Natürlich. Urteilen und bewerten ist sehr gesund. Ich schätze die Dinge nach meiner Erkenntnis ein und sage wie ich es sehe und überprüfe dabei möglichst nicht durch Reminiszenzen fremder Informationsquellen beeinflusst zu werden, das ist alles.
Der erste Weg zur Erkenntnis ist zu akzeptieren wer man ist und nicht nach Luftschlösser zu greifen und vor der Realität zu flüchten. Und mit Realität meine ich alles der eigenen Person betreffend. Nichts zu verdrängen was man erlebte und sich mit allem zu konfrontieren, damit es klinisch gesund verarbeitet werden kann. Dabei immer die Evidenz vor Augen haltend und ebenso instinktiv und intuitiv die äußere Welt die sich im Subjekt neuronal wiederspiegelt einordnen und bewerten. Das ist ein ganz normaler und gesunder Prozess, der sich im Laufe des Lebens anpasst und am Ende normalerweise zu einer ruhigeren und weiseren Sicht der Dinge auf die Welt führt.
Ich nehme an das Herr Tolle auf Grund dieser gewaltsamen widernatürlichen Tötung des Ichs, einen psychischen Schaden davon getragen hat, der sich durch seine muskulären Zuckungen und seltsamen und unnatürlichen Gestikulationen manifestiert. Er redet von der Geisteskrankheit der Menschheit! Die ist allerdings nur in seinem Kopf. Der Mann hat, auch wenn du es nicht hören willst, einen gehörigen Schaden davon getragen, was mir sehr leid tut für ihn. Ich weiss ja nicht was er erleben musste, das so schwer war, das es nur den Selbstmord als Lösung gab oder eben diesen Weg, den er wählte.
Die Vergangenheit holt jeden ein, früher oder später. Auch die verdrängten Gedanken oder die eigene Schuld, werden wieder zu Bewusstsein kommen. Das geschieht immer wieder mal, kann jeder bei sich beobachten. Interessant ist es zu beobachten, was viele dann tun. Sie zerstreuen sich und lenken sich ab, anstatt sich damit zu konfrontieren, sobald es zu Bewusstsein kommt. Es ist nämlich der Versuch des Unterbewusstseins das Erlebte zu verarbeiten. Wenn wir es verdrängen, potenziert es sich und übernimmt die Kontrolle über unser Verhalten, auch unterbewusst. Das führt zu seltsamen Automatismen, bis hin zu schädigenden Verhalten sich oder seinen Mitmenschen gegenüber. Es wird mit der Zeit immer schlimmer und die Menschen entwickeln immer mehr Süchte und Verhaltensstörungen, um diesen unverarbeiteten Prozess zu kompensieren, was aber nicht funktionieren wird.
Du siehst also das eine Bewertung des eigenen sozialen Zustandes und der Umwelt, sehr wichtig ist, wobei die Introspektion gewichtiger ist. Wenn man diesen Prozess nicht zulässt, so wird man ängstlich gegenüber allen Menschen, von denen man denkt oder glaubt, getrennt zu sein und die einen schaden wollen. Man hat dann Wahrnehmungsschwierigkeiten, weil Menschen die diesen gesunden Prozess durchlaufen, eventuell das eigene Weltbild das man beschützen möchte, zum wanken bringen und das muss dann verteidigt werden, entweder durch Ignoranz und Verdrängung oder durch Provokation und mangelhaften Inhalt zum Thema. Solche Individuen reagieren dann damit das sie sich verschließen oder eben angreifen, eine gesunde Mitte ist nicht möglich. Das kann übrigens nicht vorgegaukelt werden, nach einer gewissen Zeit fällt es auf.
Wenn du dich also unwohl fühlst, nach dem du meine Antwort gelesen hast, sei stolz auf dich, es ist wie eine bittere Medizin die man nur widerwillig schluckt oder eine schreckliche Wahrheit, die einem mehr über sich selbst offenbart, was ja gesund ist. Ich habe schon viel von dem gelernt, was ich gedacht und geschrieben habe.