Ganz so einfach war das damals nicht. Zumal es keine "inneren Konflikte" waren, sondern
ein Massaker nach dem anderen. Es gab erstmalig nach dem Krieg wieder Konzentrationslager,
mit Bildern wie vor Achtzig Jahren, nur diesmal in Farbe.
Die Frage bleibt: Wurde uns vielleicht auch eine Menge vorgespielt?
War die Zersplitterung Jugoslawiens vielleicht ein geopolitisches Ziel, schon seit langem geplant?
Ich gebe zu, die Presse-Bilder und Nachrichten haben mich damals auch geschockt, aber inzwischen weiß ich:
wenn einem immer wieder die gleichen Bilder gezeigt werden, und mit einer einseitigen Schuldzuweisung, dann läuft da eine gezielte Propaganda.
Gerade auch, wenn "Nazi-Vergleiche" unterlegt werden.
Ein nicht ganz unglaubwürdiger Journalist, Zeitzeuge damals, sagte, Schröder und Físcher hatten Clinton in Washington ein Versprechen auf Gegenseitigkeit gegeben: Der Bombardierung zusagen und Wahl-Hilfe bekommen für die 2. Amtsperiode. Das war in einer Ken-FM Talkrunde.
Heckenschützen die Unschuldige
auf dem Markt einfach abknallten, Armeen, die mit ihren Geschützen mitten in die Wohngebiete
geschossen haben und es gab regelrechten Völkermord.
In jeder Kriegs-PR das gleiche Spiel: die Bösen sind die Anderen, wir müssen die Hilflosen "beschützen". So bekommt man das Volk auf seine Seite. Erst dann stellen sich Politiker hin und verkünden: wir können jetzt nicht mehr zusehen, da muss was getan werden.
Mir war das damals auch nicht wirklich recht, dass wir da mit eingeritten sind, aber letztlich
musste das Ganze irgendwie zu einem Ende gebracht werden.
Genau was ich auch empfand, ich war treuer ARD-Frühstücksfernsehen Zuschauer. Und völlig Medien-unkritisch. Ich dachte, wenn die Grünen von "Auschwitz verhindern" verhindern reden, dann muss man es ja glauben. Und fühlt sich ja gut an, Deutschland jetzt mal auf der Seite "der Guten".
Inzwischen meine ich, das war ein sehr clever eingefädelter Krieg um einen Vielvölkerstaat zu zerschlagen. Das Wort "Balkanisierung" ist inzwischen ein Begriff, die späteren Kriege wie zB der in Syrien verlaufen nach ähnlichem Muster: jede kleinste Ethnie wird mit Hass aufgeladen gegen die andere. Wenn zwei, drei, vier sich streiten, wer freut sich? Die Gewinner. Die Waffenlieferanten, aber auch die Konzerne, die endlich Zugriff bekommen auf neue Länder, und am meisten gewinnen die westlichen Banken, welche die besiegten Regionen auf alle Ewigkeiten verschulden.