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Trantor

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Deshalb habe ich geschrieben das der Staat in der Lage ist Probleme zu lösen die der Markt nicht lösen kann. Weil er eben nicht von Marktmechanismen abhängig ist.
Gut , das gilt aber nur für konkretes Marktversagen und diese Fälle sind eindeutig definiert. Ansonsten löst der Staat kein wirtschaftliches Problem besser als der Markt. (obwohl man natürlich in diesem Zusammenhang über die Interpretation von "besser" streiten kann :D)



Die Sparquote hängt in erster Linie davon ab ob jemand über seine Kosten für die lebensnotwendigen Bedürfnisse hinaus Geld zur freien Verfügung hat, nur dann ist Sparen überhaupt möglich. Wer sein ganzes Geld für Wohnung, Nebenkosten und Lebensmittel ausgibt spart nicht.

Das natürlich auch, das dürfte allerdings nur für H4ler gelten wenn überhaupt. Wenn man bedenkt mit was Menschen früher und nach dem Krieg so ausgekommen sind, kann jeder der eine Job hat auch sparen solange er bereit ist auch einen bestimmten Verzicht zu üben und ein gewisses Anspruchsdenken ablegt. Das jemand wirklich von der Hand in den Mund lebt ist selten, gilt vllt für Bettler auf der Strasse, aber selbst die haben immer noch Geld für ne Pulle übrig.
Geht man aber vom Ottonormalbürger aus hängt die Sparquote meist von den Plänen und Erwartungen für die Zukunft ab...und natürlich auch von noch mehr Dingen.



Wenn ich alle Staatsangestellte (Beamte soll ich ja nicht sagen sonst steigt Franktoast mir aufs Dach) vernünftig bezahle dann übt das Druck auf die Gesamtlohnsituation der Volkswirtschaft aus und der wäre dringend nötig. Es wird ja auch nicht jeder sofort wenn er arbeitslos wird in den Staatsdienst aufgenommen, vorher bekommt der betreffende ja erstmal ein Jahr lang Arbeitslosengeld. Wer es in diesem Jahr nicht schafft einen neuen Job zu finden hat es anschließend sowieso sehr schwer auf dem ersten Arbeitsmarkt.

ich weiss nicht wie oft ich das schon geschriben habe. Löhne interessert es nicht die Bohne welchen "Druck" du ausübst - dieser "Druck" hat keinerlei Einfluss auf das tatsächliche Lohnniveau zumindest nicht langfristig. Löhne richten sich ausschlieeslich nur nach der Produktivität.. Wenn die Löhne zu hoch sind das sie deine Produkte so stark verteuern das sie keiner mehr kauft weil andere billiger sind kannst du Druck ausüben wie du willst - keine Käufer-Keine Produktion-Keine Arbeitspläte -kein Lohn, da kanst du Druck machen wie du willst. Ich verstehe nicht warum das gerade im linken Wirtschaftsspektrum nicht akzeptiert wird....ist mir ehrlich ein Rätsel.


Nicht wenn man es verpennt vorher die nötigen Rahmenbedingungen zu schaffen, völlig klar. Das heisst aber nicht das es nicht geht.
Naja in Griechenland gehts halt nicht ;) in anderen Ländern gehts besser (USA, Japan), aber auch da muss man aufpassen wie lange, und ob das nicht auchmal knallt.
sicherer ist man auf jeden Fall ohne Schulden, bzw nur Schulden für langfristige Investitionsprojekte die auch eine sichere Rendite abwerfen und Arbeitsplätze langfristig sichern.

Wenn wir in Deutschland das gleiche machen würden wie die Griechen damals würde erstmal eins passieren: Der absurde Handelsbilanzüberschuss Deutschlands würde reduziert und die Arbeitsplätze würden von der Exportwirtschaft in die Binnenwirtschaft verlagert. Deutschland wäre weniger abhängig von der Bereitschaft seiner Handelspartner sich für den Kauf deutscher Produkte zu verschulden und die deutschen Arbeitnehmer würden die Früchte ihrer Arbeit selbst genießen anstatt sie auf Pump ins Ausland zu verscherbeln, in der Hoffnung das die Ausländer die Kohle schon irgendwann vollständig und möglichst noch mit Zinsen bezahlen.

