Wie beurteilst du den Klimawandel und welchen Handlungsbedarf siehst du?
Ich fang mal ganz von vorne neu an, auch wenn das nach 48 Seiten im Thema eher komisch wirkt, aber ich habe gerade in den letzten 2 Wochen ein paar Dinge zum Thema gehört und gelesen, die meine Meinung relativ drastisch beeinflusst haben.
Ich beurteile den Klimawandel als unabdingbar tödliche Katastrophe für alles Leben auf der Erde und ich sehe keinerlei Handlungsbedarf, weil es bereits zu spät ist.
Nach dem Motto: Wer ohne Fallschirm aus dem 100sten Stockwerk springt, der muss sich keine Gedanken mehr darum machen, ob er zur Krebsvorsorge-Untersuchung gehen sollte.
Es gibt wissenschaftliche Studien (peer reviewed, sprich von der Wissenschaft anerkannt), die den "Abschirm-Effekt" von Aerosolen untersucht haben und die feststellen, dass durch die Aerosole in der Luft (die bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe neben dem CO2 auch noch entstehen) der Treibhaus-Effekt vom CO2 drastisch gemildert wird.
Wohlgemerkt gemildert, nicht umgedreht, sprich ohne die Aerosole in der Luft würde die Erde sich ganz drastisch viel schneller aufheizen, aber auch mit Aerosolen in der Luft heizt die Erde sich auf.
(Link zum Vortrag dazu willst du laut deiner Signatur nicht, lasse ich also weg, wäre eh nur in englisch gewesen.)
Das Problem ist nun, dass Aerosole sich nur ein paar Tage in der Luft halten können, CO2 aber viele Jahre, sprich WENN wir aufhören fossile Brennstoffe zu verwenden und keine Aerosole mehr in die Atmosphäre pumpen, die existierenden Aerosole innerhalb einer Woche aus der Atmosphäre runterfallen auf die Erde, der Abschirm-Effekt damit weg wäre und der Klimawandel drastisch viel schneller ablaufen würde, sprich mit Verbrennung fossiler Brennstoffe machen wir die Erde in so ca. 100-200 Jahren unbewohnbar, ohne Verbrennung fossiler Brennstoffe in 10-20 Jahren.
Die (immer noch wissenschaftlich anerkannte) Studie geht davon aus, dass die Menschheit (wahrscheinlich sogar alles Leben auf der Erde) heute schon "funktionell ausgestorben" ist, was so viel heisst wie, es gibt zwar noch Menschen, aber deren Aussterben ist nicht mehr zu verhindern.
Darum sage ich nun einfach mal, geniess das Leben solange du noch kannst, denn lange geht das nicht mehr, zumindest nicht in einer Weise die man geniessen könnte.
In Deutschland hatten wir den heissesten Tag seit Beginn der Wetteraufzeichnung letzte Woche, also nicht etwa im Hochsommer, sondern im Juni.
In Südfrankreich wurden am selben Tag 45°C überschritten.
In Grönland liegen die Temperaturen derzeit volle 40°C über dem normalen Durchschnittswert für diese Jahreszeit.
In Mexiko gab es unlängst einen Hagelsturm bei dem das Eis hinterher über einen Meter hoch lag, wohlgemerkt im Sommer.
In Kapstadt (Südafrika) hat es schon so lange nicht mehr geregnet, dass der grösste Stausee des Landes ausgetrocknet ist und der Wasserverbrauch auf 50 Liter pro Tag und Person begrenzt wurde, was sich aber auch nur die Reichen leisten können, denn die Armen kommen oft nicht mal auf 10 Liter pro Tag bevor der Wasserhahn trocken bleibt, dort geht gerade die gesamte Landwirtschaft mangels Wasser kaputt und du darfst mal raten, wohin die Menschen die derzeit noch dort leben ziehen werden, wenn es dort nichts mehr zu essen gibt.
In Sibirien und Alaska müssen die Ölfirmen mittlerweile 25% ihrer Fördermenge dafür verwenden direkt vor Ort Strom zu erzeugen und damit den Boden unter den Bohrplattformen zu kühlen, weil sonst der Permafrost auftaut und die Plattformen im Schlamm versinken.
Die Mengen an Methan, die in Sibirien und Alaska in den nächsten Jahren durch auftauenden Permafrost in die Atmosphäre kommen werden sind so gigantisch, dass es dort demnächst keine Waldbrände mehr braucht, denn dann kann man dort die Luft anzünden und das nächste Gewitter kommt bestimmt.
In kurz: Absolut ALLE, selbst die allerschwärzesten Prognosen der Klimaforscher werden von den Tatsachen WEIT übertroffen, jede neue Prognose die raus kommt korrigiert alte Prognosen drastisch nach oben und egal wie drastisch die Korrektur ausfällt, sie wird von den Tatsachen übertroffen und die übernächste Prognose wird dann nochmal drastisch nach oben korrigiert.
Machen können wir da nichts mehr, denn ob wir nun 20 oder 30 Jahre früher oder später aussterben macht kaum einen Unterschied und (wie oben erklärt) der Versuch etwas zu tun kann die Entwicklung nicht mal bremsen oder gar aufhalten, im Gegenteil, er beschleunigt das Aussterben noch.