In der Not tauscht man auch Gold gegen Kartoffeln.Der Wert von Gold muss ja Anhand von anderen Tauschobjekten erstmal festgelegt werden.In der tatsächlichen Not hat Gold auch keinen Wert für den Notleidenden,das meine auch schon "Pommes" sinngemäß.
Soweit die volkstümliche Meinung. Richtig davon ist nur, dass man in der Not als Betroffener auf den Wert* eigener (Tausch-)Ware keine Rücksicht nehmen kann. Man also mitunter bereit ist, extremen Verlust im Tausch zu realisieren. Das bedeutet aber nicht für Dein Beispiel, dass der Wert* von Gold deshalb gesunken ist.
Viele Bauern sind in Hungerszeiten reich geworden, weil sich höherer Wert* gegen ein paar Kartoffeln eintauschen ließ. Von Bettwäsche/ Pelzmäntel/ Uhren bis Gold.
Außerdem sind unverzichtbarer Eintausch (Kauf) als letztes Mittel zum Existenzerhalt (Lebensmittel/Medikamente/Fluchtmittel), Eintausch (Kauf) unter Druck und Gewalt jeglicher Art, Eintausch (Kauf) bei Monopolisten/ Kartellen alles Dinge, die keine freien Marktbedingungen darstellen und deshalb höchstens noch zufällig zum Wert* der begehrten Ware möglich sind.
Falls der Betroffene den Wertverlust im oder nach Tausch nicht wahrhaben will - Du umschreibst das mit
"keinen Wert für den Notleidenden ...(hat)" - dann spiegeln sich im Tausch auch nicht die realen Werte* der eigenen und der eingetauschten (gekauften) Ware.
Subjektive Wertvorstellungen haben nichts mit dem objektiven Wert* von Waren zu tun!
Subjektive Wertvorstellungen können allerdings zum Tausch verleiten und dabei sehr kuriose Preisvorstellungen und Preise bilden. Du merkst vielleicht, dass hier der individuelle Preis nicht als Wert* bezeichnet wird. Genauso ist es nämlich:
Preis und Wert* sind unterschiedliche Dinge!
Gold muss man über Krisenzeiten schleppen um in guten Zeiten wieder Vermögenspolster zu haben.
Mit dem Satz bin ich auch nicht ganz einverstanden. Gold was vor einer (allgemeinen Wirtschafts-)Krise Vermögen darstellt, bleibt gleiches auch in der Krise. Da ändert sich nichts. Es kann zwar sein, dass es zum Überleben herangezogen werden muss, sei es im Eintausch gegen Lebensmittel oder Visa zum Verlassen eines Landes (Juden 3. Reich), aber gerade daran zeigt sich die außergewöhnlich hervorragende Eigenschaft dieser Ware Gold. Sie dient seit tausenden Jahren auch als
Geldware. Wenn alles den Bach runter geht, ist Gold das einzige verbleibende wirklich verlässliche Tauschmittel. Wenn auch nicht offiziell, so ist Gold bis heute praktisch die einzige Weltwährung.
Du erwähnst es ja auch:
"... Bargeldabschaffung und z.B Gold als eine Art physische Ersatzwährung ..."
Wobei ich hier einwerfe, dass es nicht nur als
"...eine Art der Ersatzwährung..." benutzt werden kann, sondern im Falle des Zusammenbruchs eines Währungssystems die ultimative Alternative ist. Allerdings nur im Maße vorhandenen Umlaufs. Das wiederum schränkt den Gebrauch in großen Wirtschaften als Ersatzwährung ein. Es ist einfach nicht genügend vorhanden. Bricht also ein großes System mit vielen Wirtschaftssubjekten zusammen, suchen sich dieselben weitere Alternativen als Ersatzwährung. Das können hunderte verschiedene Geldwaren sein, theoretisch sogar gleichzeitig. Sehr kurios fand ich das im Thread genannte Beispiel der Kupferrohre. Aber, das ist zum Beispiel für bestimmte Tausche denkbar. Wird nicht schlecht, ist im Wert* beständig. Praktischer wären Barren des Rohstoffs. Dann kann man auch mal 100kg in der Mietwohnung bis zum Tauscheinsatz bunkern.
* = Es bleiben 2 Fragen offen, die ich mal kläre!
1.
Was ist WERT?
Antwort:
Der durchschnittlich gesellschaftliche Arbeitsaufwand zur Produktion einer Ware im jeweilig zu Grunde der Betrachtung liegenden Wirtschaftssystem. In der Regel damit heutzutage der durchschnittliche global-gesellschaftliche Arbeitsaufwand einer Ware im Weltwirtschaftssystem. Wert ist also nichts, was intrinsisch der Ware liegt, nichts in der Ware selbst, sondern ein gesellschaftliches Verhältnis des Arbeitsaufwandes. Wert kann sich verändern, und meistens sinken die Werte der Waren, weil sich der notwendige Arbeitsaufwand über die Jahre oder manchmal auch über revolutionäre technische Sprünge blitzschnell verringert.
Es gibt nur wenige Ausnahmen der Gegenrichtung oder des Wert-Beibehalts/ Wertbeständigkeit. Eine davon ist ===> Gold! Eben deshalb klärt sich die zweite offene Frage:
2. Warum gerade Gold als über die Jahrtausende praktiziertes Geld (egal ob Währung oder Ersatzwährung)?
==> Weil sich dessen Wert kaum geändert hat über diesen Zeitraum!
Der durchschnittlich gesellschaftliche Aufwand seiner Förderung ist annähernd gleich geblieben. Trotz der unterschiedlichsten Förder- Gewinnungsmethoden von primitiv bis modern.