Abschreckung und Besonnenheit gehören beide zu einer langfristigen militärischen und politischen Strategie.
1983 lag die Sowjetunion bereits im Sterben, die Nerven entsprechend blank. Die Amerikaner waren mit der computergestützten Revolution militärisch immer weiter überlegen und betrieben unter Reagan systematisch die Totrüstung der Sowjets. Da war eine erhöhte sowjetische Nervosität leider kaum vermeidbar, immerhin hätte nach heutigem Kenntnisstand die rote Armee kaum 2 Wochen den Luftraum gegen die Amerikaner halten können.
Für Deutschland sollte die Leere aus 1983 und der damaligen wie heutigen amerikanisch dominierten Militärstrategie vor allem eine militärische Unabhängigkeit von den USA sein. Die Amerikaner arbeiten mit der Hauptstrategie, einen Krieg auf eigenem Boden grundsätzlich zu vermeiden. Daher hat man starke Auslandsstützpunkte in Deutschland, Italien, Griechenland, Südkroea, Japan, auf amerikanischen Außengebieten wie Samoa.... Unterstützt von der Navy, besonders den Trägerkampfgruppen und damit die Herstellung einer Überlegenheit zur See ist das die Weiterentwicklung der klassischen britischen Doktrin, die Fernhaltung eines heimatlichen Kampfes durch reine maritime Überlegenheit suchten.
Aufrüstung ist daher genau der richtige Weg, allerdings nicht Aufrüstung alleine sondern in Zusammenarbeit mit den Franzosen, Belgiern, Holländern und im weiteren Sinne Italienern, Österreichern, Spaniern und Portugall. Gemeinsame Aufgaben sollte die Aufstellung einer schweren Transportflotte, Angriffs- und Interventionsstreitkräften, sowie einer funktionalen nuklearen Abschreckung sein.
Dafür muss gerade Deutschland eine langfristige Strategie entwickeln, die es leider im Moment nicht mal in Ansätzen hat. Es braucht Strategien für Afrika, den Nahen Osten, Russland... und darauf ausgerichtete militärische, wirtschaftliche und politische Zielsetzungen. Grundlage für all das ist aber die Aufrüstung und Selbständigkeit Europas, besonders der genannten Kernländer.
Der entscheidende Nachteil einer pazifistischen Politik mit Vorbildgedanke ist und bleibt nämlich, dass es die Verhandlungsgewichte zum Nachteil des Pazifisten unrettbar verschiebt. Deswegen ist Pazifismus nur bei globaler Einigkeit überhaupt eine Option und die ist noch nicht mal ganz weit am Horizont in Sicht.