Es existiert bereits eine Pipeline, mit Nordstream 2 soll es nach Willen der Bundesregierung und Russlands noch eine zweite geben, und zwar gegen den Willen Dänemarks, Polens, den baltischen Staaten und der Ukraine. ...
Warum können wir uns nicht mit der einen vorhandenen Pipeline begnügen?
Weil schon drei Leitungen existieren, die leistungsfähigste davon aus uralten Zeiten:
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"Transgas",
gebaut 1970/73 durch die Ukrainische SSR und die CSSR nach Österreich und Deutschland und weiter nach Westeuropa.
(im Zusammenhang mit dem "Röhrengeschäft" der frühen 1960er Jahre)
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"Jamal", verläuft durch Belarus und Polen nach Deutschland (fertiggestellt 1999)
Wobei Polen nichts dagegen hat, selber
"Jamal II" (als "Abkürzung" )
unter Umgehung der Ukraine ( !!! ) zu bauen, die durch Belarus und Polen in die Slowakei zur "Transgas" führen soll.
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"Nordstream" durch die Ostsee, "eingeweiht" 2011.
Warum soll nicht auch Deutschland
sein Interesse vertreten?
Die polnische Regierung z.B. hat doch nur etwas gegen die Pipelines
durch die Ostsee, weil sie
daran nicht selber verdient und keinen Zugriff hat, nach eigenem Dünken den Hahn zudrehen zu können. Sie ist nicht gegen eine weitere Pipeline,
wenn sie durch Polen verläuft.
Das war schon bei der ersten "Nordstream" so, und nun wieder bei der zweiten.
Übrigens:
Trotz "Nordstream" und "Jamal" werden immer noch zwei Drittel aller russischen Gasexporte nach Mittel-und Westeuropa über "Transgas" durch die Ukraine, die Slowakei und Tschechien geliefert!
Auch wenn "Nordstream 2" fertig sein wird, wird die Kapazität beider zusammen immer noch unterhalb derer von "Transgas" liegen!
Es ist also ganz einfach:
"Wir" hätten uns nicht
mit der einen vorhandenen Pipeline begnügen können, da bereits
seit Langem zwei Leitungen durch die Ukraine, Slowakei,Tschechien / Belarus und Polen verlaufen.
Trotzdem wurde auch mit "Nordstream" der Bedarf nicht gedeckt.
Deshalb wurde
als vierte Pipeline "Nordstream 2" geplant und wird sie derzeit gebaut.
Sollte man etwa darauf warten, bis auf der ganzen Strecke vom "Golf" durch Saudi-Arabien, Jordanien, Syrien, Türkei und diem Balkan Verhältnisse herrschen, dass die dort geplante Pipeline gebaut werden kann?
Oder sollten "wir" weiter auf Braunkohle setzen - Braunkohlekraftwerke sind doch viel "besser", als Gaskraftwerke
und mit Brikettöfen heizt es sich auch "besser", als mit einer Gasheizung im Keller.
In einem hast du aber recht:
"Wer kriecht, kann nicht stolpern."
Nur: trotz deiner Kriecherei, bist du diesmal über
deine offenbarte Unwissenheit selber gestolpert und auf die Nase gefallen!
Übrigens:
- Selbst zu "Kalte-Krieg"-Zeiten hat die Sowjetunion sich an die Lieferverträge gehalten.
- Und je stärker der Handel ist, desto mehr wird auch der "Lieferant" davon abhängig
(das merkt man bei anderen "Handelsgütern" u.a. auch an China)
Russland ist wirtschaftlich stark abhängig von Erlösen aus dem Öl-/Gas-Export.
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„Anwalt der baltischen Staaten“ zu sein, bedeutet nicht,
allen ihren Wünschen nachzugehen und eigene Interessen zu vernachlässigen!
- wenn Dänemark wirklich dagegen sein sollte, dann ist verwunderlich, dass es die Zustimmung gegeben hat, die Pipeline durch ihre "Wirtschaftszone" zu legen.
(Dänemark ist aus ökologischen Gründen auch gegen jeden Tankerverkehr in der Ostsee.)
- wenn die US-Regierung "Abhängigkeit von Russland" vorschiebt, dann sollte sie auch ihre eigene Abhängigkeit von der russischen Raumfahrt bedenken.