Das was Deutschland reich gemacht hat ist der Export. Export von Maschinen, chemische Produkte und Autoindustrie. Dadurch das unsere Produktivität und Wertschöpfung teuer verkauft wurde wir Mrd an Devisen scheffeln und im Vergleich zum Rest der Welt unglaubliche Löhne zahle können. Fällt das weg und wir müssten vom Binnemarkt leben stehen wir gernausoda wie Griechenland, die haben nämlich auch keine Export...und wenn wir dann mal so dastehen, wer zahlt uns dann noch die Transfers wie sie momentan Griechenland von uns erhält - keiner...dann wirst du mal feststellen was tatsächliche Armut ist. Binnenmarkt gibt es überall auf der Welt - reich sind aber nur die Länder die es schaffen ihre immense Wertschöpfung und Produktivität vom Rest der Welt bezahlen zu lassen, sprich Export. alle reiche Nationen sind Exportnationen von technischen wetrtschöpfenden Produkten, Kein Land ist reich geworden durch die Binnennachfrage, kein Land kann hohe Löhne zahlen wenn es icht auch eine Exportnation (von wertschöpfung und Produktivität) ist.

Kein Land der Welt hat weniger Probleme mit seiner Wettbewerbsfähigkeit als Deutschland. Im Gegenteil, die Welt hat ein Problem mit Deutschland und das bekommen die deutschen Politiker regelmäßig von den Politikern anderer Länder aufs Butterbrot geschmiert. Vor allem natürlich den Politikern der Eurozone.

Klar weil wir eben durch innovation und Maschinenbau unglaublich produktiv sind, was bei uns eine Maschine macht benötigt woanders 20Arbeiter . Das führt dazu das wir dem Arbeiter hier im Industriebetrieb 20€ die Stunde zahlen und der Arbeiter in Vietnam oder Afrika nur 1€ die Stunde bekommt. Lohn steht immer in Relation zur Produktivität.
Das das andere Länder scheisse finden ist doch klar - wer mag schon Kokurrenz der man unterliegt. Je stärker man ist je mächtiger je Produktiver und je reicher umsomehr wird man von anderen die gern genauso wären angefeindet. Das nennt sich Wettbewerb und Konkurrenz.
Wenn du darauf verzichten möchtest und lieber übrall beliebt sei willst , nun dann sei halt arm und machtlos, dann feindet dich keiner an, und keine Sau interessiert sich für dich. Ich bin allerdings nicht bereit so wie in Griechenland oder schlimmer in Bangladesch zu leben nur damit meine Nachbarn mich mehr mögen. Dieser Geltungswahn nach "Beliebtheit" empfinde ich sowieso als komplette Profilneurose unter der ausschliesslich die Deutschen leiden.
 

Wehrwolf

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Gut , das gilt aber nur für konkretes Marktversagen und diese Fälle sind eindeutig definiert. Ansonsten löst der Staat kein wirtschaftliches Problem besser als der Markt. (obwohl man natürlich in diesem Zusammenhang über die Interpretation von "besser" streiten kann :D)

Die Unterstützung von Arbeitslosen hat nichts mit Marktversagen zu tun. Auch der Markt würde das Problem lösen wenn man ihn lässt, einfach indem die nicht benötigten Arbeiter kein Geld bekommen und verhungern. Dann gleicht sich das Verhältnis von Anbieter und Nachfrager automatisch an. Das ist absolut Marktkonform, widerspricht aber fundamental den moalischen Vorstellungen der Bürger (naja der meisten zumindest). Der Staat muss immer dann eingreifen wenn der der Markt gegen die Interessen der Bevölkerung wirkt und das passiert öfter als man glaubt.

Das natürlich auch, das dürfte allerdings nur für H4ler gelten wenn überhaupt. Wenn man bedenkt mit was Menschen früher und nach dem Krieg so ausgekommen sind, kann jeder der eine Job hat auch sparen solange er bereit ist auch einen bestimmten Verzicht zu üben und ein gewisses Anspruchsdenken ablegt. Das jemand wirklich von der Hand in den Mund lebt ist selten, gilt vllt für Bettler auf der Strasse, aber selbst die haben immer noch Geld für ne Pulle übrig.
Geht man aber vom Ottonormalbürger aus hängt die Sparquote meist von den Plänen und Erwartungen für die Zukunft ab...und natürlich auch von noch mehr Dingen.

