Nur keine Panik. Lass dich nicht von Buchhaltung verwirren.
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Wenn du bei Amazon einen Rasierapparat für 100€ bestellst, ist die Geldmenge* auch gestiegen. Nun hast du weiterhin noch deine 100€, aber zusätzlich hat Amazon eine Forderung bzw. Guthaben von 100€ gegen dich. Schwupp. Geldmenge ist um 100€ gestiegen. Und wenn du Amazon deine 100€ überweist, sinkt die Geldmenge wieder.
Es ist aber noch krasser. Die Zahl der Rasierapparate steigt genauso. Beim Klick hat Amazon weiterhin den Rasierer im Regal stehen, aber du hast nun einen Foderung eines Rasierers gegen Amazon. Quasi ein Giralrasierer. Und wenn Amazon dir den Rasierer schickt, sinkt die Rasierermenge wieder.
Grundsätzlich ist der Gedanke richtig: Geldmenge sinkt -> Preise sinken -> Schulden nicht, wodurch die schwerer ins Gewicht fallen etc. Aber wie du an dem Amazonkauf-Beispiel siehst, ist Geldmenge nicht gleich Geldmenge. Nur weil Amazon für ein paar Stunden oder Tage dieses Guthaben über 100€ gegen dich hat, ändern sich Preise nicht.
*Ah noch wichtig. Das Guthaben gegen eine Nicht-Bank bei einem Kaufvertrag wird nicht als Geldmenge M1, M2 oder M3 definiert. Das ist eine beliebige Definition, um Geldmengen
änderungen beobachten zu können. Das Guthaben gegen Käufer lässt sich sehr schwer erfassen, ändert sich dauernd und ist wegen erhöhter Gefahr von Zahlungsausfällen und Unbekanntheit der Bonität des Käufers unsicher. Ein Guthaben gegen eine Bank ist dagegen etwa ganz anderes. Die Bank kennt jeder, ist zu 99,9999% zahlungssicher etc. und wird somit als M1 definiert.