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Kritik am Kapitalismus

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sportsgeist

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Dies ist aber nicht genug, denn diese Arbeitskraft hat neben Grundbedürfnissen (Essen,Schlafen, Heizen im Winter,Trinken,Sex) auch noch kulturelle und soziale Bedürfnisse (Ausgehen, Theater, Konzerte, Freundin,...) sowie Luxusbedürfnisse (Reisen, eigenes Auto, große Wohnung,...)

All diese Bedürfnisse wollen befriedigt sein.

Arbeit ist Arbeit, 1 Stunde Arbeit ist eine Stunde Arbeit. Der Bauhilfsarbeiter bringt dem Maurer die Steine, der Maurer kann ohne Unterbrechung seine Mauer bauen. Ohne den Hilsarbeiter der ihm die Steine bringt, würde der Bau der Mauer länger dauern. So erbringt der Hilfsarbeter sehr wohl seinen Nutzen und leistet dazu noch die körperlich schwerste und die dreckigste Arbeit. Also gehöert er ebenso gut bezahlt, wie der Maurer. Nach dem Arbeitsergebnis nicht nach der "Qualifikation". Der Meisterbrief des Bäckers macht mich nicht satt, das Brot das er bäckt dagegen schon!

Abstrakte Definitionen helfen hier nicht weiter. Auch Definitionen haben sich an der Lebenswirklichkeit zu orientieren.


Arbeit ist Arbeit, 1 Stunde Arbeit ist eine Stunde Arbeit.


wenn das richtig wäre, also die Arbeit und die Arbeitsleistung völlig unabhängig vom Ergebnis zu betrachten, wäre der Kommunismus garantiert nie gegen die Wand gefahren
 

sportsgeist

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Nein, der hat nicht nur die Arbeitskraft des Gesellen gekauft, der hat den Gesellen selbst gekauft. Nicht von ungefähr war es noch vor ca. 60 Jahren üblich, dass diese beim Handwerksmeister wohnten und dort ein möbliertes Zimmer hatten. Das hatte für den Handwerksmeister den Vorteil, dass ihm sein Geselle quasi zu jeder Tages- und Nachtzeit zu Diensten war, wem das nicht gefiel, der suchte sich möglichst schnell einen anderen Meister. Und wer es als Geselle gar wagte, seine ihm gesetzlich zustehenden Rechte einzufordern oder gar einzuklagen, der hatte bei dem Meister für ewig und alle Zeiten "versch....en".
in einer wirklich freien Welt stünde es dem Gesellen doch zu, zwei Strassen weiter selber einen Meisterbetrieb zu eröffnen, und seinem alten Meister Konkurrenz zu machen ...

... und wenn dieser Geselle sogar besser ist und wäre, als sein alter Meister, könnte er ihn sogar plattmachen, oder ihm zumindest viele lukrative Aufträge entreißen ...

... wo also genau ist das Problem?
außer dass es einmal mehr um Eigenleistung geht ... !!?
 

Trantor

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Nein, der hat nicht nur die Arbeitskraft des Gesellen gekauft, der hat den Gesellen selbst gekauft. Nicht von ungefähr war es noch vor ca. 60 Jahren üblich, dass diese beim Handwerksmeister wohnten und dort ein möbliertes Zimmer hatten. Das hatte für den Handwerksmeister den Vorteil, dass ihm sein Geselle quasi zu jeder Tages- und Nachtzeit zu Diensten war, wem das nicht gefiel, der suchte sich möglichst schnell einen anderen Meister. Und wer es als Geselle gar wagte, seine ihm gesetzlich zustehenden Rechte einzufordern oder gar einzuklagen, der hatte bei dem Meister für ewig und alle Zeiten "versch....en".