Laut Vermögensbericht der Bundesbank entfällt lediglich 2,5% der deutschen Vermögen auf die ärmere Hälfte der Deutschen 50% haben also praktisch kein Vermögen oder sie haben Schulden. Das liegt nicht in erster Linie daran das die keine Lust haben zu sparen sondern daran das bei Einkommen von 2000 Euro Brutto am Monatsende nichts mehr übrig ist, vor allem mit Familie.

ich weiss nicht wie oft ich das schon geschriben habe. Löhne interessert es nicht die Bohne welchen "Druck" du ausübst - dieser "Druck" hat keinerlei Einfluss auf das tatsächliche Lohnniveau zumindest nicht langfristig. Löhne richten sich ausschlieeslich nur nach der Produktivität.. Wenn die Löhne zu hoch sind das sie deine Produkte so stark verteuern das sie keiner mehr kauft weil andere billiger sind kannst du Druck ausüben wie du willst - keine Käufer-Keine Produktion-Keine Arbeitspläte -kein Lohn, da kanst du Druck machen wie du willst. Ich verstehe nicht warum das gerade im linken Wirtschaftsspektrum nicht akzeptiert wird....ist mir ehrlich ein Rätsel.

Weil es nicht stimmt. Wieviel ein Arbeitgeber jemandem zahlt hängt davon ab wieviel er minimal zahlen muss um jemanden mit der gefragten Qualifikation zu bekommen. Wie hoch die Produktivität eines einzelnen Arbeiters ist kannst Du in einem komplexen arbeitsteiligen System nicht mal messen, geschweige denn bewerten. Wie hoch ist denn z.B. in einer Autofabrik die Produktivität des Arbeiters der die Reifen ans Auto schraubt im Vergleich zu demjenien der das Lenkrad montiert oder dem der den liken Kotflügel lackiert? Was du messen kannst ist der Gesamtaufwand den die Fabrik beim Bau des Autos hatte und dazu kann sie die Wiederbeschaffungskosten eines Arbeiters in Relation setzen wenn der kündigt. Das hat aber nichts mit Produktivität zu tun.

Das ist etwa so als würdest Du fragen: Mit meinem Auto bin ich 100 KM gefahren, welchen Anteil daran hatte jetzt der linke Hinterreifen, das Lenkrad oder der Motor? Egal welche Komponente Du weglässt, ohne wäre das Auto keinen Meter gefahren und deshalb ist die Frage sinnlos. Ich weiss das Du auf die Nummer mit der Grenzproduktivität hinauswillst aber die ist nichts als Unsinn mit dem die Einführung des Mindestlohns torpediert werden sollte.

Naja in Griechenland gehts halt nicht ;) in anderen Ländern gehts besser (USA, Japan), aber auch da muss man aufpassen wie lange, und ob das nicht auchmal knallt.
sicherer ist man auf jeden Fall ohne Schulden, bzw nur Schulden für langfristige Investitionsprojekte die auch eine sichere Rendite abwerfen und Arbeitsplätze langfristig sichern.

Ohne Schulden gibts keine Guthaben und ohne Guthaben ist die Wirtschaft tot denn es kann niemand mehr etwas kaufen oder verkaufen. Ganz so einfach ist die Sache nicht :).

Das was Deutschland reich gemacht hat ist der Export. Export von Maschinen, chemische Produkte und Autoindustrie. Dadurch das unsere Produktivität und Wertschöpfung teuer verkauft wurde wir Mrd an Devisen scheffeln und im Vergleich zum Rest der Welt unglaubliche Löhne zahle können. Fällt das weg und wir müssten vom Binnemarkt leben stehen wir gernausoda wie Griechenland, die haben nämlich auch keine Export...und wenn wir dann mal so dastehen, wer zahlt uns dann noch die Transfers wie sie momentan Griechenland von uns erhält - keiner...dann wirst du mal feststellen was tatsächliche Armut ist. Binnenmarkt gibt es überall auf der Welt - reich sind aber nur die Länder die es schaffen ihre immense Wertschöpfung und Produktivität vom Rest der Welt bezahlen zu lassen, sprich Export. alle reiche Nationen sind Exportnationen von technischen wetrtschöpfenden Produkten, Kein Land ist reich geworden durch die Binnennachfrage, kein Land kann hohe Löhne zahlen wenn es icht auch eine Exportnation (von wertschöpfung und Produktivität) ist.

Der Export hat Deutschland zumindest zu extremen Auslandsguthaben verholfen, soweit hast Du recht. Was die Wert sind werden wir sehen wenn die nächsten Schuldenschnitte anstehen :). Wenn der Euro zerbricht wird der Wert der neuen DMarkt gegen praktisch alle anderen Währungen der Welt durch die Decke gehen. Wenn dann der Daimler in Amerika auf einmal das Doppelte kostet ist denke ich absehbar das der Exportdektor in Deutschland locker um ein Drittel eingedampft wird. Wenn es einen stabilen Binnenmarkt gibt wie in Frankreich hält sich der Schaden in Grenzen aber Deutschland würde eine Ende der extrem unterbewerteten Währung mit voller Wucht treffen.

