Der Grund, warum es keinen heißen Herbst gegeben hat ist der, dass weltweit die Stimmung vollständig gedreht hat. Die Menschen glauben nicht mehr, dass sich innerhalb der bestehenden Strukturen etwas ändern könnte.
Am stärksten ist die Änderung in Russland. Dort glaubt heute niemand mehr, dass die Ukraine noch in die Völkergemeinschaft integriert werden kann. Der Hass der Ukrainer war zu groß. Menschen mit so viel Hass können sich nicht mehr konstruktiv beteiligen. Darum kann der Westen da jetzt noch seine alten Schrottwaffen verbrauchen und dann entweder Atombomben einsetzen oder kapitulieren.
Die Russen haben das Konzept des Vasallenstaates aufgegeben, weil sie gemerkt haben, dass die UDSSR als Hegemon nicht funktioniert hat. Putin wird vorgeworfen, das er wieder Vasallenstaaten haben will. Doch das ist eine Projektion des Westens. Der Grund ist, dass sich unterdrückte Staaten geistig nicht entwickeln können, was wir ja an Deutschland sehen.
Danach gibt es eine große Veränderung bei den Menschen außerhalb des Westens dahingehend, dass sie sich nicht mehr vom Westen bevormunden lassen wollen. Der Petrodollar dreht nach unten. Auch Saudi-Arabien will aus dem Unterdrückungssystem USA aussteigen. Man hat zwar noch ein wenig Angst vor den amerikanischen Waffen, aber das Vertrauen in das amerikanische Wirtschaftssystem ist vollständig zerbrochen. Alle wenden sich ab, wenn nicht äußerlich, so doch innerlich. Die Türkei wackelt.
In Deutschland hat die Stimmung ebenfalls gedreht. Die Gewalt des Staates wurde wahrgenommen. Wer noch auf Demos geht, glaubt an Veränderung. Er glaubt aber an Veränderung innerhalb des Systems. Die Menschen blieben von den Spaziergängen weg, weil sie nicht bereit waren, dabei Masken zu tragen.
Die Veränderung wollen die Menschen jetzt in sich selbst und außerhalb des Systems. Sie vernetzen sich in Kleingruppen und vertrauen darauf, dass die Außenpolitik scheitert, so dass sie von innen ein gesundes System bauen wollen. Demos sind dazu zwar nicht überflüssig, aber sie vergeuden sehr viel Energie mit zu wenig Ergebnis.
Nach über drei Jahren vollkommen wirkungsloser Dauerdemonstration sind alle Teilnehmer demonstrationsmüde. Die Totalverweigerung des Staates auf sinnvolle Forderungen einzugehen, ist verfassungsfeindlich. Die Argumente nicht zu entkräften, ist denk-feindlich. Die Demos waren alle von Geheimdiensten durchsetzt, selbst in Kleinstädten. Es gibt Videos, wie dieses Provokateure versuchen, die Teilnehmer zu spalten. Das wurde als dämonisch empfunden. Niemand glaubt noch, dass so ein Staat überlebt. Gleichzeitig ist bei den Demoteilnehmern aufgestoßen, dass die Impfopfer verschwiegen werden. Darum sind sie in innere Migration gegangen und versuchen jetzt, sich in Kleingruppen zu organisieren.
Die Geimpften selbst stehen vor einem durchgreifenden Prämissenwechsel. Sie müssen jetzt entweder zugeben, dass sie totalverarscht wurden, oder sie müssen den Glauben aufrecht erhalten, dass es notwendig war. Diese Aufrechthaltung erfordert große kognitive Dissonanz-Akzeptanz. So etwas macht Menschen träge. Es gibt also mehrere dämpfende Mechanismen, welche gleichzeitig wirken.
Man kann es auch so formulieren, dass der Widerstand durch den Staat zerstört wurde. In einer gewissen Hinsicht stimmt das, nur ist das kein Sieg des Staates, sondern seine Niederlage. Der Staat sind nämlich die Menschen und nicht die Regierung, die hält sich nur für den Staat. Der Staat ist also innerlich zerstört und es braucht jetzt noch eine gewisse Zeit, bis das sichtbar wird. Der intellektuelle Zorn, die gereichte Hand wurde zu gewalttätig unterdrückt. Ballweg sitzt immer noch unschuldig im Gefängnis. Jeder weiß, dass alle Anschuldigungen erlogen sind, denn an der Datenlage hat sich ja seit sieben Monaten nichts geändert. Wenn die nach solch langer Zeit aus so kleinen Datensätzen keine sinnvolle Anklage zuwege bringen ist klar, dass der Rechtsstaat tot ist. Die friedlichen Demonstranten glauben nicht mehr an einen zivilisierten Staat. Wenn sich die Menschen wieder auf die Straße begeben, dann wird es die Wut der Bäuche sein.