Ende gut, alles gut? Von wegen! Wer hätte gedacht, daß die Union so kompromißbereit wäre? Die SPD muß sich freuen, mit so einem verheerenden Wahlergebnis dennoch so viele Ministerposten stellen zu dürfen. Die Parteibasis wird’s freuen und JA sagen! Da hat die SPD für ihre Verhältnisse doch gut verhandelt, und die Union hat Größe gezeigt! Oder etwa doch nicht? Das großzügige Geschenk der Kanzlerin, der SPD sowohl das Außen-, Finanz- und Arbeitsministerium zu überlassen, könnte mitunter vergiftet sein. Denn zum ersten, wenn die Konjunktur nicht mehr so richtig läuft, stünden die Sündenböcke bereits fest. - Zum zweiten muß die Causa Gabriel noch irgendwie versorgungstechnisch abgewickelt werden, um den neuerlichen Versorgungsfall Martin Schulz ins Außenamt zu hieven. Europa läßt grüßen! - Und zum Dritten erhalten die SPD-Ministerien Finanz und Arbeit den ultimativen Reparaturauftrag, die eigenen Sündenfälle, Verwerfungen und Unzulänglichkeiten der Agenda2010 Politik rückstandslos aufzuarbeiten. Denn ob sachgrundlose Befristungen im ÖD, die Absenkung des Spitzensteuersatzes oder die Wiederherstellung der Parität in der GKV: wo immer man hinguckt hat die SPD Dreck am Stecken! Das Schlimmste: Dieser Staat, mit seiner teils maroden Infrastruktur, wurde 20 Jahre lang auf Schleiß gefahren und kaputtgespart, sodaß der designierte Finanzminister Olaf Scholz gar nicht soviel Investitionsgeld raushauen kann wie er könnte; denn es würde im Dschungel der Bürokratien verpuffen! Bund, Länder und Gemeinden verfügen gar nicht mehr über das Kompetenzpersonal, um Gelder abzurufen und Projekte, Planungen, Anträge und Geldzuweisungen ziel- und sachgerecht aufzuarbeiten. Vom Schul- und Bildungsnotstand mal ganz abgesehen und gar nicht zu reden. Regierungshandeln und Verantwortung wurde von Frau Merkel schlau und gezielt an die SPD zurück delegiert. Ein Schelm, der Böses dabei denkt….
