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Ich habe das Thema gerade schon einmal versucht zu erstellen, aber es wurde irgendwie nicht erzeugt. Ich hoffe, jetzt gibt es diesen Thread gleich nicht zweimal.
Der Real-Markt ist pleite hieß es letzte Woche. Dieser Umstand hat in mir eine Gedankenkette ausgelöst, die ich hier mal zum besten geben will.
Warum kann sich eine Kette wie Real nicht mehr halten? Meiner Meinung nach haben sie einfach ein zu großes Sortiment. Früher - vor dem Onlinehandel - war das sicher eine gute Sache. ABER heute gehe ich nicht zum Real wenn ich eine Waschmaschine kaufen will.
Allgemein versuche ich meine Einkäufe möglichst zu reduzieren. Einkaufen ist eine unangenehme Pflicht, die mir Freizeit raubt, in der ich auch angenehme Dinge tun könnte.Alles was ich online kaufen kann, kaufe ich auch online. Ich gehe nur noch in Geschäft einkaufen, wenn es sich um Lebensmittel handelt. Da will ich gerne weiterhin die Produkte von weiter hinten nehmen, wo das Ablaufdatum weiter hinten liegt. Ich möchte gerne noch schauen ob das Obst gut aussieht und ob alle Eier in der Packung heile sind.
Und genau da liegt glaube ich auch das Problem bei Real. Für Kleidung würde ich entweder zum C&A oder zum Kik fahren. Andere Leute gehen eher in richtige Bekleidungsgeschäfte. Aber ich hab noch nie jemanden gehört, der zum Real fährt um Kleidung zu kaufen. Elektronik kaufe ich im Internet. Spielwaren kaufe ich im Internet. Unterhaltungsmedien kaufe ich im Internet. Wenn ich das Objekt meiner Begierde nicht unbedingt sofort benötige, ist das Internet immer meine erste Wahl. Nicht nur weil es Zeit spart und mir unangenehmen Kontakt mit Fremden spart - nein es ist auch noch viel billiger. Ich habe zum Beispiel letztens ein Displayport-Kabel benötigt. Real hatte so etwas (trotz Elektronikabteilung) überhaupt nicht. Im Expert kostete dieses Kabel mit 1,8 Meter Länge von der Marke Hama 29,99 Euro. Auf Amazon gab es exakt das selbe Kabel für knapp unter 7 Euro. Was macht man da wohl?
Ich denke Real ist am Ende, weil es einfach zu viele Produktbereiche gibt. Es wird immer mehr so kommen, dass sich Supermärkte auf Lebensmittel beschränken müssen, weil alles andere immer mehr online oder alternativ im echten Fachmarkt gekauft wird.
Dann gibt es aber auch immer wieder die Leute, die mir sagen, dass Beratung doch auch Geld kostet. Jein. Wenn ich Beratung möchte frage ich das Internet. In Foren gibt es zwar viele verschiedene Meinungen, aber da kann man ja differenzieren, was einem wichtig oder unwichtig ist und sich dem Entsprechend eine Meinung bilden. Das ist gratis und ich kann gezielt nach den Informationen suchen, die mich interessieren - ohne dass mir der "Berater" einfach nur seine Produkte anpreisen will. Und wenn mir dann im Expert von einer "Fachkraft" ein bestimmter Drucker angeboten wird, weil dieser extra für Apple-Kompatibilität eine MAC-Adresse hat, will ich mich nur noch weinend auf dem Boden zusammenkauern. DAS ist Beratung, für die man gerne Aufpreis zahlt.
Naja. Bei Real werden jetzt vermutlich mehrere tausend Menschen arbeitslos. Ein riesen Aufschrei ertönt. Aber das ist normal, dass immer mehr Menschen Arbeitslos werden. Was heute noch verpönt ist, wird in relativ naher Zukunft Normalität. Unsere Gesellschaft steuert unweigerlich immer weiter auf eine Nullbeschäftigung zu.