Etwas zu kaufen bedeutet das eigentum daran zu haben das war weder vor xxx tausend Jahren beim Gesellen der Fall noch heute, sie konnten jederzeit ihr Arbeistverhältnis aufkündigen bzw für sich selbst entscheiden ob sie bleiben oder nicht. Wo er wohnt ist dabei unerheblich und das es damals keine Arbeitsrechte im Vergleich zu heute gab macht dahingehend auch keinen Unterschied, im Gegenteil ohne Arbeitsrechte könnte man sogar behaupten es wäre noch kaiptalistischer als heute gewesen.

also nein, es war ein typisches Meister Lehrling Gesellen Verhältnis was man auch heute überall vorfindet, nur mit weniger Rechte für die Arbeiter, dh entweder ist schlicht und ergreifend die Definition die Golomjank geliefert hat unzureichend und unpräzise (was der Fall ist, wie auch problemlos bei wiki und in jedem Fachbuch nachlesbar) oder Kapitalismus gibt es halt schon mehr oder weniger seit Menschengedenken.
 
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Trantor

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Klingt sehr übertrieben.

die kupferzeit geht bis 7.000 Jahre v. Ch zurück, damals gab es schon Töpfe und Gefässe, Werkzeuge und Schmuck und vor allem Waffen die hergestellt wurden und auch gehandelt oder getauscht wurden. Die Herstellung von Waffen ansich geht natürlich noch viel weiter zurück.
 
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Trantor

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Jetzt hast Du zum ersten mal die kapitalistische Ausbeutungs-Weise richtig formuliert. Falsch bleibt die Vermutung, sie wäre bestimmend (vorherrschend) und damit bezeichnend die Gesellschaftsordnungen in Steinzeit-Epochen. Dort finden sich vorrangig andere Ausbeutungsweisen, bzw. vorkapitalistische Art und Weisen der Produktion.
Aus Deinem Text habe ich oben den "Knecht" gelöscht. Der hörige Knecht war gewöhnlich lohnlos. Seine Ausbeutung fällt unter feudale Weise. Erst mit dem Tagelöhnerwesen ändert sich das.
https://de.wikipedia.org/wiki/Tagelöhner

lohn muss nicht nur in Geld ausbezahlt werden, es könne auch Tauschgüter , oder schlicht und ergreifend Naturalien oder Unterkunft sein, insofern sollte der Knecht da bleiben wo er hingehört, solange er kein Leibeigener war, und das war in der Regel nicht der Fall.

Ob und inwieweit das "vorherrschend" war, war ja kein Teil deiner Definition, Fakt ist und bleibt, entsprechend der Definition die du angeboten hat der Kapitalismus in der menschlichen Gesellschaft existiert seit angefangen wurde etwas herzustellen und zu verkaufen oder zu tauschen.

Die Definitionen die dahingehend bei Wiki angeboten werden machen deshalb meiner Meinug nach wesentlich mehr Sinn....und sind auch neutraler....ich bezweifel das "auspressen" ein sachliches verb zur Definition eines Begriffes darstellt, oder ist "auspressen" definiert? Kaum ist doch eine reine ideologische Kampfparole.
 
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denker_1

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Was von einem Kapitalisten gekauft wird, ist nicht die "Arbeitskraft-Person", sondern die Arbeitskraft (Arbeitsvermögen). Die Arbeitskraft (das Arbeitsvermögen) hat keine Grundbedürfnisse.

Die Arbeitskraftperson gibt ihre Lebenszeit und die gehört bezahlt. Die Arbeitskraftperson holt das Erz aus der Erde und benötigt dazu Zeit, die gesellschaftlich notwendige Zeit, wenn der Bergbaubetrieb mit Maschinen nach Stand der Technik ausgestattet ist, sonst womöglich mehr Zeit. Gerne nur soll er nur dann bezahlt werden, wenn auch nützliche Arbeit in dieser Zeit verrichtet wird. Denn wenn nur Anwesenheit am Arbeitsplatz bezahlt wird, entstehen keine neuen Güter und Diestleistungen. Allerdings ist es nicht das Verschulden des Arbeiters, wenn das benötigte Material nicht da ist. Solche nicht vom Arbeiter zu verantwortenden Fehlzeiten sind mit vollem Lohn zu vergüten, der Manager, staatliche Leiter oder sonstige Verantwortliche hat dafür materiell zu haften. Soll er doch ein Berufshftpflichtversicherung abschließen. Diese kann sich im Fall, dass unser Organisator nichts dafür kann, weil der Zulieferer nicht leiefert, sich das Geld von diesem Zulieferer holen.

