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Hier mal ein „reicher Privathaushalt“ aus der guten alten DM-Zeit.
Woher erhält Fräulein Quandt täglich 650000 DM?
Einen besonders exemplarischen Fall schilderte „Bild“ am 27. Juli 1990 unter der Überschrift:
Fräulein Quandt (3 Milliarden) heiratete Herrn Klatten (4600 Brutto)
um dann im Text einige interessante Einzelheiten aufzudecken:
Der gebürtige Hamburger hat die Liebesprobe bestanden und braucht nicht mehr für 4600 Mark brutto im Monat zu arbeiten. Er hat schließlich im Nobel–Ort Kitzbühel (Österreich) ein scheues Mädchen geheiratet, das alleine an Zinsen täglich über 650.000 Mark verdient. Jan hätte sich zwölf Jahre als Angestellter abplagen müssen, um die Tageseinnahme seiner Frau zu verdienen.
Beim Einkommen von Herrn Klatten ist das Wort „verdienen“ sicher angebracht. Ob es auch für die 650000 DM zutreffend ist, die das bisherige Fräulein Quandt jeden Tag auf ihrem Konto gutgeschrieben findet, scheint jedoch fragwürdig. Denn der Begriff „verdienen“ ist eigentlich nur bei erarbeitetem Einkommen, also bei eigenen Leistungseinbringungen zutreffend.
Natürlich stammen jene 650000 DM pro Tag auch aus Arbeitsleistungen, aber aus der Arbeit anderer. Denn statt des Jan Klatten, der dazu zwölf Jahre benötigt hätte, müssen 12 x 365 = 4380 Normalverdiener a la Klatten jeden Tag ihren vollen Verdienst an Susanne Quandt abliefern. Da aber auch Normalverdiener nicht von Luft und Liebe leben können, müssen dreimal so viele „Klattens“, nämlich 13140, jeden Tag ein Drittel ihres Tagesverdienstes hergeben, damit der Zinsertrag von 650000 DM zusammenkommt. Und da auf die gleiche Weise auch alle anderen Vermögen laufend mit Zinsen bedient werden müssen, gilt dieser Schlüssel auch für alle Arbeitsleistenden in der alten Bundesrepublik, in der 1993 rund 29 Mio. Erwerbstätige ein Kapital von ca. 10 Billionen DM bedienen mussten.
Der Text ist im Geldsyndrom von Helmut Creuz auf S.125 zu finden. Weis nicht, ob das in der neusten Auflage noch enthalten ist. http://userpage.fu-berlin.de/roehrigw/creutz/geldsyndrom/html/
Woher erhält Fräulein Quandt täglich 650000 DM?
Einen besonders exemplarischen Fall schilderte „Bild“ am 27. Juli 1990 unter der Überschrift:
Fräulein Quandt (3 Milliarden) heiratete Herrn Klatten (4600 Brutto)
um dann im Text einige interessante Einzelheiten aufzudecken:
Der gebürtige Hamburger hat die Liebesprobe bestanden und braucht nicht mehr für 4600 Mark brutto im Monat zu arbeiten. Er hat schließlich im Nobel–Ort Kitzbühel (Österreich) ein scheues Mädchen geheiratet, das alleine an Zinsen täglich über 650.000 Mark verdient. Jan hätte sich zwölf Jahre als Angestellter abplagen müssen, um die Tageseinnahme seiner Frau zu verdienen.
Beim Einkommen von Herrn Klatten ist das Wort „verdienen“ sicher angebracht. Ob es auch für die 650000 DM zutreffend ist, die das bisherige Fräulein Quandt jeden Tag auf ihrem Konto gutgeschrieben findet, scheint jedoch fragwürdig. Denn der Begriff „verdienen“ ist eigentlich nur bei erarbeitetem Einkommen, also bei eigenen Leistungseinbringungen zutreffend.
Natürlich stammen jene 650000 DM pro Tag auch aus Arbeitsleistungen, aber aus der Arbeit anderer. Denn statt des Jan Klatten, der dazu zwölf Jahre benötigt hätte, müssen 12 x 365 = 4380 Normalverdiener a la Klatten jeden Tag ihren vollen Verdienst an Susanne Quandt abliefern. Da aber auch Normalverdiener nicht von Luft und Liebe leben können, müssen dreimal so viele „Klattens“, nämlich 13140, jeden Tag ein Drittel ihres Tagesverdienstes hergeben, damit der Zinsertrag von 650000 DM zusammenkommt. Und da auf die gleiche Weise auch alle anderen Vermögen laufend mit Zinsen bedient werden müssen, gilt dieser Schlüssel auch für alle Arbeitsleistenden in der alten Bundesrepublik, in der 1993 rund 29 Mio. Erwerbstätige ein Kapital von ca. 10 Billionen DM bedienen mussten.
Der Text ist im Geldsyndrom von Helmut Creuz auf S.125 zu finden. Weis nicht, ob das in der neusten Auflage noch enthalten ist. http://userpage.fu-berlin.de/roehrigw/creutz/geldsyndrom/html/