Klar weil wir eben durch innovation und Maschinenbau unglaublich produktiv sind, was bei uns eine Maschine macht benötigt woanders 20Arbeiter . Das führt dazu das wir dem Arbeiter hier im Industriebetrieb 20€ die Stunde zahlen und der Arbeiter in Vietnam oder Afrika nur 1€ die Stunde bekommt. Lohn steht immer in Relation zur Produktivität.
Das das andere Länder scheisse finden ist doch klar - wer mag schon Kokurrenz der man unterliegt. Je stärker man ist je mächtiger je Produktiver und je reicher umsomehr wird man von anderen die gern genauso wären angefeindet. Das nennt sich Wettbewerb und Konkurrenz.
Wenn du darauf verzichten möchtest und lieber übrall beliebt sei willst , nun dann sei halt arm und machtlos, dann feindet dich keiner an, und keine Sau interessiert sich für dich. Ich bin allerdings nicht bereit so wie in Griechenland oder schlimmer in Bangladesch zu leben nur damit meine Nachbarn mich mehr mögen. Dieser Geltungswahn nach "Beliebtheit" empfinde ich sowieso als komplette Profilneurose unter der ausschliesslich die Deutschen leiden.

Das ist die gängige Wahrnehmung der Bevölkerung und das ist sicher kein Zufall. Wenn aber eine Nation produktiver wird und der Exportüberschuss steigt dann wertet die Währung irgendwann auf und die Handelsbilanz gleicht sich aus weil die eigenen Waren im Ausland teurer werden und ausländische Waren im Inland billiger. Gemessen an der deutschen Produktivität müsste der Euro eigentlich bei 1,70 Dollar liegen und nicht wie aktuell bei 1,13 Dollar. Das der Euro so niedrig bewertet ist liegt alleine an dem Umstand das die restlichen Euroländer den Exportüberschuss Deutschlands durch ihre Defizite ausgleichen und dabei selbst Marktanteile verlieren. Die EZB tut natürlich das ihrige um den Kurs niedrig zu halten. Deutschland erwirtschaftet seine Überschüsse also auf dem Rücken seiner Partnerländer in der Eurozone und das kritisieren die Staatschefs wie Matteo Renzi völlig zurecht.
 
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Es schreibt sich schneller wenn man von Beamten spricht wenn es um Beamtentätigkeiten geht. Natürlich reicht es sie als normale Angestellte zu beschäftigen. Bei den Gehältern die der Staat zahlt ist es eigentlich kein Problem als Privatunternehmen mehr zu bieten als der Staat. Man bekommt dir Leute nur nicht mehr für lau.
Ja doch. Letztlich bestimmt der Kunde, wie die Kassen bei Lidl besetzt sind. Das kann Lidl relativ leicht herausfinden. Man stellt zB. in einer Stadt doppelt so viel Personal ein. Entsprechend erhöht man die Preise, um die Kosten wieder reinzuholen. Beobachten: Gibt es nun mehr oder weniger Kunden? Die Kunden stellen sich da die Frage: Es ist teurer, aber man muss weniger lang warten. Geh ich jetzt lieber zum Lidl oder nicht? Lidl bekommt ein klares Feedback.

Wie macht der Staat das? Der stellt zusätzliche Bearbeiter ein. Bei Pflichtsachen kommen natürlich gleich viele Bürger. Die freuen sich dann, aber können kein Feedback geben. Und andere Bürger lassen sich nun bearbeiten, weil es schneller geht. Sonst hätten sie das nicht gemacht. Der Staat stellt fest, dass nun mehr Aufträge bearbeitet werden. Und jetzt? Ist das gut oder schlecht?

Wenn der Staat nun beschließt, mehr Leute einzustellen, dann bezahlt er den Lohn, bis er entsprechend viele Leute hat. Da spielt es keine Rolle, wie viel die Privatwirtschaft bezahlt. Der Staat zahlt immer mehr.