Fakt ist jedenfalls, dass jeder Arbeiter seine Lebenszeit in den Arbeitsprozess investiert und die gehört bezahlt. Der Eisenbahner arbeitet sogar Sonntage wenn alle anderen frei haben und ich setze voraus, dass auch Sonntage, wenn ich mit meiner Frau wegfahren will, auch ein Zug fährt. Der Lokführer, der diesen Zug steuert, leistet natürlich nur dann nützliche Arbeit für mich, wenn der Zug auch wirklich fährt und nicht etwa sinnlos auf der Strecke steht. Dies ändert aber nichts an der Tatsache dass dieser Lokführer am Sonntag die Lok steuert und deshalb nicht mit seiner Familie zusammen sein kann. Für diese Lebenszeit die er gegeben hat, damit ich mit dem Zug von A nach B komme, steht dem Lokführer Lohn zu.

Ebenso geben die Berleute ihre Lebenszeit, um das Erz aus der Erde zu holen. Der Bäcker gibt seine Lebenszeit um mir Brot zu backen. Dafür braucht er Mehl, in welchem die Arbeitsleistung der Bauern steckt. (Das abgeerntete und gemahlene Getreide und die Lebenszeit des Bauern, je nachdem, wie lange er gearbeitet hat, um dieses Mehl bereit zu stellen), richtiger kommt noch die Arbietszeit (Mehlmenge + wiederum Lebenszeit des Müllers) hinzu, die vergegenständlichte Arbeit. Diese Lebenszeit ist menschenwürdig zu vergüten!

Damit lässt sich sogar bei bisher üblichem Marktpreis ein Lohn/Stunde berechnen, der sich aus der investierten Lebenszeit plus erbrachter Leistung zusammensetzt. Diese erbrachte Leistung wird mit Lebenszeit erbracht, also ist anhand dieser Zeit der Wert von einer Stunde Arbeit zu beziffern. Auch wenn ich bei einem Rechtsanwalt oder Arzt eine Stunde lang für die Bauarbeiter die sein Einfamilienhaus bauen nur die Steine bringe als ungelernter. Hat diese Arbeit 10 Stunden gedauert, will ich von diesem Rechtsanwalt oder Arzt eine Leistung für die er 10 Stunden benötigt.

Gerne kann anteilig die Ausbildungszeit angerechnet werden. Je länger aber die Lebensarbeitszeit andauert, bis zur verdienten Rente, um so geringer hat diese Anrechnung auszufallen!
 
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denker_1

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Arbeit ist Arbeit, 1 Stunde Arbeit ist eine Stunde Arbeit.


wenn das richtig wäre, also die Arbeit und die Arbeitsleistung völlig unabhängig vom Ergebnis zu betrachten, wäre der Kommunismus garantiert nie gegen die Wand gefahren

Die Kommunisten haben die Arbeit branchenabhängig genauso nach Gutdünken unterschiedlich bewertet, wie es die Kapitalisten tun.

Richtig, wenn das die Kommunisten nicht getan hätten, wäre der Kommunismus nicht gegen die Wand gefahren, dann hatten die Kommunisten ihren Anspuch mit Bravur erfüllt.

Übrigens ist KEINE Arbiet unabhängig von ihrem Ergebnis. Das Ergebnis entsteht vielmehr erst durch die geleistete Arbeit.
 

sportsgeist

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Die Kommunisten haben die Arbeit branchenabhängig genauso nach Gutdünken unterschiedlich bewertet, wie es die Kapitalisten tun.

