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Tschuldigung , dass ich dir nicht ganz folgen kann .
Bei dir tauchen Produktivität und Löhne auf . Zeichnet sich eine Inflation für den Verbraucher nicht hauptsächlich in den Preisen ab.
Kann mich an Berichte meines Opas erinnern der während der Inflation zwischen den WK auf dem Heimweg einkaufte , weil das Geld
minütlich an Wert verlor !
Woher kommen die 2 % förderlicher Inflation , doof wie ich bin ist Inflation für mich Wertverlust .
Warum hinkt Deutschland in der Lohnentwicklung dem Rest der Welt hinterher , die es gerade rettet ?
Dazu muss man zuerst mal wissen, dass der Kapitalismus ohne ein Minimum an Inflation nicht existieren kann.
Ein Auto oder ein Haus auf Kredit kaufen kann nur dann funktionieren, wenn die Kreditraten trotz Zinsen durch steigende Inflation mit den Jahren immer leichter zu tragen werden.
Wenn es Deflation gäbe würde niemand Kredite aufnehmen, weil man Gewinn alleine dadurch machen könnte sein Geld unter die Matratze zu legen.
Das siehst du z.B. auch daran, dass die Deutschen nicht nur Exportweltmeister, sondern die deutschen Privathaushalte auch Sparweltmeister sind, denn die haben 5,7 BILLIONEN an Ersparnissen auf der Bank liegen und da sind Immobilien noch gar nicht mitgerechnet.
Wir haben, von den Mieten abgesehen in Deutschland seit 20 Jahren DEflation und das führt dazu, dass die Leute ihr Geld sparen statt es auszugeben, mit dem Ergebnis, dass die Industrie wegen Nachfragemangel immer mehr Leute entlässt.
Es ist nicht nur im Mainstream, sondern ganz generell unter nahezu allen Ökonomen unbestritten, dass man bei ca. 2% Inflation das optimale Verhältnis zwischen Preisstabilität und Wachstum der Wirtschaft hat, aber die hatten wir in Deutschland sei fast 20 Jahren nicht mehr.
Richtig, Inflation zeichnet sich in den Preisen ab und die steigen nicht, im Gegenteil, da wurde zumindest bis letztes Jahr alles ausser Miete dauernd billiger.
Klar hatte dein Opa Probleme mit der Hyperinflation, aber hast du ihn mal gefragt, woher die kam?
Kam die nicht aus der Tatsache, dass die Industrie von den wenigen Konsumgütern die damals überhaupt noch hergestellt wurden das Meiste noch an Reparationen ins Ausland abführen musste, während die Nachfrage nach Gütern zum Wiederaufbau nach dem Krieg unglaublich hoch war und die Verbraucher an (Hinterbliebenen-)Rente mehr als genug Kaufkraft hatten?
Nicht Deutschland rettet den Rest der Welt, andersrum.
Deutschland hat 20 Jahre lang "den Gürtel enger geschnallt" um international wettbewerbsfähiger zu werden, hat dadurch nicht nur seine Güter, sondern auch seine Arbeitslosigkeit ins Ausland exportiert und nu wundern sich alle, warum das Ausland so viele Arbeitslose hat und seine Rechnungen nicht bezahlen kann.
Das deutsche Geschäftsmodell basiert auf der Tatsache, dass möglichst niedrige Löhne in Deutschland einen Boom im Export hervorrufen, wo dann das Ausland die Überschüsse bezahlen soll, ignoriert aber die Tatsache, dass das Ausland seine Defizite NIEMALS bezahlen kann.