Das ist keine Antwort auf meine Frage. Du tust so allwissend, aber mir scheint, im Grunde weisst du's nicht.
Das würde mich jetzt auch langsam interessieren ;-)
Auch wenn ich grundsätzlich meine zu verstehen, dass sportgeist auf die Vorteile möglicher Wechselkursanpassungen bei eigener Währung hinaus möchte, finde ich die Argumentationsbeispiele etwas unglücklich.
Der Bauer seines (echten) Iberico, Chianti, ... war schon immer (auch mit eigener Währung) im Produktionskosten-Nachteil gegenüber der Massenware im Supermarkt. Deswegen war er auch schon "immer" teurer und deshalb bemüht er sich z.B. mit dem Schützen des Namens/Gebietes/Herstellungsverfahren einen Marketingvorteil "herauszuarbeiten" um seinen höheren Preis rechtfertigen zu können.
Die laufende Wechselkursanpassung entwickelt ihr Potenzial eher im Laufe der Zeit, wenn sich in zwei Länder (z.B. Deutschland, Italien) die Sozialleistungen, die Gehälter, Arbeitszeiten, Effizienz ... und damit die "Produktivität" unterschiedlich entwickeln. Hier kann im Euroraum seit Mitte der 90er Jahre keine effizente Anpassung zwischen den Ländern vorgenommen werden.
D.h. Länder wie Italien und eben auch die Produkte dieses Bauern müssten im Vergleich immer teuer werden - was aber nicht bis ultimo geht (und auf breiter Front zu Inflation führt). Oder die Preise bleiben gleich, dann müssten z.B. die Gehälter der MA sinken. Oder die Gehälter bleiben gleich, dann müsste die Anzahl der MAs sinken > es geht am Ende immer um die Produktivität. Und da ist ein Bauer mit jahrhundertealtem Produktionsprozess - sehr auf Handarbeit, geringe Stückzahlen und "Geschichte" bedacht - immer im Nachteil. Der kann - und will - sich nicht anpassen, weil er dann seine Identität verliert.
Und ein flexibler Wechselkurs würde das in gewisser Weise nivellieren. Das schützt den Export aus Italien raus - wäre aber auf längere Sicht schwierig beim Import. Wenn Du aber eh nur alle paar Jahrzehnte ein paar Traktoren importierst, dann profitierst Du (persönlich) als Bauer eher vom einfacheren Export ;-)
Ach ja. Und Dein Fahrrad aus Vietnam - das ist immer billiger, solange die Transportkosten (inkl. Zoll) niedrig sind - einfach auf Grund der dortigen Kostenstruktur. D.h. entweder der deutsche Hersteller macht einen auf "Iberico" d.h. auf "Made in Germany" oder er produziert hier deutlich effizenter (z.B. Roboter) oder er produziert gleich in Vietnam und steckt dann Unsummen in "Qualitätssicherungsmaßnahmen am Ende der Welt" (zumindest anfangs).
Soviel zur Theorie ;-)
VG