Frank Buzard [21], damals Manager des CORONA-Programms, erläuterte seine Rolle so [22]:
"Ich war für die Information über das DISCOVERER-Programm zuständig. Ich sollte den Leuten [d.h. der Öffentlichkeit] erzählen, wie der Satellit arbeiten würde. Dass wir vorhätten, Mäuse und Affen zu befördern, und all diesen Unsinn." - "Es gab niemals auch nur ein Stück Papier in unserem Büro, auf dem das Wort 'CORONA' stand. Und niemals, in keinem der Gespräche in unserem Büro, fiel jemals das Wort 'CORONA'. Wir waren das DISCOVERER-Programm, und das waren wir für den Rest der Welt, die Presse und die anderen von der Airforce. Nun, es gab durchaus Leute, die wussten, dass wir eigentlich keine reguläre Truppe waren. Aber, na ja, das waren nur ganz Vereinzelte. Wie ich bereits sagte, gab es hunderte von Leuten, die an dem Programm arbeiteten, ohne einen blassen Schimmer davon zu haben, dass eine Kamera an Bord war."
Aufgrund der Satellitenaufnahmen von "Corona" änderten die USA im Jahr 1962 ihre atomaren Angriffsziele. Bis dahin waren die sowjetischen Militärbasen und Raketensilos nicht genau zu lokalisieren gewesen. Deshalb waren vor allem die sowjetischen Städte und Industriegebiete atomare Angriffsziele gewesen. Nunmehr, 1962, änderte der damalige US-Verteidigungsminister McNamara die US-Angriffsstrategie. Denn nun, dank “CORONA”, konnten die militärischen Ziele in der Sowjetunion genau lokalisiert werden. Diese Strategie wurde als "city avoidance" bekannt. [23]
Das Corona-Projekt blieb jahrzehntelang geheim und wurde nur bekannt, weil US-Historiker den “Freedom of Information Act” nutzen konnten. Man darf gespannt sein, ob und wann dies auch beim Apollo-Projekt in ähnlicher Form gelingen wird.
(weiter mit Teil 2)