Mal angenommen (und das wird so kommen), in Supermärkten bekommt jedes Produkt einen kleinen RFID-Chip. Am Ende fährt man durch eine Schranke, die in 10 Sekunden den kompletten Einkauf erfasst, hält dann kurz die Geldkarte ans Terminal, gibt eine Nummer ein und fertig. Kompletter "Kassenvorgang" erledigt in 30 Sekunden. Ich würde es geil finden! Ich hasse es in der Warteschlange zu stehen. Und so leid es mir dann für die dann überflüssigen "Kassenfachkräfte" tut, ich bin nicht scharf drauf, dass da eine Frau sitzt die jedes Produkt von mir einzeln angrabbelt und mit der ich auch noch kommunizieren muss.
Dann kommen da noch die ganzen Arbeitslosen durch Automatisierung. In der Firma, wo mein Bruder arbeitet wurde eine neue Maschine eingesetzt, die Produkte in Kartons verpackt, die Kartons zuklebt und am ende auf einer Palette platziert. Diese Maschine hat (auf den Dreischichtbetrieb hochgerechnet) 12 Mitarbeiter arbeitslos gemacht. Und das wird so weiter gehen. Firmen, die diese technologische Entwicklung verpennen können irgendwann nicht mehr mithalten und gehen pleite. Schon wieder hunderte Arbeitslose mehr.
Oder ein weiteres großes Thema ist das autonome Fahren. LKW-Fahrer, Busfahrer, Müllwagenfahrer, Taxifahrer. Das sind alles Berufssparten, die in mehr oder weniger naher Zukunft automatisiert werden. Vor allem: Ich würde es begrüßen! Ich fahre täglich 1 Stunde auf der Autobahn. Was ich da so erlebe, wie beschissen sich viele Berufskraftfahrer verhalten... da wird es deutlich angenehmer auf den Straßen. Ein Programm lässt sich nicht zu riskanten Manövern verführen, weil es schlecht gelaunt, übermüdet oder abgelenkt ist.
Die Jobs in der Zukunft werden sich auf 2 wesentliche Bereiche reduzieren. Das sind beides Berufsarten, wo man spezielle Fähigkeiten benötigt, die langfristig nur ein Mensch leisten kann. Gehirnleistung, wie zum Beispiel Anwendungsentwicklung oder technische Planung und Kreativität, wie zum Beispiel Frisöre.
Erstere haben ein relativ sicheres Leben. Programmierer, Architekten oder "Erfinder" in der Produktentwicklung werden immer benötigt. Zweitere werden es schwerer haben. Jeder Sonderschüler, kann theoretisch lernen Haare zu schneiden. Deswegen verdienen Frisörinnen auch heute schon kaum Geld. Arbeitsleistung ist ein Produkt, wie jedes andere auch. Wenn es viele Anbieter gibt, sinkt der Preis. So einfach.
Das wird sich aber auch noch weiter verschärfen. Wenn irgendwann 80% der Menschen Arbeitslos sind, wird auch Bildung immer unwichtiger. Warum soll man für ein Berufsleben lernen, dass man ohnehin nie antreten wird? Dadurch wird die Anzahl der Bewerber für "kreative Berufe" immer höher und die Anzahl der Bewerber für "Berufe für Gehirnleistung" wird schrumpfen - obwohl das die überwältigende Mehrheit der zukünftigen Arbeitsstellen sein wird.
Jetzt ist die Frage, wie unsere Gesellschaft mit diesem Problem umgehen wird? Wird es einen neuen Grund geben, warum Bildung wieder wichtiger wird? Wird es eine solide Grundversorgung für die Arbeitslosen geben, damit der Pöbel nicht auf die Straße geht und Autos anzündet? Schafft es die Politik einen gewissen Lebensstandard für die Bevölkerung zu sichern? Und was passiert, wenn nicht? Was passiert, wenn immer mehr Menschen Arbeitslos werden, weil sie durch Technologie ersetzt werden und dadurch die Kaufkraft einbricht? Wer kauft dann noch die ganzen tollen Produkte, die jetzt so schön billig produziert werden können?