Sie werden vermutlich versuchen so viele Autos zu bauen wie sie am Markt absetzen können. Was die Kalkulation des Entwicklungsbudgets von BMW angeht bin ich überfragt
Also dieser Erkenntnisgewinn sollte dein ökonomisches Weltbild ganz schön erschüttern. Denn ein Fundament deines Weltbildes ist, dass Unternehmen einfach ins Blaue etwas herstellen und ohne die entsprechende Nachfrage dann auf ihren Waren sitzen bleiben. Offensichtlich haben wir nun festgestellt, dass Unternehmen bei der Produktion eben diese Nachfrage berücksichtigen.
Natürlich sind Prognosen nie zu 100% genau. Aber im Mittel sollte sie passen.

Natürlich werden Prognosen immer ungenauer, je weiter man in die Zukunft geht. Und oft ist das nötig. BMW zB. nicht von heute auf Morgen eine Fabrik bauen und übermorgen kommen da die neuen Autos raus. Unerwartete, makroökonomische Ereignisse oder andere Ereignisse, die die Nachfrage unerwartet einbrechen lassen (zB. das Aufkommen des Abgasskandals) gibt es dennoch. Damit muss ein Unternehmen entsprechend kalkulieren und kann so sein Risiko wählen.

Das wundert mich nicht :).
Klar. Bei 100% Sparquote würde man ja verhungern.

Deshalb halte ich es wie der alte Fritz: In meinem Staat kann jeder nach seiner Facon selig werden :). Du wirst aber bestimmt nicht bestreiten wollen das eine Gesellschaft die Rahmenbedingungen definieren muss nach denen sich die Akteure in der Wirtschaft richten müssen oder?
Klar. Die Frage ist nur, wie viel die Gesellschaft vorgeben muss. Und noch weiter: Ob die Gesellschaft das durch einen Staat vorgeben muss. Wie schon erwähnt: Sprache funktioniert ja zB. auch, ohne dass ein Staat so eine implementiert und andere Sprachen verbietet. Wer nicht die Sprache spricht, hat entsprechende Nachteile. Genauso bei Marktstandards oder Normen. Wer ne andere Steckdose für mein Produkt verlange, dann muss ich auch mit de Konsequenzen leben. Und wenn der Staat die Gesetze nicht macht und ich einen umbringe? Dann muss ich auch mit den Konsequenzen leben, die es garantiert gäbe. Oder wenn ich deinen Fernseher klaue. Es gäbe auch ohne Staat einen gesellschaften Konsens, wer von uns beiden im Recht ist. Und wer nicht im Recht ist, muss mit den Konsequenzen leben.

Ich denke aber, dass sich der Staat so in das Denken der Menschen verwurzelt hat wie Allah in das Denken eines Moslems.

Naja, in der Regel hat der Arbeitgeber mehrere Bewerber wenn er eine Stelle ausschreibt. Wenn er den Kandidaten Nummer 1 nicht bekommt nimmt er halt Kandidat Nummer 2.
Oder sie bieten #1 9€ Lohn, so dass er sich für sie entscheidet. Deswegen arbeitet auch kein Ingenieur für 8,50€.

Das galt für die Leiharbeiter früher mal, leider haben Gerhard Schröder und seine Kumpels das Synchronisationsverbot 2004 gestrichen (http://www.nachrichtenspiegel.de/2011/01/21/synchronisationsverbot-was-bedeutet-das/). Ich beschwere mich auch nicht, Leiharbeit kann ja abolut ok sein wenn man die Vorgaben vernünftig setzt. Die Franzosen haben da eine annähernd perfekte Lösung gefunden:
Also bekommt ein neuer Leiharbeiter, der womöglich nur ein paar Monate im Unternehmen ist, 10% mehr als der Arbeiter, der seit Jahrzehnten sein Handwerk dort verfeinert. Na, da wird sich der langjährige Mitarbeiter aber freuen.

Ob das fair ist, steht auf einem anderem Blatt.
 

Wehrwolf

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Ja doch. Letztlich bestimmt der Kunde, wie die Kassen bei Lidl besetzt sind. Das kann Lidl relativ leicht herausfinden. Man stellt zB. in einer Stadt doppelt so viel Personal ein. Entsprechend erhöht man die Preise, um die Kosten wieder reinzuholen. Beobachten: Gibt es nun mehr oder weniger Kunden? Die Kunden stellen sich da die Frage: Es ist teurer, aber man muss weniger lang warten. Geh ich jetzt lieber zum Lidl oder nicht? Lidl bekommt ein klares Feedback.

