Zu den Landtagswahlen in Meck-Pomm habe ich letztes Jahr einen Stimmungsbericht aus der Region gelesen. Darin stand, dass in ganzen Landstrichen nur noch Plakate von NPD und AfD zu finden waren. Die anderen Parteien hatten resigniert, weil ihre Plakate abgerissen wurden, kaum dass man sie aufgehängt hatte. Die Täter fand man natürlich nicht. Aber eine Übereinstimmung drängt sich dadurch auf.
Dem NPD-Verbotsverfahren werden kaum noch Chancen eingeräumt, weil die NPD unbedeutend geworden ist. Mitglieder und Unterstützer sind in großem Umfang zur AfD abgewandert.
Silvester hatte die NPD eine Demo in Köln angemeldet, die sofort verboten wurde. Umgehend sprang die AfD in die Bresche und meldete auch eine Demo an, die dann aber auch verboten wurde. Nur, während die NPD dagegen klagte, gab die AfD sofort auf. In ihren Absichten stimmten auch hier beide Parteien überein.
Die AfD weiß, dass sie viele Stimmen von der NPD bekommt, und bemüht sich diese Wähler nicht zu verprellen, obwohl sie eigentlich nur im Osten dadurch einige Prozentpunkte gewinnen konnte. Sie verprellt dadurch aber Wähler aus dem bürgerlichen Lager. Es scheint also größere ideologische Übereinstimmungen zu geben als aus den Parteiprogrammen erkennbar. Man fühlt sich den Rechtsextremisten näher als den bürgerlichen Parteien.