Richtig, wenn das die Kommunisten nicht getan hätten, wäre der Kommunismus nicht gegen die Wand gefahren, dann hatten die Kommunisten ihren Anspuch mit Bravur erfüllt.

Übrigens ist KEINE Arbiet unabhängig von ihrem Ergebnis. Das Ergebnis entsteht vielmehr erst durch die geleistete Arbeit.
man kann nicht einfach "1 Stunde Arbeit ist gleich 1 Stunde Arbeit" rechnen

das mag sich ein Unproduktiver aus verständlichen Gründen für sich selber so wünschen, aber so funktioniert die Welt halt nicht
1 Stunde Arbeit eines Produktiven ist halt was ganze anderes, als 1 Stunde Arbeit eines Unproduktiven
Punkt

handle mit es
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lOb und inwieweit das "vorherrschend" war, war ja kein Teil deiner Definition, Fakt ist und bleibt, entsprechend der Definition die du angeboten hat der Kapitalismus in der menschlichen Gesellschaft existiert seit angefangen wurde etwas herzustellen und zu verkaufen oder zu tauschen.
Die Gesellschaftsordnung wird sehr wohl von der vorherrschenden Produktionsweise definiert und nicht aus bloßem Vorhandensein randläufiger Erscheinungen anderer Produktionsweisen. Die Bestimmung einer Produktionsweise besagt nicht, dass eine Gesellschaftsordnung, in der sie auftritt, von ihr dominiert und damit benannt wird.
Die Klassengesellschaft des Mittelalters zählt 90% Bauern, die meisten davon unfrei. Von Kapitalismus kann man da nicht reden.
Wir können gerne die vorkapitalistischen PW behandeln. Ist wirklich interessant. Ich jedenfalls liebe die Geschichte ihrer Hintergründe zu erfassen.

Hier ein nettes Einführungs-Filmchen, wobei der Abschlussatz ein Witz ist. Natürlich ist der "Schutz" in der Rittersburg kein "Geben". Das "bezahlen" ja alles die Bauern durch Zwangsabgaben.

https://www.swr.de/odysso/bauern-im...4/did=13258294/nid=1046894/18hx3qa/index.html
 

Politikqualle

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. Die Bestimmung einer Produktionsweise besagt nicht, dass eine Gesellschaftsordnung, in der sie auftritt, von ihr dominiert und damit benannt wird.
.. das werden die Computer und automatischen Roboter bald ganz deutlich zeigen .. und dann ?????
 

Orwellhatterecht

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in einer wirklich freien Welt stünde es dem Gesellen doch zu, zwei Strassen weiter selber einen Meisterbetrieb zu eröffnen, und seinem alten Meister Konkurrenz zu machen ...

... und wenn dieser Geselle sogar besser ist und wäre, als sein alter Meister, könnte er ihn sogar plattmachen, oder ihm zumindest viele lukrative Aufträge entreißen ...

... wo also genau ist das Problem?
außer dass es einmal mehr um Eigenleistung geht ... !!?

Als Kind bin ich mit meinem Vater sowohl in vielen Handwerksbetrieben als auch Bauernhöfen gewesen, er hat dort u.a. Sachen ausgeliefert. Da gab es bei einigen Bauern Mägde und Knechte, zumeist zwar nicht die hellsten Kerzen auf der Torte, dafür aber wurden sie von den Bauern in Abhängigkeit gehalten, fast schlimmer wie das eigene Vieh. Freie Tage, wenn es hochkam, vielleicht 1 x im Monat, dafür war der Lohn, den sie vom Bauern bekamen, entsprechend karg. Und nun kannst Du natürlich wieder Deine Oper mit dem "selbständig machen" spielen, den Menschen fehlte es an Bildung, an Selbstvertrauen, eben an allem, was man als eigenständiger Mensch so braucht. Der Bauer war auch zugleich die "Gerichtsinstanz" der Leute, je nachdem, wie und wo der Daumen gerade stand...

Und in den Handwerksbetrieben der 50er und frühen 60er Jahre sah es oftmals kaum anders aus. Dass es heute etwas anders ist, verdankt ihr alle uns Alt 68ern!
 

