Den Antrieb möchte ich nicht abschaffen, nur den Zwang des Wachsens.
Wachstum soll möglich sein, aber nicht notwendig um die Systeme am Laufen zu halten oder zumindest eine Katastrophe zu verhindern (eine langanhaltende Rezession und Depression wären damit nämlich gleichzusetzen).
Ein Unternehmer kann auch seinen Ansporn behalten, indem er einfach auch mal nur den gleichen Gewinn macht wie das Jahr zuvor, es muss nicht immer ein Produktivitätszuwachs gegeben sein - heute allerdings schon.
Wachstum ist das Ergebnis dieses "Antriebs", der im fundamentalen Programm steckt, mit dem sich alles entwickelt hat. Allerdings mit so ma§vollem Wachstum, dass der Urknall (nach gängigen Theorien) nun schon 13,8 Milliarden Jahre zurück liegt ...
Für unser momentanes, menschliches Bewusstsein würde so wenig Wachstum rasende Rezession bedeuten, oder sowas in der Art. Was aber nicht ausschließt, dass wir überbordende Rasereien in die andere Richtung nicht in den Griff bekommen könnten ... Wir müssten uns nur mal mit einem klügeren Erwartungsmanagement beschäftigen. In deutschem Bildungssystem ist der Begriff
"Erwartungsmanagement" noch ein Fremdwort bzw. ein noch nicht vorhandenes Ding, das erklärungsbedürftig ist. Was damit alles verbunden ist, erfasst im Augenblick kaum jemand.
Siehst du das derzeitige Verhalten der Menschheit in vielen Belangen als natürlich an?
Einfach als einen noch nicht abgeschlossen Entwicklungsvorgang, den auch andere Spezies hätten durchlaufen müssen?
Grundsätzlich ist unser Verhalten natürlich, weil es eben diesem Programm folgt, dem alle Erscheinungsformen der Evolution folgen. Wir können nicht total anders. Wir haben uns nur aufgrund unseres bisschen mehr Hirns die Frechheit erlaubt, uns aus diesem Programm zu mogeln, was zusammen mit dem Umstand, dass wir mit diesem bisschen mehr Hirn zur durchsetzungserfolgreichsten Spezies wurden, fatale Wirkungen zeitigte.
Ich denke auch, Hierarchien sind etwas ganz natürliches und notwendiges, die Frage ist nur wie wir in Zukunft damit umgehen werden.
Es gibt Hierarchien im Sport, in Unternehmen, in Familien und der Politik/dem gesellschaftlichen Leben. Mit den drei erstgenannten können wir uns ganz gut arrangieren und mit ihnen umgehen, mit der Hierarchie in Gesellschaften an sich und wer hier die Mächtigen sind und wer hier bestimmt noch nicht.
Die Ordnung in der Familie ist gegeben (Eltern bestimmen bis zu einem gewissen Punkt über ihre Kinder), die im Sport ist freiwillig und wird darüber hinaus meistens akzeptiert und befürwortet und die Hierarchie im Unternehmen wird oftmals auch akzeptiert, zur Not hat jeder immerhin auf dem Papier die Freiheit sich aus dieser Hierarchie zu befreien.
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Dieses Programm bedingt automatisch Über- und Unterordnung. Nur sind wir mit unserem phänomenalen Einbildungsvermögen in der Lage, uns einzubilden, wir hätten bessere Gesetze als der Dschungel oder die Geier im Himalaya.
Welchen Kräften nun diese Hierarchien folgen und was sie an Details ausprägen, ist unerheblich und lenkt den Blick vom Wesentlichen ab. Denn alles ist vom Wirkungsprinzip her, auf das wir Einfluss nehmen sollten und könnten, wenn wir nur das im Auge hätten, das Selbe.
... In der Gesellschaft aber kommt eben das angesprochene Handeln zu vieler Menschen zusammen und oft fühlt man sich bevormundet und benachteiligt. Hier kommt jetzt auch der Punkt an dem ich mich gut mit deinen Standpunkten der Selbstbestimmtheit und dem Anpassen des eigenen Verhaltens identifizieren kann.
Ich bin für direktere Demokratie, ein aktiveres Handeln des Einzelnen, autonomere Kommunen und noch einige andere Punkte, die den Einzelnen anders als heute am gesellschaftlichen Leben beteiligen würden, dafür müssen wir etwas tun.
In keinem Teil der Welt funktioniert eine direkte Demokratie, weil sich eben alles systematisch über Machthierarchien definiert.
Würden in unserer Gesellschaft viele das Recht nutzen, das allen jederzeit ermöglicht, machtvolle Fremdbestimmung auf Übereinstimmung mit unseren Gesetzen zu kontrollieren, einem der besten Regelwerke der Welt (
wenn man nicht so dumm ist, und Juristen gestattet, §§ ipsativ auszulegen), hätten wir so viel korrekte Mitbestimmung,
dass der viele kleine Souverän
nicht mehr verlegen bis verzweifelt
auf seinem Thron herumrutschen müsste,
seinen Hermelin zupfen und sich die Krone zurecht rücken ...
seinen Hermelin zupfen und sich die Krone zurecht rücken ... Dann hätte er nämlich auch das Zepter in der Hand und sein Hofstaat würde spuren, tun, was dem Willen des Volkes entspricht. Und dieser Wille ist gar nicht so übel, nimmt man ihm den Makel, dort übel zu sein, wo er aufgrund raffinierter Selbsttäuschungen zustande gekommen ist (die große Leidenschaft aller, die nach viel Mehr streben, als allen Recht sein kann) ...
Ich habe ebenfalls zu danken.
Kennst Du das wahre Zauberwort der Welt?
Dumme Frage, aber nur, weil die meisten
ihren Kindern erzählen, das Zauberwort laute "BITTE!" ...