Der Real-Markt ist pleite hieß es letzte Woche. Dieser Umstand hat in mir eine Gedankenkette ausgelöst, die ich hier mal zum besten geben will.
Warum kann sich eine Kette wie Real nicht mehr halten? Meiner Meinung nach haben sie einfach ein zu großes Sortiment. Früher - vor dem Onlinehandel - war das sicher eine gute Sache. ABER heute gehe ich nicht zum Real wenn ich eine Waschmaschine kaufen will.
Allgemein versuche ich meine Einkäufe möglichst zu reduzieren. Einkaufen ist eine unangenehme Pflicht, die mir Freizeit raubt, in der ich auch angenehme Dinge tun könnte.Alles was ich online kaufen kann, kaufe ich auch online. Ich gehe nur noch in Geschäft einkaufen, wenn es sich um Lebensmittel handelt. Da will ich gerne weiterhin die Produkte von weiter hinten nehmen, wo das Ablaufdatum weiter hinten liegt. Ich möchte gerne noch schauen ob das Obst gut aussieht und ob alle Eier in der Packung heile sind.
Und genau da liegt glaube ich auch das Problem bei Real. Für Kleidung würde ich entweder zum C&A oder zum Kik fahren. Andere Leute gehen eher in richtige Bekleidungsgeschäfte. Aber ich hab noch nie jemanden gehört, der zum Real fährt um Kleidung zu kaufen. Elektronik kaufe ich im Internet. Spielwaren kaufe ich im Internet. Unterhaltungsmedien kaufe ich im Internet. Wenn ich das Objekt meiner Begierde nicht unbedingt sofort benötige, ist das Internet immer meine erste Wahl. Nicht nur weil es Zeit spart und mir unangenehmen Kontakt mit Fremden spart - nein es ist auch noch viel billiger. Ich habe zum Beispiel letztens ein Displayport-Kabel benötigt. Real hatte so etwas (trotz Elektronikabteilung) überhaupt nicht. Im Expert kostete dieses Kabel mit 1,8 Meter Länge von der Marke Hama 29,99 Euro. Auf Amazon gab es exakt das selbe Kabel für knapp unter 7 Euro. Was macht man da wohl?
Ich denke Real ist am Ende, weil es einfach zu viele Produktbereiche gibt. Es wird immer mehr so kommen, dass sich Supermärkte auf Lebensmittel beschränken müssen, weil alles andere immer mehr online oder alternativ im echten Fachmarkt gekauft wird.
Dann gibt es aber auch immer wieder die Leute, die mir sagen, dass Beratung doch auch Geld kostet. Jein. Wenn ich Beratung möchte frage ich das Internet. In Foren gibt es zwar viele verschiedene Meinungen, aber da kann man ja differenzieren, was einem wichtig oder unwichtig ist und sich dem Entsprechend eine Meinung bilden. Das ist gratis und ich kann gezielt nach den Informationen suchen, die mich interessieren - ohne dass mir der "Berater" einfach nur seine Produkte anpreisen will. Und wenn mir dann im Expert von einer "Fachkraft" ein bestimmter Drucker angeboten wird, weil dieser extra für Apple-Kompatibilität eine MAC-Adresse hat, will ich mich nur noch weinend auf dem Boden zusammenkauern. DAS ist Beratung, für die man gerne Aufpreis zahlt.
Naja. Bei Real werden jetzt vermutlich mehrere tausend Menschen arbeitslos. Ein riesen Aufschrei ertönt. Aber das ist normal, dass immer mehr Menschen Arbeitslos werden. Was heute noch verpönt ist, wird in relativ naher Zukunft Normalität. Unsere Gesellschaft steuert unweigerlich immer weiter auf eine Nullbeschäftigung zu.