Wie macht der Staat das? Der stellt zusätzliche Bearbeiter ein. Bei Pflichtsachen kommen natürlich gleich viele Bürger. Die freuen sich dann, aber können kein Feedback geben. Und andere Bürger lassen sich nun bearbeiten, weil es schneller geht. Sonst hätten sie das nicht gemacht. Der Staat stellt fest, dass nun mehr Aufträge bearbeitet werden. Und jetzt? Ist das gut oder schlecht?

Wenn der Staat nun beschließt, mehr Leute einzustellen, dann bezahlt er den Lohn, bis er entsprechend viele Leute hat. Da spielt es keine Rolle, wie viel die Privatwirtschaft bezahlt. Der Staat zahlt immer mehr.

Der Staat bezahlt nach TVöD. Die Gehälter sind nicht so hoch das eine Firma aus der Wirtschaft die nicht überbieten könnte.

Also dieser Erkenntnisgewinn sollte dein ökonomisches Weltbild ganz schön erschüttern. Denn ein Fundament deines Weltbildes ist, dass Unternehmen einfach ins Blaue etwas herstellen und ohne die entsprechende Nachfrage dann auf ihren Waren sitzen bleiben. Offensichtlich haben wir nun festgestellt, dass Unternehmen bei der Produktion eben diese Nachfrage berücksichtigen.
Natürlich sind Prognosen nie zu 100% genau. Aber im Mittel sollte sie passen.

Natürlich werden Prognosen immer ungenauer, je weiter man in die Zukunft geht. Und oft ist das nötig. BMW zB. nicht von heute auf Morgen eine Fabrik bauen und übermorgen kommen da die neuen Autos raus. Unerwartete, makroökonomische Ereignisse oder andere Ereignisse, die die Nachfrage unerwartet einbrechen lassen (zB. das Aufkommen des Abgasskandals) gibt es dennoch. Damit muss ein Unternehmen entsprechend kalkulieren und kann so sein Risiko wählen.

Das mit der Nachfrage war für mich jetzt nicht wirklich neu, die Erschütterung hält sich also in Grenzen.

Klar. Bei 100% Sparquote würde man ja verhungern.

Das gleiche hatte ich mir auch gedacht.

Klar. Die Frage ist nur, wie viel die Gesellschaft vorgeben muss. Und noch weiter: Ob die Gesellschaft das durch einen Staat vorgeben muss. Wie schon erwähnt: Sprache funktioniert ja zB. auch, ohne dass ein Staat so eine implementiert und andere Sprachen verbietet. Wer nicht die Sprache spricht, hat entsprechende Nachteile. Genauso bei Marktstandards oder Normen. Wer ne andere Steckdose für mein Produkt verlange, dann muss ich auch mit de Konsequenzen leben. Und wenn der Staat die Gesetze nicht macht und ich einen umbringe? Dann muss ich auch mit den Konsequenzen leben, die es garantiert gäbe. Oder wenn ich deinen Fernseher klaue. Es gäbe auch ohne Staat einen gesellschaften Konsens, wer von uns beiden im Recht ist. Und wer nicht im Recht ist, muss mit den Konsequenzen leben.

Ich denke aber, dass sich der Staat so in das Denken der Menschen verwurzelt hat wie Allah in das Denken eines Moslems.

Wie genau die Konsequenzen aussähen oder ob Du den geklauten Fernseher behalten dürftest würde sich ohne staatliche Eingriffe vermutlich über das Recht des Stärkeren lösen. Genauso siehts in der Wirtschaft aus, ohne Kartellämter würde sich in jedem Marktsegment mittelfristig ein Anbieter durchsetzen und langfristig würde einer der Monopolisten aus den Teilsektoren den gesamten Markt beherrschen. Der Markt wird sich also ohne staatliche Eingriffe immer irgendwann selbst zerstören.

Oder sie bieten #1 9€ Lohn, so dass er sich für sie entscheidet. Deswegen arbeitet auch kein Ingenieur für 8,50€.

Wie schon gesagt, ob sie mit dem Preis hoch gehen oder nicht hängt davon ab wieviele Bewerber sie für den Arbeitsplatz haben und wie dringend sie den Platz besetzen müssen.

Also bekommt ein neuer Leiharbeiter, der womöglich nur ein paar Monate im Unternehmen ist, 10% mehr als der Arbeiter, der seit Jahrzehnten sein Handwerk dort verfeinert. Na, da wird sich der langjährige Mitarbeiter aber freuen.

Ob das fair ist, steht auf einem anderem Blatt.

