Und jetzt fängt mein Geblöke an:
Mmn verrennt sich der Herr Professor in zwei eklatante Widersprüche.
1. in einen inner-theologischen und
2. in einen mit der Realität seines Auftrages in seiner Fakultät.
Auch wenn mir offenbar niemand folgen kann, weil die Namenschristen hier im Forum ihre Arbeit nicht gemacht haben...
Vorwort:
a) Es gibt das fundamentalistische Bibelverständnis, wonach Inhalt und Form identisch ist, dialekisch: Abstraktum = Konkretum.
b) Es gibt das eklektizistische Bibelverständnis, wonach jeder selbst den Inhalt in die Form füllen kann: Abstraktum beliebig zu Konkretum. Und
c) das bibeltreue Verständnis, wonach Abstraktum und Konkretum wissenschaftlich, teilweise symbolisch und teilweise nach göttlichem Geheimnis auf einander bezogen sind.
Der inner-theologische Widerspruch von Herrn Professor:
Im Paradies standen, nach biblischer Angabe zwei Bäume, der Baum des Lebens und der Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen. Nach dem Naschen vom Baum des Lebens, hätten die Menschen ewig gelebt, jedoch ohne Erkenntnis, also geschichtslos und ohne Verantwortung. Nach dem Naschen vom Baum des Lebens sterben sie zwar, können aber zur geistigen Reife gelangen, was wir ja erleben.
Das Essen von Baum der Erkenntnis bezeichnet die Bibel als Sünde. Geistig unreif zu bleiben, hätte sie demnach nicht als Sünde bezeichnet.
Fundamentalistisch betrachtet, wollte Gott geistige Riesenbabys. Geistig zu wachsen ist Sünde. Nähe zu Gott bedeutet demnach umfassende Unmündigkeit, Prädestination.
Eklektizistisch betrachtet wissen, wir nicht was Sünde ist und sind sündlos durch Gnade, wenn wir uns danach fühlen.
Bibeltreu betrachtet bleibt im unklaren, was Sünde und Erlösung sind, denn es handelt sich um zweistufige Symbolik, die (definitionsgemäß) für Außenstehende nicht lesbar ist.
Wenn ich den Grünen Drachen durch eine Gurke symbolisiere und die Gurke durch einen Kuss, so ist der Kuss nicht mehr lesbar als Drache.
Der Sündenfall wäre demnach ein Symbol für die Trennung von Gott. Die Trennung von Gott wäre ein Symbol für unsere eigene Sünde.
Die Erlösung wird durch Opfer und später durch Christus und freie Gnadenwahl symbolisiert. Nur dass am ende niemand mehr weiß, was die Sünde und was die Gnade ist, was ja auch geschieht. Aus dreißigjähriger Erfahrung weiß ich, dass Sünde und Gnade in bibeltreuen Gemeinden beliebig oder nach der Höhe der Spenden zugeteilt werden.
Ich betreue im Augenblick eine Aussteigerin aus einer bibeltreuen evangelisch freikirchlichen Gemeinde. Ihr könnt euch nicht vorstellen, was das für ein Sumpf aus Korruption, Missbrauch, Lüge und Gewalt ist. Brechreiz Herr Professor Zimmer.