dringend brauchen. Familien haben die Möglichkeit sich Wohnungen zu suchen, wobei sie selbstverständlich keinerlei Unterstützung erhalten, um sich im Dschungel des deutschen Wohnungsmarktes zurecht zu finden. Dabei sind Probleme wie übliche Abkürzungen noch vergleichsweise banal, im Angesicht vorurteilsbehafteter Vermieter.
Der Vergleich mit Durchschnittseinkommen in Heimatländern ist zynisch; Asylsuchende bekommen nicht mal 200€ im Monat, davon müssen neben Nahrungsmitteln, Hygieneartikeln, auch Putzmittel und jede erdenkliche Lebensgrundlagen zu deutschen Preisen finanziert werden. Bedenkt mensch, dass dies nicht mal dem HartzIV-Satz entspricht, sollte einem klar werden, dass dieser Betrag weit unter dem Existenzminimum liegt.
Flüchtlinge in Deutschland müssen zwischen 1-15 Jahren Geduld aufbringen, bis sie die Gewissheit haben, ob ihr Antrag auf Asyl genehmigt oder abgelehnt wird. Währendessen, ist ihnen nicht erlaubt einer Beschäftigung nachzugehen, und sie sitzen tagein tagaus im Asylheim, denn da müssen sie bleiben. Begeben sie sich auf die Suche nach Arbeit, und finden eine Stelle, scheitert das Zustandekommen eines Arbeitvertrages an der Bürokratie: zu lange Wartezeiten, da wird selbst der geduldigste potenzielle Arbeitgeber die Stelle wieder ausschreiben.
Sie können jederzeit abgeschoben, und dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob beispielsweise eine 15jährige ihr vermeintliches Heimatland, sofern es denn existiert, je gesehen hat. In Deutschland (im Gegensatz zu den USA und Frankreich) spielt es nämlich keine Rolle, wo mensch geboren und aufgewachsen ist.
Asylsuchende in Deutschland werden systematisch an den Rand der Gesellschaft gestellt. Sie haben kaum Möglichkeiten, ihre Situation aus eigener Kraft zu verbessern, ohne dabei notgedrungen in die Kriminalität, das heißt vor allem Schwarzarbeit, getrieben zu werden. Der Vorwurf, Asylbewerber lägen dem Steuerzahler auf der Tasche, ist zutiefst heuchlerisch! Diese Menschen möchten arbeiten, sie möchten etwas zum Gemeinwohl beitragen, doch das wird ihnen systematisch verwehrt!
Das ist der Grund, warum viele Asylbewerber das Gefühl haben, den Verstand zu verlieren, einige von ihnen haben es gar nicht mehr ausgehalten, und ihrem Leben eine Ende gemacht. Sie halten es nicht mehr aus, denn all das, was sie durchmachen müssen, ist nicht auszuhalten. Das sind die Gründe, warum diese Menschen durch halb Deutschland marschierten, um für ihre Rechte zu demonstrieren. Warum sie vor dem Brandenburger Tor in den Hungerstreik getreten sind.
Deutsche Asylgesetze sind menschenunwürdig. Flüchtlinge haben in Deutschland keine Rechte. Sie sind Menschen zweiter Klasse. Und da frage ich euch: Wie ist das mit dem Grundgesetz vereinbar?
Art 1
(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
(2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu
unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.
(3) Die nachfolgenden Grundrechte binden Gesetzgebung, vollziehende Gewalt und Rechtsprechung als unmittelbar geltendes Recht.
Art 2
(1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.
(2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.
Art 3
(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.
Wer immer noch glaubt, Deutschland werde von Flüchtlingen überlaufen, führe sich diese Grafik vor Augen:
http://de.statista.com/statistik/da...lantraege-insgesamt-in-deutschland-seit-1995/
Wer immer noch glaubt, Asylbewerber lebten komfortabel:
http://www.ardmediathek.de/das-erst...ersuch-mit-rueckkehrrecht?documentId=11732774
Es ist richtig, dass diese Menschen schreckliches in ihren Heimatländern erleben mussten. Aus diesem Grund sind sie nach Europa gekommen, in Hoffnung auf ein besseres Leben. Haben sie aufgrund ihrer Herkunft ein Recht auf Gleichheit vor dem Gesetz verwirkt? Oder das Recht auf Freiheit, ihre Menschenwürde? Ihre Vergangenheit sollte nicht Argument sein, sie weiterhin menschenunwürdig zu behandeln, sie sollte der Grund sein, ihnen eine bessere Zukunft zu ermöglichen.
Was ist noch heilig, wenn nicht die Menschenrechte?