Natürlich freut sich der Mitarbeiter denn er kann sich sicher sein das er seinen Arbeitsplatz behält und nicht durch einen billigeren, flexibleren Zeitarbeiter ersetzt wird. Und das es fair ist jemanden höher zu bezahlen der einem bei einem Engpass aus der Klemme hilft sollte eigentlich klar sein. Du bezahlst den Schlüsseldienst der Dir in der Nacht die Wohnungstür aufmacht ja auch besser als denjenigen der tagsüber kommt.
 
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Der Staat bezahlt nach TVöD. Die Gehälter sind nicht so hoch das eine Firma aus der Wirtschaft die nicht überbieten könnte.
Ja die TVöD richtet sich doch danach. Wenn der Staat beschließt, 100 000 neue Bearbeiter einzustellen und zu den Löhnen nicht genug finden, was wird er dann machen? Naja, er erhöht die Löhne, bis sich 100 000 Bearbeiter finden.
Zu dem Feedback, dass die Privatwirtschaft hat und der absoluten Willkür von Bürokratiejobs sind wir uns wohl einig. Wenn du da jetzt noch ein Problem erkennst, dann ist alles gut.

Das mit der Nachfrage war für mich jetzt nicht wirklich neu, die Erschütterung hält sich also in Grenzen.
ja doch. Du behauptest doch immer, dass durch Verschiebung der Einkommen von unten nach oben weniger konsumiert wird, wodurch die Unternehmen nicht etwa ihre Investitionen zurückfahren und weniger Leute einstellen, sondern auf ihren Waren sitzen bleiben.

Wie genau die Konsequenzen aussähen oder ob Du den geklauten Fernseher behalten dürftest würde sich ohne staatliche Eingriffe vermutlich über das Recht des Stärkeren lösen.
Das ist ohne Zweifel so. So setzt die Gesellschaft ja einen Konsens durch. Die Mehrheit ist immer der Stärkere. Egal ob mit oder ohne Staat.

Genauso siehts in der Wirtschaft aus, ohne Kartellämter würde sich in jedem Marktsegment mittelfristig ein Anbieter durchsetzen und langfristig würde einer der Monopolisten aus den Teilsektoren den gesamten Markt beherrschen. Der Markt wird sich also ohne staatliche Eingriffe immer irgendwann selbst zerstören.
Abgesehen von Infrastruktur. Wenn ein Unternehmen günstiger als die Konkurrenz ist, gewinnt sie Marktanteile. Theoretisch 100%. Warum sollte man dieses Unternehmen bestrafen und die Konkurrenz fördern? Wem genau ist damit geholfen? Wie kann so ein Unternehmen seine Marktmacht ausnutzen, wenn sich sofort eine starke Konkurrenz bilden würde, sollten sie teurer oder schlechter werden?

Es ist diese reflexartige Abneigung. Genauso wie bei Deflation. Du wirfst mir immer vor, ich würde nichts hinterfragen. Wie sieht es bei dir aus?

Wie schon gesagt, ob sie mit dem Preis hoch gehen oder nicht hängt davon ab wieviele Bewerber sie für den Arbeitsplatz haben und wie dringend sie den Platz besetzen müssen.
Wie viele Ingenieure ein Unternehmen einstellen will, hängt davon ab, wie viel die kosten. Bei einem Lohn von 8,50€ würde ich behaupten, es würden 100mal so viele Ingenieure gesucht wie grad arbeitslos sind.

Natürlich freut sich der Mitarbeiter denn er kann sich sicher sein das er seinen Arbeitsplatz behält und nicht durch einen billigeren, flexibleren Zeitarbeiter ersetzt wird. Und das es fair ist jemanden höher zu bezahlen der einem bei einem Engpass aus der Klemme hilft sollte eigentlich klar sein. Du bezahlst den Schlüsseldienst der Dir in der Nacht die Wohnungstür aufmacht ja auch besser als denjenigen der tagsüber kommt.
Es geht darum, dass der Schlüsseldienst nachts extra aus dem Bett hüpft, um mir zu helfen. Der Leiharbeiter hat doch ebenfalls eine Festanstellung bei der Leiharbeitsfirma. Wenn der Leiharbeiter den Lohn + 10% bekommt, muss der Auftraggeber minimal 50% mehr bezahlen. So lohnt sich das weniger.
Hm, da stellt sich die Frage, ob man in einem anderem Land schwankende Auftragseingange besser ausgleichen kann. Gibt es da Länder?
 

