Nochmal von Vorne:
In unserer heutigen Volkswirtschaft überweisen Unternehmen Steuern an den Staat. Beispielsweise die Gewerbesteuer....
Sie überweisen auch Sozialabgaben an den Staat beziehungsweise die Sozialversicherungsträger. Beispielsweise den Arbeitgeberanteil der Krankenversicherung, den Arbeitgeberanteil der Pflegeversicherung etc. etc...
Aus Sicht von Unternehmen sind Steuern also Kosten.
Da Unternehmen diese Kosten nicht einfach übernehmen können, verkalkulieren sie diese in den Preis ihrer Produkte, die sie schließlich an die Endkunden vertreiben.
So wäre bei gleichartigem Wettbewerb beispielsweise davon auszugehen, dass bei sinkenden Steuern auf beispielsweise Diesel die Beförderungskosten für LKW-Transporte sinken könnten, was dann letzten Endes bei hartem Wettbewerb zu sinkenden Preisen führen würde.
Oder nimm die Kosten im Altenheim - ein wesentlicher Teil dort sind die Personalkosten - und von denen machen die Sozialversicherungsbeiträge der Arbeitgeber einen nicht unwichtigen Anteil aus. Diese sind also eingepreist - und wenn man sie abschaffen würde, würden die Preise für einen Platz im Pflegeheim sinken können.
In diesem Sinne bezahlt IMMER der Kunde, der Bürger, der kleine Mann....die gesamten Kosten für den Staatshaushalt. Teilweise direkt über die Einkommensteuer, teilweise indirekt über die Mehrwertsteuert, teilweise eingepreist über die Produktpreise von Lebensmitteln und all dem anderen, was er so kauft.
Mein vorgestelltest Modell ist ein vereinfachter alternativer Ansatz zur Staatsfinanzierung - er geht davon aus, dass die benötigten Geldmittel, die zur Staatsfinanzierung benötigt werden, über eine einzige Steuer erhoben werden. Beispielsweise über eine Vermögenssteuer.
Im ersten Beitrag habe ich mal die Zahlen der Bundesbank verwendet, die geht von 14,3 Billionen Privatvermögen aus, die die Bundesbürger haben. Wesentliche Anteile davon sind Geldvermögen und Immobilienvermögen.
Im ersten Beitrag habe ich damit rausgearbeitet, dass ein Vermögenssteuersatz von 9,57% reichen würde, die nötigen 1,368 Billionen Euro darzustellen.
WENN man das so machen würde, würden im Gegenzug natürlich alle heutigen Steuern und Abgaben obsolet - also beispielsweise die Einkommensteuer, die Mehrwertsteuer, die Steuern auf Benzin, Diesel oder Strom, aber auch die Beiträge zu den Sozialversicherungen etc.etc.etc....denn all das sind heute die Quellen für die 1,368 Billionen Euro der Staatseinnahmen - und genau die würde ich ja zukünftig über 9,57% Vermögenssteuern schon bekommen.....doppelt braucht man die Einnahmen für den Staat schließlich nicht.
Im weiteren Beitrag habe ich dann ergänzend herausgearbeitet, dass dies dementsprechend auch nicht bedeutet, dass man sein Vermögen binnen weniger Jahre über die Vermögenssteuer los wäre....weil man ja beispielsweise als Lohnempfänger auch mehr Netto übrig hätte - nämlich genau genommen das Brutto. Dazu kommt dann noch, dass man für sein Brutto mehr bekommt - weil wir dann ja einen Mehrwertsteuersatz von 0% hätten....
Ich habe dann erläutert, dass der heutige Durchschnittshaushalt im heutigen System mehr Steuern und Abgaben bezahlt, als dies bei einer reinen Vermögenssteuerfinanzierung der Fall wäre.
Dies gilt nicht nur für den Durchschnittshaushalt sondern für ca. 80% aller Menschen in der BRD.
Richtig viel mehr zahlen allenfalls 5% der Bevölkerung - und da es um Vermögensbesteuerung geht - handelt es sich bei diesen um die reichsten Haushalte bzw. Einzelpersonen.
Zur Vereinfachung habe ich später glattere Zahlen benutzt - dann kann man leicht im Kopf rechnen. Ich habe das Vermögen auf 15 Billionen vereinfacht, den Staatshaushalt (Bund, Länder, Gemeinden, Sozialversicherungen) auf 1,5 Billionen nach oben vereinfacht, und den dann notwendigen Steuersatz auf Vermögen zur Finanzierung auf pauschal 10% vereinfacht. DIESE ZAHLEN SIND NICHT WESENTLICH - wesentlich ist, dass derzeit 80% der Haushalte mit diesem Modell weniger Steuern zahlen würde, als sie es heute tun!
Was passiert in meinem Modell, wenn das EIGENE Vermögen um 15% steigt....das kommt darauf an!
1. Annahme:
Das eigene Vermögen steigt um 15% - alle anderen Vermögen bleiben auf dem alten Level, der Staatshaushalt auch.....dann steigt mein Anteil am Gesamtvermögen, und damit steigt moderat mein Steuerbescheid an.
2. Annahme:
Das eigene Vermögen steigt um 15% - alle anderen Vermögen steigen auch um 15%, der Staatshaushalt steigt auch entsprechend. Dann zahle ich den gleichen Anteil wie bisher zum Staatseinkommen. Der Steuersatz bleibt gleich, führt absolut aber zu einem höheren Betrag.
3. Annahme:
Das eigene Vermögen steigt um 15% - das Gesamtvermögen steigt aber um 30%. Dann sinkt mein Anteil, den ich zur Staatsfinanzierung beitragen muss. Wenn die Staatsausgaben konstant bleiben, dann sinkt auch der absolute Betrag meiner Steuer, weil der Steuersatz dann niedriger wird.
Das klingt komplizierter als es ist. Im Prinzip kann man sich den eigenen Steueranteil so ausreichnen:
Eigener Steueranteil = Mein Vermögen / Gesamtprivatvermögen aller Haushalte
Den Steuersatz für die Vermögenssteuer kann man wie folgt berechnen:
Steuersatz = Gesamtausgaben des Staates / Gesamtprivatvermögen aller Haushalte
Die zu zahlenden absoluten Steuern kann man wie folgt berechnen:
Steuern = Eigener Steueranteil * Gesamtausgaben des Staates = Mein Vermögen / Gesamtprivatvermögen aller Haushalte * Gesamtausgaben des Staates
Bei den Steuern handelt es sich dann um die Jahressteuer.
In meinem Modell ersetzt diese ALLE Steuern und Abgaben, die wir sonst so direkt oder indirekt oder auch über die Preise zahlen.
Ich hoffe, ich konnte damit zur Klärung beitragen.