Da haben wohl manche die Schnauze voll, von China.
Eine geeinte Front gegen China: Vietnam und die Philippinen spannen im Südchinesischen Meer zusammen (msn.com)
Auszug aus dem Artikel:
In einer Region, die zunehmend von Konfrontation geprägt ist, sind solche Nachrichten eine willkommene Abwechslung: Vietnam und die Philippinen haben eine engere Zusammenarbeit ihrer Küstenwachen beschlossen – obwohl sie im Südchinesischen Meer überlappende Gebietsansprüche haben.
Zwei entsprechende Abkommen unterschrieb der philippinische Präsident Ferdinand Marcos bei einem Staatsbesuch in Vietnam Anfang Woche. Beide Seiten hätten betont, wie wichtig Frieden und Stabilität, die maritime Sicherheit und die freie Schifffahrt im Südchinesischen Meer seien,
hiess es in einer gemeinsamen Erklärung.
China setzt seinen Anspruch rabiat durch
Ziel der Abkommen sei, die Sicherheit der Fischer beider Länder zu gewährleisten und unerwartete Zwischenfälle auf See einvernehmlich zu lösen. Dafür soll eine direkte Hotline zwischen den Küstenwachen beider Länder eingerichtet werden.
Was schlicht nach gutnachbarlichen Beziehungen klingt, ist im Südchinesischen Meer alles andere als selbstverständlich. Die Ansprüche Vietnams und der Philippinen wie auch jene Malaysias, Bruneis und Indonesiens überlappen sich teilweise – mit seiner Nine-Dash-Line beansprucht Peking gar über 80 Prozent des Meeres. Die chinesischen Behörden ignorieren das
Urteil eines internationalen Schiedsgerichts, welches 2016 diese Forderung als unvereinbar mit modernem Seerecht bezeichnet hat.
Peking setzt diesen Anspruch rabiat durch. In den letzten Jahren sind vor allem die Versorgungsmissionen der Philippinen zu einem abgelegenen Stützpunkt im Visier der chinesischen Küstenwache und maritimen Miliz. Vietnam hatte in der Vergangenheit gar kurze militärische Auseinandersetzungen mit China in den umstrittenen Gewässern: 1975 holte sich Peking die gesamten Paracel-Inseln, 1988 verlor Hanoi das Johnson South Reef in der Spratly-Gruppe. Beide Male starben mehrere Dutzend vietnamesischer Soldaten.
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Peking sieht sich in der Opferrolle – und in der Defensive
Dass zwei Anrainerstaaten des Südchinesischen Meeres enger zusammenarbeiten, gefällt Peking gar nicht.
Das staatliche Propagandaorgan «Global Times» warnte schon zu Beginn von Marcos’ Reise nach Vietnam die beiden Länder davor, «zum Nachteil der Interessen Chinas» zusammenzuarbeiten. Dies würde die Lage im Südchinesischen Meer nur verschärfen und das Risiko eines Konflikts erhöhen.
Peking sieht sich in der Opferrolle und versucht zu verhindern, dass andere Länder gemeinsame Sache machen. Denn die engere Kooperation zwischen Vietnam und den Philippinen sei nützlich, um eine geeinte Front gegen den aggressivsten Akteur in der Region – sprich China – zu bilden, schreibt Ray Powell in einer kurzen Stellungnahme. Powells Organisation
Sealight dokumentiert regelmässig Chinas Druckversuche im Südchinesischen Meer.
Auch für Nguyen ist der Druck Pekings ein Grund dafür, dass Manila und Hanoi die Zusammenarbeit suchen: «Doch Vietnam versucht zu verhindern, dass China die Kooperation missversteht.» Aus diesem Grund glaubt Nguyen nicht, dass die beiden Länder allzu weit gehen und zum Beispiel gemeinsame Patrouillen durchführen. Der genaue Inhalt der neuen Abkommen ist bis jetzt allerdings nicht bekannt.
Denn während sich die Philippinen in der maritimen Sicherheit eng an die USA und deren Verbündete wie Japan oder Australien anlehnen, sucht Vietnam stärker die Balance zwischen den beiden Grossmächten China und USA. Voll auf den philippinischen Kurs einzuschwenken, wäre für Hanoi riskant, sagt Nguyen: «Wer weiss, wie sich der nächste philippinische Präsident positioniert? Vielleicht schwenkt dieser wieder zu China um, wie es Marcos’ Vorgänger Duterte getan hatte.» Dann stünde Vietnam allein dem grossen Nachbarn gegenüber.
Der Glaube an die Asean schwindet
Dass die Philippinen und Vietnam den bilateralen Weg suchen, zeigt auch, dass der Glaube an eine Lösung im Rahmen der Assoziation Südostasiatischer Länder (Asean) schwindet. Vor einem guten Jahr
hatten etwa Vietnam und Indonesien ihre Wirtschaftszonen gütlich demarkiert – bilateral, ohne China in die Verhandlungen einzubeziehen, dessen Nine-Dash-Line durch das betroffene Gebiet geht.
Die Asean ist in der Frage des Südchinesischen Meeres blockiert. Die Verhandlungen um einen Verhaltenskodex, der Unfälle verhindern und den Konflikt dämpfen soll, kommen seit Jahren nicht vom Fleck. Die Interessen der zehn Mitgliedsländer sind zu divers, und mehrere von ihnen sind wirtschaftlich stark von China abhängig. Pekings Taktik sei klar «Teile und herrsche», sagt Nguyen, «doch gerade weil es viel Druck aufsetzt, fördert es die direkte Zusammenarbeit unter Asean-Ländern».
Die chinesischen Bestände an US-Schatzanleihen sind im Oktober weiter auf 769,6 Mrd. USD gesunken, was den siebten monatlichen Rückgang in Folge bedeutet, wie aus den am Dienstag vom US-Finanzministerium veröffentlichten Daten hervorgeht.
