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Wählen oder nicht wählen?
Ich habe mir Ken Jebsen Beitrag zu dem Thema angeschaut.
http://kenfm.de/
Er bringt es recht prägnant und provokativ auf den Punkt (wie meist) aber überzeugt mich trotz des aggressiven Getues trotzdem nicht recht (wer schreit hat unrecht ^_^).
Der Kernpunkte von ihn sind wohl:
1) mit seiner Wählerstimme legitimiert man das "System" und damit Dinge wie etwa eine Bombardierung Syriens
2) mal gibt bequem seine Verantwortung ab anstatt selber aktiv zu werden und Politik zu machen
3) Die Partei die man wählt macht sowieso was sie will, es ist also egal ob man Grüne, Linke oder NPD wählt
Ich halte alle drei Punkte für nicht stichhaltig:
1) Man legitimiert auch durch Nicht-Wählen das System. Anders als auch Popp behauptet würde eine Wahlbeiteiligung von 5% (also wen 95% nicht wählen) einfach von den Politikern als schweigende Zustimmung gedeutet. Die Nicht-Wähler sind entweder faul oder zufrieden. Man sieht ja z.B. an den USA, dass eine parlementarische Demokratie mit 50% Wahlbeteiligung völlig unbekümmert (auch vom Selbstverständnis her) funktioniert. Würden diese 50% die Kommunisten oder sagen wir die Piraten wählen, wäre das sehr viel lästiger für das Establishment.
2) Natürlich ist es bequem zu wählen und sich dann 4 Jahre zurück zu lehnen, da man die Verantwortung abegeben hat, aber Nicht-Wählen ist sogar noch bequemer, mit dem guten Gefühl man habe damit das System "deligitimiert". Dann muss man sich überhaupt nicht mehr mit Politik befassen und kann den Dingen guten Gewissens ihren Lauf lassen - man selber ist ja nicht mehr mit-schuldig.
3) Das glaube ich nicht. Der Krieg in Afghanistan wurde nicht geführt, weil die CDU/SPD den Willen ihrer Wähler einfach ignoriert, sondern weil Parteien die Kriege führen (wie etwa die Grünen in Jugoslawien) wieder gewählt werden. Würden Parteien die kriegerische Aktionen befürworten konsequent abgestraft, wäre auch keine Gefahr, dass Syrien mit unserer Unterstützung bombardiert wird. Ich kann mit wählen mehr Einfluss nehmen als durch Nicht-wählen, deswegen wähle ich.
- Die Grundidee, die durchschimmert, eine Regierung könnte, wenn keine mehr wählt irgendwie nicht mehr funktionieren und müsse sich auflösen, ist aus meiner Sicht falsch. Wie etwa ein Blick nach China zeigt, funktionieren Regierungen erfahrungsgemäß auch ohne Wahlen.
Was meint ihr dazu?
Ich habe mir Ken Jebsen Beitrag zu dem Thema angeschaut.
http://kenfm.de/
Er bringt es recht prägnant und provokativ auf den Punkt (wie meist) aber überzeugt mich trotz des aggressiven Getues trotzdem nicht recht (wer schreit hat unrecht ^_^).
Der Kernpunkte von ihn sind wohl:
1) mit seiner Wählerstimme legitimiert man das "System" und damit Dinge wie etwa eine Bombardierung Syriens
2) mal gibt bequem seine Verantwortung ab anstatt selber aktiv zu werden und Politik zu machen
3) Die Partei die man wählt macht sowieso was sie will, es ist also egal ob man Grüne, Linke oder NPD wählt
Ich halte alle drei Punkte für nicht stichhaltig:
1) Man legitimiert auch durch Nicht-Wählen das System. Anders als auch Popp behauptet würde eine Wahlbeiteiligung von 5% (also wen 95% nicht wählen) einfach von den Politikern als schweigende Zustimmung gedeutet. Die Nicht-Wähler sind entweder faul oder zufrieden. Man sieht ja z.B. an den USA, dass eine parlementarische Demokratie mit 50% Wahlbeteiligung völlig unbekümmert (auch vom Selbstverständnis her) funktioniert. Würden diese 50% die Kommunisten oder sagen wir die Piraten wählen, wäre das sehr viel lästiger für das Establishment.
2) Natürlich ist es bequem zu wählen und sich dann 4 Jahre zurück zu lehnen, da man die Verantwortung abegeben hat, aber Nicht-Wählen ist sogar noch bequemer, mit dem guten Gefühl man habe damit das System "deligitimiert". Dann muss man sich überhaupt nicht mehr mit Politik befassen und kann den Dingen guten Gewissens ihren Lauf lassen - man selber ist ja nicht mehr mit-schuldig.
3) Das glaube ich nicht. Der Krieg in Afghanistan wurde nicht geführt, weil die CDU/SPD den Willen ihrer Wähler einfach ignoriert, sondern weil Parteien die Kriege führen (wie etwa die Grünen in Jugoslawien) wieder gewählt werden. Würden Parteien die kriegerische Aktionen befürworten konsequent abgestraft, wäre auch keine Gefahr, dass Syrien mit unserer Unterstützung bombardiert wird. Ich kann mit wählen mehr Einfluss nehmen als durch Nicht-wählen, deswegen wähle ich.
- Die Grundidee, die durchschimmert, eine Regierung könnte, wenn keine mehr wählt irgendwie nicht mehr funktionieren und müsse sich auflösen, ist aus meiner Sicht falsch. Wie etwa ein Blick nach China zeigt, funktionieren Regierungen erfahrungsgemäß auch ohne Wahlen.
Was meint ihr dazu?