Orwellhatterecht

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Die Gesellschaftsordnung wird sehr wohl von der vorherrschenden Produktionsweise definiert und nicht aus bloßem Vorhandensein randläufiger Erscheinungen anderer Produktionsweisen. Die Bestimmung einer Produktionsweise besagt nicht, dass eine Gesellschaftsordnung, in der sie auftritt, von ihr dominiert und damit benannt wird.
Die Klassengesellschaft des Mittelalters zählt 90% Bauern, die meisten davon unfrei. Von Kapitalismus kann man da nicht reden.
Wir können gerne die vorkapitalistischen PW behandeln. Ist wirklich interessant. Ich jedenfalls liebe die Geschichte ihrer Hintergründe zu erfassen.

Hier ein nettes Einführungs-Filmchen, wobei der Abschlussatz ein Witz ist. Natürlich ist der "Schutz" in der Rittersburg kein "Geben". Das "bezahlen" ja alles die Bauern durch Zwangsabgaben.

https://www.swr.de/odysso/bauern-im...4/did=13258294/nid=1046894/18hx3qa/index.html


Die Gesellschaftsordnung wird vor allen Dingen von denen vorgegeben, denen die Produktionsmittel gehören, bislang sind noch immer fast alle Versuche letztendlich gescheitert, dieses Dilemma zu beseitigen.
 

sportsgeist

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Als Kind bin ich mit meinem Vater sowohl in vielen Handwerksbetrieben als auch Bauernhöfen gewesen, er hat dort u.a. Sachen ausgeliefert. Da gab es bei einigen Bauern Mägde und Knechte, zumeist zwar nicht die hellsten Kerzen auf der Torte, dafür aber wurden sie von den Bauern in Abhängigkeit gehalten, fast schlimmer wie das eigene Vieh. Freie Tage, wenn es hochkam, vielleicht 1 x im Monat, dafür war der Lohn, den sie vom Bauern bekamen, entsprechend karg. Und nun kannst Du natürlich wieder Deine Oper mit dem "selbständig machen" spielen, den Menschen fehlte es an Bildung, an Selbstvertrauen, eben an allem, was man als eigenständiger Mensch so braucht. Der Bauer war auch zugleich die "Gerichtsinstanz" der Leute, je nachdem, wie und wo der Daumen gerade stand...

Und in den Handwerksbetrieben der 50er und frühen 60er Jahre sah es oftmals kaum anders aus. Dass es heute etwas anders ist, verdankt ihr alle uns Alt 68ern!
ja, der liebe Gott ist kein gerechter Mann und verteilt alles ganz ungerecht auf dieser Welt.
bei körperlicher Leistung angefangen, über Attraktivität und Aussehen weitergesponnen, bis hin zur Intelligenz
alles völlig ungleich und ungrecht verteilt ...

sind aber alles keine Argumente dafür, dass die Menschheit das nun "mit Gewalt" gleichzumachen versucht.
alle menschlichen und persönlichen Mängel gleichzumachen funktioniert eben nicht
Basta

alles was man den Menschen völlig gleich und gleichverteilt geben kann ist die Freiheit, und wenn sie aus dieser Freiheit nix machen, ist das letztlich ihr Problem ...
aber man kann eben weder persönliche Leistung, noch Attraktivität, noch Intelligenz vereinheitlichen oder gleichmachen.
auch und erst recht nicht mit Gewalt oder Zwang.
wie oft denn noch?
 