Mal angenommen (und das wird so kommen), in Supermärkten bekommt jedes Produkt einen kleinen RFID-Chip. Am Ende fährt man durch eine Schranke, die in 10 Sekunden den kompletten Einkauf erfasst, hält dann kurz die Geldkarte ans Terminal, gibt eine Nummer ein und fertig. Kompletter "Kassenvorgang" erledigt in 30 Sekunden. Ich würde es geil finden! Ich hasse es in der Warteschlange zu stehen. Und so leid es mir dann für die dann überflüssigen "Kassenfachkräfte" tut, ich bin nicht scharf drauf, dass da eine Frau sitzt die jedes Produkt von mir einzeln angrabbelt und mit der ich auch noch kommunizieren muss.
Dann kommen da noch die ganzen Arbeitslosen durch Automatisierung. In der Firma, wo mein Bruder arbeitet wurde eine neue Maschine eingesetzt, die Produkte in Kartons verpackt, die Kartons zuklebt und am ende auf einer Palette platziert. Diese Maschine hat (auf den Dreischichtbetrieb hochgerechnet) 12 Mitarbeiter arbeitslos gemacht. Und das wird so weiter gehen. Firmen, die diese technologische Entwicklung verpennen können irgendwann nicht mehr mithalten und gehen pleite. Schon wieder hunderte Arbeitslose mehr.
Oder ein weiteres großes Thema ist das autonome Fahren. LKW-Fahrer, Busfahrer, Müllwagenfahrer, Taxifahrer. Das sind alles Berufssparten, die in mehr oder weniger naher Zukunft automatisiert werden. Vor allem: Ich würde es begrüßen! Ich fahre täglich 1 Stunde auf der Autobahn. Was ich da so erlebe, wie beschissen sich viele Berufskraftfahrer verhalten... da wird es deutlich angenehmer auf den Straßen. Ein Programm lässt sich nicht zu riskanten Manövern verführen, weil es schlecht gelaunt, übermüdet oder abgelenkt ist.
Die Jobs in der Zukunft werden sich auf 2 wesentliche Bereiche reduzieren. Das sind beides Berufsarten, wo man spezielle Fähigkeiten benötigt, die langfristig nur ein Mensch leisten kann. Gehirnleistung, wie zum Beispiel Anwendungsentwicklung oder technische Planung und Kreativität, wie zum Beispiel Frisöre.
Erstere haben ein relativ sicheres Leben. Programmierer, Architekten oder "Erfinder" in der Produktentwicklung werden immer benötigt. Zweitere werden es schwerer haben. Jeder Sonderschüler, kann theoretisch lernen Haare zu schneiden. Deswegen verdienen Frisörinnen auch heute schon kaum Geld. Arbeitsleistung ist ein Produkt, wie jedes andere auch. Wenn es viele Anbieter gibt, sinkt der Preis. So einfach.
Das wird sich aber auch noch weiter verschärfen. Wenn irgendwann 80% der Menschen Arbeitslos sind, wird auch Bildung immer unwichtiger. Warum soll man für ein Berufsleben lernen, dass man ohnehin nie antreten wird? Dadurch wird die Anzahl der Bewerber für "kreative Berufe" immer höher und die Anzahl der Bewerber für "Berufe für Gehirnleistung" wird schrumpfen - obwohl das die überwältigende Mehrheit der zukünftigen Arbeitsstellen sein wird.
Jetzt ist die Frage, wie unsere Gesellschaft mit diesem Problem umgehen wird? Wird es einen neuen Grund geben, warum Bildung wieder wichtiger wird? Wird es eine solide Grundversorgung für die Arbeitslosen geben, damit der Pöbel nicht auf die Straße geht und Autos anzündet? Schafft es die Politik einen gewissen Lebensstandard für die Bevölkerung zu sichern? Und was passiert, wenn nicht? Was passiert, wenn immer mehr Menschen Arbeitslos werden, weil sie durch Technologie ersetzt werden und dadurch die Kaufkraft einbricht? Wer kauft dann noch die ganzen tollen Produkte, die jetzt so schön billig produziert werden können?