Broder, dessen Deutschlandbild ich immer ziemlich teile, war in Topform. Lengsfeld wirkte total verkrampft und fast schon ängstlich.
Sie kann froh sein, dass Broder einen guten Tag hatte, sie wäre da allein zwischen den brd-Hyänen mit den raffgierigen Gesichtsausdrücken gestern verloren gewesen.
Das war Broder imho leider nicht. Zumindest, wenn man andere Maßstäbe ansetzt als für das geschriebene Wort bei der Achse.
Broder blieb hier leider Broder, sich treu in seiner unnachahmlichen Rhetorik, aber nicht anpassungsfähig gegenüber der Geschäftsordnung solcher Ausschüsse. Um den Umgang mit der Petition ins Leere laufen zu lassen, sie quasi als unbegründet und sachlich gegenstandslos darzustellen, negierte der Ausschuss unwidersprochen die Voraussetzung, auf der sie überhaupt beruhte : Die Öffnung der Grenzen 2015.
Broder, eigentlich ein Experte darin semantische Finten zu durchschauen, verzichtete darauf diese Finte zu Fall zu bringen, und damit den Hauptangriffspunkt gegen die Petition.
Broder hätte intervenieren müssen und begründen, warum ohne die Anerkennung der Tatsache der Grenzöffnung kein sachgemäßer Umgang mit der Petition möglich ist. Und das wäre einfach gewesen. Der Trick besteht ja in der verkürzten Aussage, die Grenzen wären vor 2015 im Rahmen von Schengen bereits offen gewesen, also könnten sie logischerweise im Spätsommer 2015 nicht geöffnet worden sein.
Die Halbwahrheit unterschlägt hier das eigentliche Verständnis von " offen " und " geschlossen ", impliziert das Bild, geschlossene Grenzen gehen per se mit einer mehr oder minder martialischen Grenzsicherung einher ( siehe DDR ).
Tatsächlich muss die Fragestellung lauten : Waren die Grenzen 2015 für Bürger außerhalb des EU - Schengenraumes RECHTLICH geöffnet, oder geschlossen ?
Der Ausschuss könnte, ohne sich lächerlich zu machen, nicht ernsthaft behaupten, die Grenzen wären für Bürger außerhalb des Schengener Raumes ohne weitere Einreisevoraussetzungen ( rechtlich ) offen gewesen. Also, um diese nicht zur Einreise berechtigten Personen einreisen zu lassen, wurden die für sie geltenden Einreisebestimmungen außer Kraft gesetzt, die Grenze somit faktisch
geöffnet.
Broder stellte dies leider nicht klar, somit konnte der Ausschuss die beiden Protagonisten leicht als nicht ernst zu nehmend darstellen, Motto, was wollen die überhaupt ?