Orwellhatterecht

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ja, der liebe Gott ist kein gerechter Mann und verteilt alles ganz ungerecht auf dieser Welt.
bei körperlicher Leistung angefangen, über Attraktivität und Aussehen weitergesponnen, bis hin zur Intelligenz
alles völlig ungleich und ungrecht verteilt ...

sind aber alles keine Argumente dafür, dass die Menschheit das nun "mit Gewalt" gleichzumachen versucht.
alle menschlichen und persönlichen Mängel gleichzumachen funktioniert eben nicht
Basta

alles was man den Menschen völlig gleich und gleichverteilt geben kann ist die Freiheit, und wenn sie aus dieser Freiheit nix machen, ist das letztlich ihr Problem ...
aber man kann eben weder persönliche Leistung, noch Attraktivität, noch Intelligenz vereinheitlichen oder gleichmachen.
auch und erst recht nicht mit Gewalt oder Zwang.
wie oft denn noch?



Und wieder verwechselst Du etwas. Niemand geht davon aus,dass alle Menschen absolut gleich sind, sonst gäbe es weder Genies noch das genaue Gegenteil davon.
Allerdings gilt zunächst einmal für alle Menschen, und zwar unabhängig von Herkunft, Ansehen und Leistungsfähigkeit, unser Grundgesetz, insbesondere die Artikel 1-19.
Und an deren Umsetzung hapert es noch heute, 69 Jahre nach seiner Verabschiedung und Einführung, immer noch ! Nicht nur bei anderen, auch bei uns!
 

sportsgeist

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Die Gesellschaftsordnung wird vor allen Dingen von denen vorgegeben, denen die Produktionsmittel gehören, bislang sind noch immer fast alle Versuche letztendlich gescheitert, dieses Dilemma zu beseitigen.
die "Profiteure" teilen ... wenn es gut geht ... die Profite aus dem Besitz dieser Produktionsmittel fast zur Hälfte mit der Allgemeinheit.
jetzt kannst du wieder korithenkackerisch daherkommen, es wären doch nur 44 oder 45%, das interessiert mich aber nicht, weil ungefähr die Hälfte bleibt es immer noch

und gleichzeitig tragen diese *hüstel* Profiteure allermeist zu 100% das Risiko ... wenn es schlecht geht
(dieser Part der Geschichte wird von den einschlägigen Gerechtigkeitsaposteln gerne mal verschwiegen, weil sie ja gerne mit propagandistischen Halbwahrheiten arbeiten !!)

oder anders gesagt, an einer generellen Ungerechtigkeit kann ich nix erkennen

denn seltsamerweise.
werden aus den Besitzlosen dann doch mal Eigentümer von Produktionsmitteln, sehen sie plötzlich vieles ganz anders, weil sie nämlich dann oft zum ersten Male auch die Risiken kennenlernen ... und trotzdem, trotz all der Risiken, mindestens die Hälfte ihrer Erträge mit der Allgemeinheit teilen müssen ...
 

sportsgeist

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Und wieder verwechselst Du etwas. Niemand geht davon aus,dass alle Menschen absolut gleich sind, sonst gäbe es weder Genies noch das genaue Gegenteil davon.
Allerdings gilt zunächst einmal für alle Menschen, und zwar unabhängig von Herkunft, Ansehen und Leistungsfähigkeit, unser Grundgesetz, insbesondere die Artikel 1-19.
Und an deren Umsetzung hapert es noch heute, 69 Jahre nach seiner Verabschiedung und Einführung, immer noch ! Nicht nur bei anderen, auch bei uns!
dann anerkenne doch endlich, dass nicht alle am Ende des Tages das gleiche haben können ...

zwar bei der Leistungsfähigkeit der Menschen durchaus Unterschiede anzuerkennen, beim Entgelt und Auskommen aber nicht, ist weder logisch, noch plausibel, noch gerecht, noch irgendwie nachvollziehbar
 
G

Gelöschtes Mitglied 2265

Die Definitionen die dahingehend bei Wiki angeboten werden machen deshalb meiner Meinug nach wesentlich mehr Sinn....und sind auch neutraler...
Produktionsweise (allgemein) ist dort exakt in meinem Gebrauch beschrieben:
https://de.wikipedia.org/wiki/Produktionsweise
Die spezielle des Kapitalismus findet sich nur unter "Kaüitalismus".
https://de.wikipedia.org/wiki/Kapitalismus
Dort allerdings bei der Theorie von Marx in sowohl inhaltlicher als auch expansiver Breite des Beitrags alle anderen "Theorien" überlagernd. Wenig verwundernd, denn die Klarheit der Herleitung aus PW ist unschlagbar.