Wehrwolf

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Ja die TVöD richtet sich doch danach. Wenn der Staat beschließt, 100 000 neue Bearbeiter einzustellen und zu den Löhnen nicht genug finden, was wird er dann machen? Naja, er erhöht die Löhne, bis sich 100 000 Bearbeiter finden.
Zu dem Feedback, dass die Privatwirtschaft hat und der absoluten Willkür von Bürokratiejobs sind wir uns wohl einig. Wenn du da jetzt noch ein Problem erkennst, dann ist alles gut.

Derjenige der 100.000 neue Mitarbeiter zusätzlich einstellen würde weil die auf dem normalen Arbeitsmarkt keine Chance haben (und darum geht es) hätte ein großes Argumentationsprobelm gegenüber dem Landes-/Bundesrechnungshof wenn er auch noch über Tarif bezahlst. Zumindest in der Hinsicht gibts kein Problem.

ja doch. Du behauptest doch immer, dass durch Verschiebung der Einkommen von unten nach oben weniger konsumiert wird, wodurch die Unternehmen nicht etwa ihre Investitionen zurückfahren und weniger Leute einstellen, sondern auf ihren Waren sitzen bleiben.

Natürlich. Das die Nachfrage sinkt werden die Unternehmen daran merken das sich die Lager füllen und die Auftragsbücher leeren. Dann werden sie die von Dir geschilderten MAßnahmen ergreifen. Wo siehst Du da einen Widerspruch?

Das ist ohne Zweifel so. So setzt die Gesellschaft ja einen Konsens durch. Die Mehrheit ist immer der Stärkere. Egal ob mit oder ohne Staat.

Nein. Aufgabe des Staates ist es unter anderem zu verhindern das jemand, dessen Absichten die Gesellschaft schädigen, diese Absicht verwirklichen kann.

Abgesehen von Infrastruktur. Wenn ein Unternehmen günstiger als die Konkurrenz ist, gewinnt sie Marktanteile. Theoretisch 100%. Warum sollte man dieses Unternehmen bestrafen und die Konkurrenz fördern? Wem genau ist damit geholfen? Wie kann so ein Unternehmen seine Marktmacht ausnutzen, wenn sich sofort eine starke Konkurrenz bilden würde, sollten sie teurer oder schlechter werden?

Man sollte das Unternehmen bremsen um dem Markt die Chance zu geben über die Konkurrenz das Unternehmen weiterhin zu Verbesserungen anzuspornen. Ein Unternehmen mit einer Monopolstellung muss sich nicht mehr den Wettbewerb stellen und kann verhindern das sich eine Konkurrenz bildet indem es mit seinem vorhandenen Kapitalstock und den vorhandenen Kundenstrukturen die potentiellen Wettbewerber unterbietet und so in die Pleite treibt.

Es ist diese reflexartige Abneigung. Genauso wie bei Deflation. Du wirfst mir immer vor, ich würde nichts hinterfragen. Wie sieht es bei dir aus?

Die Existenz der Kartellämter belegt das dieser Reflex nicht unbegründet ist.

Wie viele Ingenieure ein Unternehmen einstellen will, hängt davon ab, wie viel die kosten. Bei einem Lohn von 8,50€ würde ich behaupten, es würden 100mal so viele Ingenieure gesucht wie grad arbeitslos sind.

Worauf stützt Du diese These? Ich würde eher unterstellen das bei einem niedrigen Preis das Angebot an Arbeitskräften sehr viel höher ist als die Nachfrage.

Es geht darum, dass der Schlüsseldienst nachts extra aus dem Bett hüpft, um mir zu helfen. Der Leiharbeiter hat doch ebenfalls eine Festanstellung bei der Leiharbeitsfirma. Wenn der Leiharbeiter den Lohn + 10% bekommt, muss der Auftraggeber minimal 50% mehr bezahlen. So lohnt sich das weniger.
Hm, da stellt sich die Frage, ob man in einem anderem Land schwankende Auftragseingange besser ausgleichen kann. Gibt es da Länder?

Es geht darum das Du dich in einer Notlage befindest. Du kannst ja auch warten bis der Schlüsseldienst regulär öffnet, dann wird billiger. Genauso kann ein Unternehmer der einen Personalengpass sieht rechtzeitig vorsorgen indem er mehr Mitarbeiter einstellt. Verpennt er das zahlt er eben drauf.

Es soll sich ja auch nicht lohnen sondern es soll Engpässe ausgleichen. Der Regelfall muss eine Festanstellung sein. Das Modell kommt wie gesagt aus Frankreich.
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

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