Die Verdrängung des Mittelstands ist m. E. nicht zwangsläufig durch den Staat geschuldet.
Die
Großkonzerne haben ungeheure Wettbewerbsvorteile durch ihre Komplexität, sie haben die besseren Connections nach Brüssel(s. Subventionen) und produzieren zu einem Bruchteil an Lohnkosten- also entschieden billiger, als Kleinunternehmer.
Damit sterben die kleinen "Krauter" quasi aus.
In meiner Stadt gibt es z.B. nur noch Versicherungen, Nagelstudios, Rechtsanwälte und Bestatter. Der Einzelhandel ist fest in türkischer und Asiatischer Hand, weil die ausschließlich Chinaware anbieten und die ganze Familie rund um die Uhr im Betrieb mitarbeitet, damit die ihre Ladenmiete noch bezahlen können.
Wer etwas bessere China- Ware will, der
muss bei den "
Großen" kaufen.
DAS ist Deutschland und deshalb gebe ich [MENTION=2353]Zoelynn[/MENTION] Recht, wenn er von einer Regulierung spricht. Dann bin ich halt auch ein
Linker.
Die hier geschilderten Hürden mit der Handelskammer und ggf. mit dem Finanzamt bei Startups gab es schon immer und das ist gut so, wenn nicht jeder Dödel den Markt bereichert. Unternehmerische Konzepte müssen der Kontrolle unterliegen, ansonsten gibt es über kurz oder lang gar keinen Verbraucherschutz mehr, da z.B. eine gesetzl. Gewährleistung nicht umzusetzen wäre, weil die Hälfte der Unternehmen wieder pleite geht.
Auch dem Bild vom ökonomischen Rabenstaat(in diesem thread) möchte ich vehement widersprechen!
Falls es noch nicht durchgedrungen ist: wir leben in der größten Bananenrepublik Europas! Das kann man deutlich an den Subventionen für ganze Wirtschaftszweige ablesen, an den Verbandelungen der Politik mit der Industrie(Autobranche, Pharmazie, Energiekonzerne, etc.) und an den hohen Verbraucherpreisen für Dienstleistungen auf der anderen Seite. Der Staats- Lobbyismus macht’s möglich. Dass wir in D. die höchsten Energiekosten im EU-Maßstab haben, bei mittlerweile unüberschaubaren Ausnahmeregelungen zur EEG- Umlage, das zeugt gewiss nicht davon, dass hier die Unternehmen geschröpft werden, sondern eher die Verbraucher. Ich will jetzt nicht wieder vom Diesel- Gate anfangen, denn jeder kennt den juristischen Schutzschild, den Mutti über VW installiert hat.
Bsp. Reichstag: Dort sind an die 1000 Besucherausweise verteilt worden, sodass die Lobbyisten bei der Bundesregierung ein und aus gehen können. Diese Typen sitzen in den Ministerien und ganze Branchen haben es geschafft ihre Unternehmenswünsche 1:1 in unsere Gesetzestexte einfließen zu lassen!
Wer es nicht glaubt, der kann sich
H I E R mal schlau machen zu den Seilschaften zwischen Politik und Wirtschaft. Halb Berlin ist infiltriert von Wirtschaftsvertretern. Demokratische Prozesse und Marktgesetze habe ich anders in Erinnerung. [...]
Sorry, aber das musste mal gesagt werden.