Ziemlich albern ist Deine Begriffskritik. Wenn ich das Wort "auspressen (der Arbeitskraft)" verwende, lässt sich kaum ein ideologischer Vorwurf daraus falten. Wenn ich über das Auspressen einer Zitrone oder eines Schwamms geredet hätte, würde ja auch keiner auf die Idee kommen, ich hätte eine revolutionäre Abhandlung für Zitronen und Schwämme gedichtet.
 
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G

Gelöschtes Mitglied 2265

die kupferzeit geht bis 7.000 Jahre v. Ch zurück, damals gab es schon Töpfe und Gefässe, Werkzeuge und Schmuck und vor allem Waffen die hergestellt wurden und auch gehandelt oder getauscht wurden. Die Herstellung von Waffen ansich geht natürlich noch viel weiter zurück.

Weder die Herstellung von Gebrauchsgegenständen, noch der Umstand möglichen Handels mit ihnen lässt Rückschluss auf die Produktionsweise.
Auch nicht darauf, ob Zunftwesen, Meister und Gesellen vorhanden waren, wie Du für - 5.000 Jahre annimmst. Wir brauchen da auch wenig spekulieren, denn wir wissen ja geschichtsfest, wann diese Erscheinungen erstmalig auftraten.
Ich würde empfehlen, dass Du die allgemeinen Erkenntnisse, wann Kapitalismus einsetzte (Frühkapitalismus), akzeptierst. Geschichtliche Neubewertung von Trantor ist hier wenig aussichtsreich.
 
G

Gelöschtes Mitglied 2265

man kann nicht einfach "1 Stunde Arbeit ist gleich 1 Stunde Arbeit" rechnen

das mag sich ein Unproduktiver aus verständlichen Gründen für sich selber so wünschen, aber so funktioniert die Welt halt nicht
1 Stunde Arbeit eines Produktiven ist halt was ganze anderes, als 1 Stunde Arbeit eines Unproduktiven
Punkt

handle mit es
(deal with it)

"Unproduktive Arbeit" gilt bin der Gesellschaft gar nicht als Arbeit. Damit weicht der Arbeitsbegriff vom Physikalischen ab.
Du hast aber vollkommen recht, die individuelle Arbeits-Zeit als problematisches Maß anzusehen, wenn Arbeitsergebnisse damit nicht automatisch verknüpft sind.
 
G

Gelöschtes Mitglied 2801

"Unproduktive Arbeit" gilt bin der Gesellschaft gar nicht als Arbeit. Damit weicht der Arbeitsbegriff vom Physikalischen ab.
Du hast aber vollkommen recht, die individuelle Arbeits-Zeit als problematisches Maß anzusehen, wenn Arbeitsergebnisse damit nicht automatisch verknüpft sind.

Das Problem liegt für mich darin, dass Arbeitszeit als Leistungsmaß, nicht mehr homogen einsetzbar ist.
Auf der einen Seite gibt es Stellen, bei denen die Arbeitszeit sehr gut funktioniert, von Zuarbeitungs- und Präsenzstellen (Sekretär, Telefonist, Fließbandarbeit) und eine Notwendigkeit im Betriebsablauf ist.
Aber gleichzeitig nimmt die Zahl der Stellen mit einem Problemlösungsfokus zu, deren Leistung wesentlich besser ergebnisorientiert gemessen werden kann, wie Informatiker, Ingenieure, Texter, Werbefachleute...

Interessant wäre, wie man diese deutlicher werdende Trennung arbeitsrechtlich und von der Vergütung gestalten kann, da man letztlich nicht um Stellen mit sehr starren Arbeitszeiten herumkommen wird und sich daraus eindeutig eine neue Dimension in der Bewertung ergibt.
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

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