Ein bisschen Anarchie schadet nie?
Persönliche Freiheit gehört zum freiheitlichen deutschen Rechtsstaat. Da kann im Rahmen der guten deutschen Ordnung auch ein bisschen Anarchie tolerierbar sein, wie z.B. einmal gefahrlos bei einer roten Ampel über die Straße gehen oder ein PDF aus dem Internet downloaden, das irgendwer dort reingestellt hat.
Wenn das Ziel der Anarchie ist eine gewaltlose Gesellschaft ist, dann ist dieses Ziel für Anarchie unerreichbar. Punkt.
Eine gute Ordnung (Rechtsstaat) ist notwendig: für Bücher und Bildung, Werkzeuge, Strom, Supermärkte, Sozialhilfe, Recht und Gesetz, soziale Gerechtigkeit (mehr Lohn für Mehrleister aber auch Hilfe für Bedürftige), usw.
Anarchie kann das nicht leisten. Das ist Fakt. Face it.
Bisherige Versuche von Anarchie waren/sind in einen funktionierenden Rechtsstat eingebettet, wo es noch alles gab: Werkzeuge, Maschinen, Strom, Sprit, usw. Die
Freistadt Christiania existiert in der Hauptstadt Kopenhagen, wo es alles gibt, wo die Anarchisten stinknormal im Supermarkt oder Baumarkt einkaufen und irgendwo Geld organisieren, z.B. mit irgendwelchen Deals, Geschäften (die kaufen ihre Waren u.U. im Kapitalismus), Tourismus, Sozialhilfe, usw.
Wenn man die Freistadt Christiania abschotten/einzäunen würde, dann gabe es dort Raub, Mord und Totschlag und die Frage ist nur noch, wie viele dann längerfristig überleben würden. Mit einer freiwilligen Ausstiegsoption würden dann alle die Freistadt Christiania verlassen.
"Anarchie" könnte mit guten Moslems funktionieren aber nicht mit Ungläubigen.
Anarchie ist aber zwangsläufig primitiv, quasi steinzeitlich, würde nur in einer sehr günstige Umgebung mit hinreichend guten Menschen funktionieren. Selbst einfache Werkzeuge aus Metall wachsen nicht auf Bäumen. Wie sollte eine Anarchie Maschinen, Fabriken, Strom, Computer, Internet, usw. leisten können? Völlig unmöglich.
Das sollte auch Anarchisten klar sein und deren Antwort darauf könnte die Übernahme eines funktionierenden, modernen Rechtsstaates sein aber es sollte klar sein, was dann (früher oder später) passieren kann: Plünderungen und keiner arbeitet mehr (außer für sich selbst aber das hat in der Anarchie Grenzen, von wegen Diebstahl, Raub und so), Zusammenbruch.
Noch ein paar Gedanken zur Anarchie.
Auflösung des Staates => Not und Elend => Gewalt, Kampf ums Überleben.
Menschen sind nicht von Natur aus gut, sondern egoistisch, dumm/beschränkt, subjektiv, usw. Menschen brauchen eine gute Erziehung und eine gute Ordnung (Rechtsstaat).
Kommunismus könnte funktionieren und zwar mit möglichst guten Hierarchien (Herrschaft der Besten) und Belohnung für Mehrleister aber mit Begrenzung des Privatbesitzes. Infrastruktur und Produktion sind staatlich aber es wären zur Ergänzung auch kleine Handwerksbetriebe denkbar, ggf. sogar kleine Unternehmen (z.B. in Eigenregie aber im Staatsbesitz, festgelegte Löhne und angemessene Preise).
Ich bin durchaus dafür, dass Anarchie irgendwo mal mit Freiwilligen ausprobiert wird, siehe auch
Man sollte Anarchie vielleicht mal praktisch ausprobieren. Die Bedingungen dafür können vorher ausdikutiert und auf einer Webseite veröffentlich werden, wo sich dann Freiwillige melden können. Die entscheidende Frage ist, ob Handel mit dem Ausland zulässig ist - vielleicht Ja, sonst geht ja gar nix. Jeder darf nur mitnehmen, was er in einem kleinen Karren selbst dorthin ziehen kann (ggf. außer Waffen, Drogen, usw. aber Edelmetalle und Geld können die Sache interessanter machen aber das kann man auch ausschließen). Eine Anarchie würde auf primitivem Niveau funktionieren, wenn KI und Roboter Gewaltlosigkeit und Menschenrechte durchsetzen würden aber sich sonst möglichst raushalten. (alles imho)
Für Menschenwürde und Menschenrechte braucht es einen guten Rechtsstaat
Aus Liebe zur Menschheit braucht es eine gute Ordnung, ein gutes System